Ein Platzproblem? Paraguayische Wechselstuben akzeptieren keinen argentinische Pesos mehr

Asunción: In einer bedeutenden finanziellen Wende haben die Wechselstuben in Paraguay beschlossen, den argentinischen Peso nicht mehr zu akzeptieren und begründen dies mit seiner anhaltenden rapiden Abwertung. Emil Mendoza, Leiter der Vereinigung der Wechselstuben Paraguays, betont, dass es keine rechtliche Verpflichtung gibt, die Wechselstuben zur Annahme einer Währung zu zwingen, die eine übermäßige Abwertung erfährt.

Der besorgniserregende Verfall des argentinischen Peso wird deutlich, wenn man seine Entwicklung an den Tafeln der Referenzwechselstuben beobachtet. In nur acht Tagen fiel die Währung von 14 Guaraníes auf 12 Guaraníes, was einem Rückgang von 4 Guaraníes in den letzten 30 Tagen entspricht. In den letzten sechs Monaten wurde die Währung mit 23 Guaraníes pro Einheit gehandelt, was einem Unterschied von 11 Punkten zu ihrem aktuellen Wert entspricht.

Dies steht in krassem Gegensatz zu der Situation vor einem Jahr, als der argentinische Peso mit 30 Guaraníes pro Einheit bewertet wurde. Dieser Wert blieb bis Ende Oktober 2022 stabil. Ab November desselben Jahres begann die Währung jedoch stark zu sinken und schloss am Jahresende bei 23 Guaraníes.

Die Krise der argentinischen Geldpolitik ist unbestreitbar. Innerhalb von nur fünf Tagen erlebte der Dollar einen schwindelerregenden Anstieg, der den offiziellen Dollar über die Marke von 350 argentinischen Pesos trieb und eine Abwertung von 20 % zur Folge hatte. Diese Ereignisse folgten auf die Vorwahlen, die am Sonntag, den 13. August stattfanden.

Die Folgen dieser Wirtschaftskrise haben zu einer Reihe von Reaktionen der Akteure des argentinischen Finanzsystems geführt. Die jüngste dieser Reaktionen war die Entscheidung, den Kauf argentinischer Pesos aufgrund ihres starken Verfalls zu verweigern. Die zahlreichen negativen Faktoren in dieser Situation haben verschiedene Akteure des Finanzsystems dazu veranlasst, Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor den negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft zu schützen.

Kurz gesagt, die Weigerung der Wechselstuben in Paraguay, argentinische Pesos anzunehmen, spiegelt die wachsende Besorgnis über die ständige Abwertung dieser Währung wider. Die abrupte Entwicklung des Wertes des argentinischen Peso im Verhältnis zum Guaraní und zum Dollar führt zu Turbulenzen im argentinischen Finanzsystem und zu Abwehrmaßnahmen der Wirtschaftsakteure des Landes.

Wochenblatt / El Nacional

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4 Kommentare zu “Ein Platzproblem? Paraguayische Wechselstuben akzeptieren keinen argentinische Pesos mehr

  1. DerEulenspiegel

    Wird nicht Argentinien Mitglied der BRICS? Einer Organisation von Pleitestaaten und Verbrecherstaaten? Ein gutes und stabiles Fundament für eine NEUE WELTWÄHRUNG. Schöne, neue, stabile Welt!

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    1. Vielleicht kann die Mitgliedschaft im Brics aber Argentinien auch helfen aus ihren ewigen Krisen herauszukommen.

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      1. DerEulenspiegel

        Wer glaubt denn schon an das Märchen, daß andere Kreditgeber (hier BRICS) keine Bedingungen für die Vergabe von Krediten stellen, vor allem an notorische Pleitestaaten wie Argentinien? Die Bedingungen der BRICS werden eher noch viel schärfer und härter ausfallen, vor allem weil China einer der großen Geldgeber sein wird. Die Lebens- und Geschäftserfahrung lehrt doch, daß “faule Kreditnehmer” sich dem Ende zu immer mehr an Kredithaie wenden und denen völlig ausgeliefert sind. Kreditgeber sind und waren noch nie Sozialeinrichtungen. Schauen wir mal in der Geschichte rückwärts: Wer finanzierte die zahlreichen Kriege der Habsburger? Das waren die Fugger. Als Sicherheiten übernahmen sie die Rechte auf Gold- Silber- und Kupferbergwerke und waren nicht zimperlich, diese ganz zu übernehmen. Welche Sicherheiten aber hat Argentinien, oder Venezuela oder Nicaracua und all die anderen Pleitegeier? Die können zu BRICS überhaupt nichts beitragen, die wollen nur billiges Geld oder gleich geschenkt. Das gibt es auf der ganzen Welt nicht. Oder nehmen wir Russland. Putin finanziert in Afrika andere Banditenstaaten. Als Gegenleistung läßt sich Putin die Rechte an wertvollen Bergwerken/Minen abtreten. Aus den Erlösen fallen zwischen 20 bis 25 % an Putin bzw. seinen voraus geschickten und nun toten Bluthund Prigoschin. Damit alles schön den Russen ausgehändigt wird, bewachten bisher die Verbrecherbanden von Prigoschin die Produktionsstätten und natürlich ebenso die Regierungen dieser hoch korrupten Banditenregierungen. Damit will ich die USA nicht reinwaschen, aber die BRICS, wenn sie überhaupt funktionieren sollte, wollen am Ende auch nichts anderes als die USA – nur noch viel brutaler und rücksichtsloser in ihren Methoden sein. Jede Wette darauf!

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