Die Ruhe vor dem Sturm

Santa Rosa del Monday: Am gestrigen Nachmittag wurde die Bürgermeisterin von Santa Rosa del Monday, María Victoria Salinas Sosa, umringt und angegriffen von Landbesetzern. Soldaten, die unter Befehl von Oberst Santiago Vega Duarte waren, tolerierten die ausgeübte Gewalt aus nächster Nähe.

Ohne Anordnungen von Gericht werden Grundstücke besetzt, von denen gemeint wird, dass sie dem Staat gehören. Das Militär beschützt diese Besetzer.

Bewaffnete Landbesetzer überfielen gestern das 162.000 ha große Grundstück des landwirtschaftlichen Produzenten Alex Luguesi im Distrikt Pirapyta. In das Grundstück drangen Soldaten ein, die ohne gerichtliche Anordnung Messungen vornahmen und Landbesetzer nicht davon abhielten sie zu begleiten und Camps zu errichten.

En Santa Rosa del Monday, Alto Paraná, wurden gestern Gewaltakte unter Augen von paraguayischen Soldaten durchgeführt die Yerba Anpflanzungen besetzen lassen, angeblich außerhalb des titulierten Bereiches.

Als die Bürgermeisterin des besagten Ortes von der Landbesetzung hörte fuhr sie zu dem Grundstück. Auf dem Weg dahin wurde ihr Wagen gestoppt, sie umzingelt und geschlagen und getreten. Der Anwalt von Lugesi hatte weniger Glück, ihm wurde sein Fahrzeug mit Schlägen zerstört.

„Oberst Vega Duarte halte ich nicht für einen Mann. Er erlaubte, dass die mich schlagen ohne mich zu verteidigen. Ein sehr bedauerlicher Mann“, sagte María Victoria Salinas Sosa

Paraguayische Soldaten durchsuchen Grundstücke im Süden von Alto Paraná mit dem Argument Ländereien zu finden, die dem Staat gehören aber als Yerba Anpflanzungen ausgezeichnet sind.

Ohne einen gerichtlichen Beschluss betreten Soldaten Privatgrundstücke. Begleitet werden sie von Vertretern der Landbesetzerszene.

Am gestrigen Morgen durchschnitten sie Landbesetzer den Draht vom Alex Luguessi Grundstück während Soldaten das Grundstück vermaßen. Die „Carperos“ errichteten schnell ein Camp.

Die Bürgermeisterin versuchte in Dokument einzusehen mit welchem dem Militär bzw. den Landbesetzern erlaubt sei das Grundstück zu betreten. Allerdings existiert dieses nicht, denn in einem 50 km Radius von den nationalen Grenzen wurden Soldaten eingeteilt die Grundstücke auf Unregelmäßigkeiten zu überprüfen.

„Die Landbesetzer sagten mir, dass die Unterstützung von Lugo wichtiger sei als jeder gerichtliche Beschluss“, fügte die Bürgermeisterin hinzu.

Etwa 13.000 Familien befinden sich in und um den Ort, die jederzeit das Grundstück besetzen können, erklärte Victoriano López, ein altbekannte Anführer der Landbesetzerszene.

(Wochenblatt / Abc)

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1 Kommentar zu “Die Ruhe vor dem Sturm

  1. Chavez kommt nach Paraguay?—
    Egal was dahinter steckt eine illegale Landbesetzung, ohne rechtlichen Richterbeschluss, ist rechtswidrig. Ist schon seltsam diese Geschehnisse häufen sich in letzter Zeit.
    Wird Paraguay bald in innere Kämpfe verwickelt? Lugo nimmt sich erst mal die Besitzenden “BRASIGUAYOS”, brasilianischen Landbesitzer im 50 km Grenzbereich ohne Eigentumstitel vor?
    Vorsicht, dann schwappt es über ins Landesinnere. In Peru geschah das schon vor 40 Jahren….. und nun züngeln die Flammen an den Grenzen zu Brasilien in Richtung Landesinnere.
    Die Zeiten des Großgrundbesitzes nähern sich wohl dem Ende entgegen. Das heißt aber nicht, dass andere kleinere Eigentumsflächen in Ausländerhand nicht davon betroffen werden.

    Würde mir schon den Rücken nach Deutschland freihalten.

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