Die Mühlen der Justiz mahlen langsam in Paraguay. Nun aber wird wieder ein Verfahren aufgerollt, das seinen Ursprung schon in den Jahren zwischen 2008 und 2009 hatte. Betroffen ist José Eligio Chávez (ANR), bekannt auch unter dem Namen “Papi Chávez“.
Es geht um einen Fehlbetrag in Höhe von 2,1 Milliarden Guaranies während seiner Amtszeit. Im Jahr 2011 entdeckte der Generalkontrolleur der Republik (CGR) den Missbrauch von öffentlichen Geldern in der Gemeinde von Independencia. Chávez war zwei Perioden lang Bürgermeister (2006 bis 2015), dann übernahm sein Neffe Francisco Chávez (ANR) das Amt. Am 26. August machten 10 der 12 Gemeinderäte aus Independencia eine Anzeige gegen Papi Chávez. Der ermittelnde Staatsanwalt aus Villarrica verhängte aber weder eine Untersuchungshaft noch andere alternative Maßnahmen.
Aus der Anzeige geht hervor, dass es im Jahr 2008 bei Geldern in Höhe von 893 Millionen Guaranies und im Folgejahr bei der Summe in Höhe von 1,225 Milliarden Guaranies keine entsprechenden Aufzeichnungen vorliegen würden. Der Ex Bürgermeister erklärte, es handle sich um falsche Anschuldigungen durch politische Gegner.
Papi Chávez unterstützte seinen Neffen intensiv im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt. Am 16. November letzten Jahres gewann er mit 3.441 Wählerstimmen (47%). Der Vorsprung gegenüber dem Gegenkandidat betrug über 1.000 Stimmen. Die neuen Gemeinderäte reichten eine Beschwerde gegen den neuen Bürgermeister über die Ausführung des Haushaltplans 2015 in Villarrica ein. Sie hängt noch mit der Verwaltungszeit seines Onkels zusammen.
Quelle: ABC Color