Ein Desaster, von wo man es auch betrachtet

Asunción: Spätestens nachdem der Ex-Ande Chef Pedro Ferreira bei der Staatsanwaltschaft sein Handy zum Auslesen hinterließ, musste Abdo klar sein, dass er politische Hilfe braucht. Seit Februar wußte er, dass Itaipú und Bolsonaro Glatteis für seine Regierung bedeuteten.

Der WhatsApp Chatverlauf zwischen Pedro Ferreira und Mario Abdo Benítez zeigt eindeutig auf, dass das Thema um den Geheimvertrag und das Wissen um dessen Explosivität von Beginn an Chefsache war. Obwohl Abdo Anweisungen gab etwas Verträgliches auszuhandeln war ihm von Anfang an bewußt, wie sehr er dem Volk damit schaden wird. Schon Monate vor dem angedrohten Amtsenthebungsverfahren wußte er dass wenn dies an die Presse kommt seine Regierung destabilisiert und seine Regierungszeit ein Ende findet. Es galt um die Probleme herum zu steuern.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine ganze Regierung mit WhatsApp Chats zusammengehalten wird und dass Abdo forderte, dass dieser Vertrag geheim bleibt, wohlwissend, dass er die 18% Strompreiserhöhung nicht herumkommt. Die Annullierung brachte Abdo erste den Sauerstoff den er zum Atmen braucht, doch allein damit war es nicht getan. Ohne Honor Colorado würden spätestens jetzt alle Oppositionsparteien für ein Amtsenthebungsverfahren stimmen und Blas Llano wäre danach Präsident.

Wochenblatt / Abc Color

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10 Kommentare zu “Ein Desaster, von wo man es auch betrachtet

  1. Als ma langsam! Gestern war der Vieze der “Befehlsempfänger” von Cartes Gnaden. Heute nun is Abdo (The Boss) der, welcher nun doch seid über einem halben Jahr die Zündschnur hält. Vielleicht sind die Protagonisten der momentanen Regierung, nur zu Blöd und ein Dritter reibt sich die Hände.

  2. Also Abdo wurde ueber WhatsApp auf dem Laufenden gehalten betreffs Itaipu. Na zum glueck hat WhatsApp Ende-zu-Ende-Verschluesselung. Abdos Texte schauen mir nach einzeiligen Motivationsansprachen aus – Einzeller sozusagen auch. Dem muss die Wirtschaft wirklich sorgen welches bedeuetet dass es schlimmer steht als vermutet. Er versucht mit keynesianischen Mitteln wie Gehaltserhoehung, d.i. mehr Geld fuer die was Arbeit haben, den Konsum anzukurbeln. Nur sieht er nicht dass dadurch Unternehmen in rasanterem Tempo pleite gehen werden denn wer hat denn Geld fuer dasselbe mehr zu zahlen? Es gab da in den USA mal einen Praesidenten, Harding glaub ich hiess der, der tat gerade das Gegenteil was die Oekonomen ihm sagten und schrumpfte die Preise und Gehaelter. Danach kraenkelte es so um 1 Jahr aber danach nahm die US Wirtschaft so fahrt auf wie noch nie, bis 1929. Die Reduzierung des Mindestgehaltes ist die Devise. Wirtschaftszweige wie Viehzucht die praktisch keine Angestellten brauchen werden ja nicht vom Mindestgehalt beeintraechtigt, und die meisten der Parlamentarier sind Viehzuechter, wie der Abgeordnete Edwin Reimer verlauten liess. Daher gerade weht der Wind des staendigen Erhoehens des Mindestlohnes – denn die Parlamentarier beruehrt das keinen Deut privat aber aber 1 $ fuer eine neue Rindersteuer wollense in keinem fall zulassen da das eigene Portemonnaie darunter leidet. Deswegen genau steigen in Paraguay staendig die Gehaelter und im hochintensiven Arbeitnehmerindustrieland Deutschland steigen die Gehaelter nie und wurden mit Gerhard Schroeder in der Agenda 20/10 mit dem Hartz 4 System sogar drastisch verringert durch die Zuschusskuerzungen. Das duerfte teilweise die Erklaerung sein aber man soll si h nicht wundern wenn die Unternehmen weniger importieren, investieren und konsumieren. Arbeitsintensive Unternehmen sind m.E. passe in Paraguay weil alles zu unrentabel wurde.

  3. Die Frage ist, warum betreibt ein Präsident Politik gegen sein eigenes Volk? Denn was anderes ist es doch nicht, wenn man solche Schandverträge aushandelt und unterschreibt. Und nun werde Dumme gesucht, die diese Sauerei ausbaden sollen. Im Zweifel arbeiten Abdo und Cartes zusammen. Eine Krähe hackt bekanntlich der anderen Krähe kein Auge aus. Und das Volk schaut bei all dem überwiegend ruhig bis dumm zu. Wirklich alles nur ein Schmierentheater damit sich die “Elite” die Taschen weiter füllen können. In einem Rechtsstaat würde die Regierung sofort komplett zurück treten und es würden Neuwahlen ausgeschrieben. Nicht so in Paraguay. Wo ist da noch ein Unterschied zu Bananenrepubliken im tiefsten Afrika? Doch wir Deutsche sollten uns darüber nichts zu sehr aufregen müssen, denn seit Merkel sind wir schon so einiges gewohnt.

    1. deine Frage lässt sich nur mit einem Argument beantworten, das schlagkräftigste, das am meisten Interesse weckt.
      Plata! In welcher Form auch immer. Es müssen ja nicht immer die handelsüblichen Koffer und Scheine sein. ein Paar tausende Hektar braslianischer Urwald, ein Speicherstick mit geklauten Kryptos?

  4. in einem Rechtsstaat? Regierung zurücktreten?
    wo bitte gibt es denn sowas? in Frankreich wo die Demonstranten mit Militärgewalt aufgehalten werden?
    in Deutschland wo die Kanzlerin am Volk vorbei regiert?
    Keiner tritt zurück! und Rechtsstaaten gibt es in der EU kaum, zweierlei Strafmaß ist nur die Spitze des Eisberges…
    und die sogenannten Demokratischen Parteien in DE machen genauso gemeinsame Sache a´la Abdo/Cartes,
    aber im Großen Stil! inkl. Waffendeals mit Saudis ect.

  5. Offensichtlich sollte also dieser Vertrag dem einzigen Zweck dienen, illegal paraguayischen Strom an eine brasilianische Firma zu verkaufen und die Einnahmen in einen exklusiven Kreis paraguayischen Politiker fliessen.

    Wenn Abdo davon wusste, muss er sofort vom Amt entheben werden, der Lugo wurde für weit weniger abgesetzt. Die Bevölkerung Paraguays müsste sofort in einen Generalstreik treten bei so einem kolossalen Akt des Volksverrates.

  6. @Simplicus
    Nun am ehestem kam man in Europa in den 1950gern bis 1995gern einem “Rechtsstaat” nahe. Die Presse schrie, die Hunde bellten und der Verantwortliche verlor durchweg seinen Posten. Der Gipfelpunkt muss wohl irgendwo in den 1970gern gewesen sein als das Thema Menschenrechte in Justiz, Polizei und Politik vorrang hatte. Ich kenne z.B. keinen Mennoniten der schon nur bei der Nennung des Begriffs “Menschenrechte” nicht sofort rot vor Wut anlaeuft und gefaehrlich wird. Generell wird die Justiz, Gesetze und Gerechtigkeit gerade vom Mennoniten als Feind angesehen mit dem Resultat dass sie sogar heute die Gebote der Bibel negieren bzw uebergehen.
    Hebräer 1,9 “Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Gefährten!«”.
    Hebräer 5,13 “Wer nämlich noch Milch genießt, der ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit; denn er ist ein Unmündiger”.
    Gesetzlosigkeit ist gleichbedeutend mit Ungerechtigkeit, so dass das Gesetz und Gerechtigkeit eigentlich Universell ist (das sogenannte “Naturgesetz”) und nicht jeder spezifischen Legislation unterliegt. Das Naturgesetz gerade ist dem Menschen und Natur angeboren welches Teil der goettlichen Gesetzesordnung ist die was dann bestimmt was Gerechtigkeit ist. Egal ob in Paraguay oder DACh’l, das Naturgesetz ist in allen Laendern gleich.
    Da die Mennoniten im allgemeinen (nicht alle, aber so bei 98%) blindlings die Korruption unterstuetzen, so zeigt dass ihre geistliche Unmuendigkeit und Unreife denn die vertragen nicht Fleisch sondern nuckeln nur noch am Flaeschchen mit Pulvermilch wie ein Kleinkind. Deswegen wie die Mennoniten gegenueber der Korruption Position beziehen bzw sich verhalten, das ist direkt ein Beweis des Niveaus ihres Christentums. Steht direkt in der Bibel.
    Deswegen, wer das nationale Gesetz bricht, hat wahrscheinlich auch die Bibel gebrochen und Naturgesetze. Solche sind Kleinkinder die mit Gerechtigkeit nichts anfangen koennen. Und wer nichts mit Gerechtigkeit anfaengt, der ist abgefallen.
    5. Mose 9,5 “Denn nicht um deiner Gerechtigkeit und um deines aufrichtigen Herzens willen kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen, sondern wegen ihrer Gottlosigkeit vertreibt der Herr, dein Gott, diese Heidenvölker aus ihrem Besitz, und damit er das Wort aufrechterhalte, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.”
    5. Mose 9,6 “So sollst du nun erkennen, daß der Herr, dein Gott, dir dieses gute Land nicht um deiner Gerechtigkeit willen gibt, damit du es in Besitz nimmst; denn du bist ein halsstarriges Volk!”
    5. Mose 16,20 “Der Gerechtigkeit, ja der Gerechtigkeit jage nach, damit du lebst und das Land besitzen wirst, das der Herr, dein Gott, dir geben will.”
    Wegen der Ungerechtigkeit der Kanaaniter jug Gott diese raus aus Palaestina und gab das Land Israel. Die Kanaaniter verstiessen gegen das Naturgesetz denn sie opferten u.a. ihre Kleinkinder dem Moloch was jeder Mensch weiss dass das nicht wird. Genauso ueberliessen die Indianer im Chaco ihre Alten dem Hungertod, was jeder weiss dass das nicht wird. Daher gab Gott das Land der Indianer den Mennoniten – nicht weil die viel besser sind aber weniger schlecht nichtsdestotrotz.
    Nur ein Land behaelt man nur wenn man Gerechtigkeit uebt und tut. Wegen ungerechter Gueterverteilung und physischer Gewalt den Ukrainern gegenueber (Nestor Machno wurde ausgepeitscht von seinem Patron namens “der Name ist mir entfallen”. Ich glaub es war ein Janzen) verloren die Mennoniten ihr Land in Russland.
    Dies passiert wenn Ungerechtigkeit vorherrscht: Arme Mennoniten schlossen sich in Russland auch Nestor Machno an: http://libcom.org/history/makhnovists-mennonites-war-peace-ukrainian-civil-war. “We must be clear that this was not a conflict between bad German settlers and oppressed Russo-Ukrainian natives; these divisions were based on class, not on nationality or religion. Many poor Mennonites had participated in the revolutionary redistribution of land; thus Mennonites, too, were executed by the Austro-German repression (for the names of some victims, see Letkemann, p-2). Indeed, ‘Many residents of both the Chortitza and Molotschna settlements recall other Mennonites participating in bandit raids’ (Rempel & Rempel Carlson, p-242). In a commendably honest and thoughtful article, Elaine Enns, a descendant of the Russian Mennonites, has recently analysed the situation from the perspective of restorative justice: ‘Many landless Mennonites became servants on wealthy Mennonite estates, and some became so disillusioned that they joined the Communists and Anarchists to fight for a more just society. So the same social fault lines that led to the Russian revolution ran right through my grandmother’s yard. In most cases, our people were not targeted because they were Mennonite, but because they were wealthy’ (Enns, 2011).”.

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