Die schmutzige Geißel der Korruption

Asunción: Korruption ist eine der schlimmsten Geißeln, die Lateinamerika über Jahrzehnte beherrscht. Das hat zu einer Armee von armen Leuten geführt und eine Elite produziert, die dank illegaler Geschäfte gigantische Vermögen anhäuften.

Nur langsam beginnt die Justiz die Türen dieser “Wirtschaftskriminellen“ zu öffnen. Dahinter verbergen sich hohe Politiker und Beamte bis hin zu mächtigen Geschäftsleuten, die als “respektable Herren“ mit höchsten sozialen Status angesehen werden.

In Brasilien begann die Welle gegen die Korruption mit der Operation “Lava Jato“. Alles deutet darauf hin, dass es in Argentinien in die gleiche Richtung geht. Hinzu kommen die Lecks zahlreicher “Offshore“ Konten, die den Schlamm auf andere Teile von auserwählten Gruppen ziehen, die ihr Geld in Steueroasen versteckten.

Während aber in Brasilien oder Argentinien die “Büchse der Pandora“ geöffnet wurde und zahlreiche Personen hinter Gitter brachte hinkt Paraguay bei der Aufklärung von Korruptionsfällen weit hinterher.

Es gibt zwar eine Transparenz der öffentlichen Verwaltung, die sogar von internationalen Organisationen lobenswert erwähnt und anerkannt werden. Jedoch bläst der Wind zur Bekämpfung der Korruption immer noch nicht stark genug um die wirklichen Banditen auf die Anklagebank zu bringen.

Eine Erklärung dafür dürfte im Bereich der Justiz liegen. Sie ist korrupt von Kopf bis Fuß und nicht in der Lage selbst Richter und Staatsanwälte zu bestrafen, die mit “schmutzigen Händen“ entdeckt werden.

In Paraguay gab es eine schrecklichen “Diebstahl“ während der Diktatur, der aber in der demokratischen Periode “wieder hergestellt“ wurde, wenn auch mit anderen Merkmalen. Die Diebe von früher, heute und ihre Erben sind immer noch unbestraft. Sie genießen sogar einen hohen Status in der Gesellschaft.

Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein bis auch in Paraguay eine Operation “Lava Jato“ eintritt und damit ein Erdbeben auslöst. Bis dahin wird der Wind gegen die Korruption weiter leicht wehen. Vielleicht könnte aber der soziale Druck dazu beitragen, dass sich Paraguay schneller von der Geißel Korruption befreit.

Wochenblatt / ADN Paraguayo / ABC Color

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3 Kommentare zu “Die schmutzige Geißel der Korruption

  1. Zu allererst sollten einmal öffentlich die Zusammenhänge zwischen Freimaurerei und Amigobeziehungen bzw. der Korruption gründlich aufgearbeitet werden. Es ist doch kein Geheimnis, daß sich Präsident Cartes selbst als Freimaurer geoutet hatte und daß die überwiegende Mehrheit der Richter, Staatsanwälte und vielen Rechtsanwälten ebenfalls zu den Freimaurern gehören. Die weltweit vernetzten Freimaurer sprechen immer davon, welch heren Zielen sie sich verschworen hätten und was sie alles an positiven Leistungen für Staat und die Gesellschaft hervor bringen würden. Doch niemand weiß etwas davon, niemand kennt deren angeblichen “Leistungen”. Wenn aber wirklich Positives und Soziales getan werden sollte, warum dann dies alles unter strengster Geheimhaltung? Wer Gutes tut kann darüber reden – wer sich aber im Dunkeln und Geheimen tummelt wird schon seine Gründe dafür haben. Die Bürger jedenfalls können nicht erkennen, was sich für sie verbessert hätte. Es wird weiterhin gekungelt, geschachert, öffentliche Gelder hinterzogen daß es einem Normalmenschen schier schummrig dabei werden kann. Doch in ganz Südamerika scheint die Korruption und Amigowirtschaft zu einer unausrottbaren Pest und Geisel der Menschheit geworden zu sein. Warum gerade hier, das ist die Frage. Und warum sich die Menschen nicht endlich dagegen massiv wehren.

  2. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in absehbarer Zeit die Korruption wirklich bekämpft wird. Die Gründe sind vielfältig, die will ich nicht alle aufzählen. Der Hauptgrund ist allerdings die Straffreiheit einflussreicher Personen in Paraguay – der einfache Paraguayer ist ja an der Korruption nicht wirklich beteiligt, das geht hauptsächlich über Direktor-/und Ministerebene.
    Wenn in dieser Ebene die Gesetze durchgesetzt werden, dann erreicht man wirklich was.

  3. Mir fehlt hier vor allem die Erwaehnung der Entwicklungshilfe. Die Korruption gab es hier immer schon, aber dass die Summen heute um einige Nullen hinter dem Koma groesser sind, liegt an der finanziellen Hilfe aus der 1. Welt bzw. an der jetzigen Organisation dieser.

    Speziell die EU schickt Geld in alle Welt ohne auch nur den geringsten Einfluss darauf zu haben, was mit dem Geld passiert oder wer es tatsaechlicht einsteckt. Aber klar, um EUER Geld ist UNS nichts zu teuer und zu dumm, denn mittlerweile weiss ja hoffentlich jeder, dass quasi weltweit nur die Mittelschicht nennenswert Steuer zahlt.

    Es werden also dann ein paar Gesetze erlassen als Agreement fuer das Taschengeld, um die sich aber sowieso keiner schert, maximal dem kleinen Einwanderer macht das dann Probleme und der grosse Konzern kassiert schon ab.

    Der Rest ist ebenfalls leicht erklaert:
    Es gibt in den meisten Staaten kein soziales Netz, keine garantien und Sicherheiten fuer den Kleinen, weshalb natuerlich zugegriffen wird, wo man kann.
    In Mitteleuropa sieht es noch gut aus, aber ich glaube man braucht nicht mehr lange zu warten und man wird aehnliches sehen, weil der Sozialstaat zurueckgefahren wird. im Gegenteil also, der Druck auf den Kleinen wird noch kuenstlich erhoeht und damit kann man hier Kampagnen fahren was man will. Das ist alles Ablenkung.

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