Die zwei Gesichter von Asunción

Asunción: Die Mutter aller Städte und das Zentrum des Landes birgt eine Anziehung und Distanz für die Einwohner, je nach dem woher sie stammen und welcher Teil von Asunción gemeint ist. Zur heutigen Gegenüberstellung kommt es zwischen dem Stadtteil Chacarita und der exklusivsten Zone der Stadt rund um die Mariscal López, Aviadores del Chaco und Santa Teresa.

Mit ungefähr 30.000 Einwohnern ist die Chacarita nicht unterbevölkert. Das Stadtviertel was neben seinem schlechten Ruf bezüglich der Drogen, Kriminalität und Sauberkeit auch noch einen bunten Mix, eine schöne Aussicht sowie eine einzigartige Zusammensetzung von kleinen Gängen und noch kleineren Häusern zu bieten hat ist für die Einwohner keineswegs eine Schande. Die Einwohner sind stolz.

Es wird davon ausgegangen, dass das Stadtviertel was eigentlich Ricardo Brugada heißt ein ehemaliges Feld der hier lebende Indianer war woher auch der Name Chacarita (kleines Feld) stammt. Erst in den 60er Jahren wurde es in den Namen eines Colorado Partei Führers umbenannt.

In den Jahren 1908, 1918, 1926 und 1931 wurden mehrere Versuche gestartet die Bevölkerung umzusiedeln. Alle blieben erfolglos. Mit der Zeit wuchs der Stadtteil, so wie auch die Bevölkerung auf nationaler Ebene und es wurde enger in Chacarita. Während 1924 noch 2.060 Menschen gezählt wurden sind es jetzt 30.000. Neben dem Fest des Schutzheiligen was am 6. Januar begangen wird haben noch die drei Fußballklubs 3 de Febrero, el Resistencia und el Oriental viel Einfluss innerhalb der Gemeinschaft.

Die älteren Einwohner der Zone an der Bucht von Asunción bedauern zutiefst die Ausbreitung durch das teuflische Crack. Obwohl es eine Straße im Viertel gibt die mit dem Auto befahrbar wäre ist der Verkehr gleich null.

Im Gegensatz dazu gibt es ein Gebiet in der Hauptstadt welches extrem schnell wächst, fast jährlich sein Gesicht wechselt und sehr teuer ist, wenn man die Grundstückspreise betrachtet.

Grundstücke an den infrastrukturell gut angebundenen Straßen Santa Teresa, Aviadores del Chaco und Mariscal López kosten um die 1.000 US-Dollar pro Quadratmeter. Diese kommerzielle Zone, die auch zum Wohnen geeignet ist hebt sich vom Rest der Stadt merklich ab.

Die durchaus stabilen Grundstückspreise dieser Zone waren natürlich früher nicht so hoch. Jetzt wo nur wenige verkaufen wollen sehen Investoren nur in mehrstöckigen Apartmenthäusern eine gerechtfertigte Investition. Unter diesen befindet sich auch das Haus indem die teuerste Eigentumswohnung des Landes untergebracht ist. Das Gebäude „Martinica“ beherbergt diese 550.000 US-Dollar teure Herberge.

(Wochenblatt / Abc / Fotos: Jan Päßler)

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