“Die zweite Heimat der Russen ist Paraguay”

Asunción: Schon viele Einwanderer haben in Paraguay ihre zweite Heimat gefunden. Im Rahmen der Feierlichkeiten zu dem 25. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen äußerte sich Außenminister Eladio Loizaga sehr zufrieden über die Gemeinsamkeiten der beiden Länder.

Loizaga hob vor allem die kulturellen Beiträge und die Beteiligung russischer Bürger im Chaco Krieg (1932 – 1935) hervor. Die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Asunción und Moskau fand 1992, drei Jahre nach dem Ende der Diktatur von Alfredo Stroessner (1954 – 1989), statt.

Dieses Jahr kommt es nun zu der sogenannte “Silberhochzeit“ zwischen den beiden Ländern. Loizaga beschrieb die Beziehungen zwischen den beiden Ländern als “beispiellos“. Ein intensiverer Austausch im kommerziellen Bereich steht weiterhin im Vordergrund. Des Weiteren wurden Stipendien von der russischen Regierung für paraguayische Studenten vermehrt angeboten. Es sind die Bereiche Energie, wie die Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke und das Fach Medizin.

Nikolai Tavdumadze, der russische Botschafter in Paraguay, lobte den deutlichen Anstieg der bilateralen Beziehungen in den letzten 25 Jahren. Er fügte weiter an, dass die Russen schon immer sehr gut von dem südamerikanischen Land empfangen worden seien, die er als “seine zweite Heimat beschrieb“.

Die Nationale Post in Paraguay entwarf aus diesem Anlass eigens eine Briefmarke zu Ehren der russischen Immigranten. Seit letzter Woche gibt es eine Fotoausstellung im Verteidigungsministerium von Asunción, die an Militärangehörige, Ärzte und Ingenieure erinnert, die aus der Sowjetunion während der bolschewistischen Revolution verbannt wurden. Sie dienten dann unter der Flagge Paraguays im Krieg gegen Bolivien.

Quelle: Ultima Hora

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14 Kommentare zu ““Die zweite Heimat der Russen ist Paraguay”

  1. Sollten da nicht die Ohren klingeln? Russische Stipendien für paraguayische Studenten in den Fächern “Nutzung der Kernenergie”. Wenn das nicht mit Hintergedanken verbunden ist. Kernkraftwerke sind außer Waffen eines der wenigen erfolgreichen Exportfeldern Rußlands. Im Lande Putins geschieht nichts ohne strategische Überlegungen und ohne Segen Putins.

      1. Einem der drei Szenarien von Bariloche zufolge könnte Paraguay schon im 2025 die gesamte produzierte elektrische Energie selber verbrauchen. 8 Jahre sind im Energiesektor eine kurze Zeitspanne, insbesondere im Bereich der Wasserkraftwerke. Kernreaktoren als Antwort darauf dürfte nicht sehr wahrscheinlich sein.

        1. So lange wie ich hier lebe und das einschätzen kann, wird Paraguay in den nächsten 8 Jahren höchstwahrscheinlich einen Mehrbedarf an Energie von 20 % haben.
          Alles Andere würde mich doch sehr wundern, denn das Wachstum der BiP in den letzten 10 jahren ist zu 90 % auf den Agrarsektor zurückzuführen.

          1. Bin damit grundsätzlich einverstanden. In den 3 bis 5 letzten Jahren sind allerdings vermehrt kleinere “Fabriken” entstanden und ab 2020 kann damit gerechnet werden, dass auch hier vermehrt Elektrofahrzeuge eingesetzt werden, was das Basisszenario nur teilweise berücksichtigt. Deshalb sollte sich Paraguay nicht nach diesem Szenario richten.

    1. Wie viele Russen leben eigentlich in Paraguay weil um die plötzlich so viel Aufhebens gemacht wird? Und was haben diese Russen bisher zum Wohlstand des Landes beigetragen?

  2. Was hast du denn zum Wohlstand des Landes bei getragen?
    Departemento Itapua ist voll Russen!Viele grosse Firmen gehören Russen oder Ukrainer.z.B Trociuk wurde von Ukrainer gegründet und ist immer noch in deren Besitz,Puerto Paredon wurde kürzlich von Russen aufgekauft und gleich vergrössert und komplett modernisiert.

    1. Entschuldigung, das ist schon eine sehr blöde und indiskrete Frage, was ich zum Wohlstand dieses Landes beigetragen hätte. Sicherlich mehr wie viele andere hier – aber diese Plattform ist ja nun wirklich nicht der Ort um das öffentlich auszubreiten. Es ist mir bekannt, daß in Paraguay sehr viele, fleißige Ukrainer leben und vorbildliche Arbeit leisten. Ich habe mir davon selbst ein Bild machen können. Doch von Russen (Ukrainer sind keine Russen und legen darauf auch großen Wert!) habe ich tatsächlich noch nichts gehört. Im übrigen habe ich überhaupt nichts gegen Russen, meine Kritik richtet sich vielmehr an Putins Hegemonialstreben über Europa, was nach wie vor die Fortsetzung der früheren KPDSU-Linie ist, lediglich unter anderem Etikett. Und wenn Putin seine politischen Aktivitäten nach Südamerika ausstreckt, hat das sehr wohl etwas mit seiner Einkreisungspolitik in Europa zu tun.

  3. Manni – meist der Erste, der einen Kommentar abgibt.
    Und so gut wie immer einen negativen.
    Schimpf mich ruhig einen Paraguay-Versteher.
    Das stört mich nicht.
    Ich nenne dich einen unzufriedenen Menschen, und wette, egal wo du dich auch ansiedeln würdest, du wärest nirgendwo zuhause.
    Hier leben viele Russen.
    Und alle, die ich kenne, sind fleissige Menschen, die sich hier eine neue Existenz aufgebaut haben.
    Ich bin hier, trotz allem, zufrieden.
    Das liegt wahrscheinlich daran, daß ich einer sinnvollen Beschäftigung nachgehe, mit der ich mein Geld verdienen kann.

    1. Wenn ich meistens einer der ersten bin, der hier Kommentare abgibt, liegt das allein daran, daß ich Frühaufsteher bin. Meine Kommentare sehe ich nicht als “negativ” an, sondern als realistische und sehr kritische Zustandsbeschreibung der Zustände in diesem Land, in welchem ich schon lange lebe. Veränderungen geschehen nicht durch Beschönigungen von Mißständen sondern stets durch Kritik. Ansonsten liefe das auf Stillstand in der Gesellschaft hinaus – Stillstand aber ist gleichbedeutend mit Rückschritt und Zementierung der Zustände. Ich möchte dazu nicht beitragen, sondern etwas bewegen in der Hoffnung, daß meine kritischen Kommentare auch von Paraguayern gelesen werden und sie zumindest zum Nachdenken anregt. Mir persönlich geht es in diesem Lande gut, habe selbst in den vergangenen Jahren hier so einiges bewegt und bin nicht mehr gezwungen hier mein Geld verdienen zu müssen. Meine Kritik ist also keineswegs Ausdruck von Unzufriedenheit, sondern allein vom Wunsch auf positive Veränderungen in diesem Land getrieben. Denn die Menschen hätten es verdient. Doch mit “alles unter den Tisch kehren” und Schönrednerei ist diesem Land und seinen Menschen nicht gedient.

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