Ein Priester in einer Schule, obwohl er wegen sexuellem Missbrauch angezeigt wurde?

Ypacaraí: Sexueller Missbrauch ist immer ein schweres Verbrechen. Jedoch muss dies auch bewiesen sein und ein Richter ein Urteil fällen. In diesem Beispiel gab es nur Verdachtsmomente bei einem Priester, aber der Fall kommt trotzdem nicht zur Ruhe.

Eltern von Schülern der Bildungseinrichtung Don Bosco in Ypacaraí werden ihre Kinder nicht mehr zum Unterricht schicken, so lange der argentinische Priester Raúl del Castillo, der wegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen angezeigt wurde, nicht aus der Schule entfernt und versetzt wird. Der Ordensmann übernahm vor kurzem eine Verwaltungsstelle in der traditionellen salesianischen Bildungseinrichtung. Sie ist bekannt für die Qualität im Bereich der Lehrtätigkeit und vor allem auch wegen dem einwandfreien Leumund der Pädagogen sowie der Angestellten.

„Der Grund zur Besorgnis steht in direktem Zusammenhang mit den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern, die damals gegen diesen Priester erhoben wurden, insbesondere als er Direktor der Don-Bosco-Schule in der Provinz Mendoza in Argentinien war“, so Juan Gerardo Almirón, ein ehemaliger Schüler und Vater eines Schülers der achten Klasse der betreffenden Bildungseinrichtung, gegenüber der Zeitung La Nación.

Die konkrete Tatsache, auf die Almirón sich bezog, sei 1998 von einer damals 14-jährigen Schülerin angezeigt worden, fügte er an.

Wie die argentinische Presse berichtete, wurde das Strafverfahren gegen den Priester aber mangels Beweise eingestellt. Wo kein Kläger, da kein Richter, oder aber, ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Gestern fand dann ein langes Treffen zwischen dem Elternbeirat der Schule, den Lehrern und Priestern der Kommune statt, zu der das Bildungszentrum gehört.

„Wir machten eine ziemlich besorgniserregende Situation durch, aber glücklicherweise wurde das Problem heute gelöst, weil dieser Priester, der wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in Mendoza, Argentinien, angezeigt wurde, seine Stelle zur Verfügung stellte und bereits im Laufe des Tages seinen Wechsel zu einer anderen salesianischen Institution vornimmt“, sagte Almirón.

Er fügte an, es sei eine Schande, dass entschieden wurde, einen Priester mit einem solchen Hintergrund in eine Schule zu bringen, in der er mit Minderjährigen zu tun habe.

Almirón erklärte, dass es ihnen zwar gelungen sei, den Ordensmann zu beseitigen, er aber in der Gemeinschaft bleiben würde, sodass seine endgültige Entlassung aus dem Orden in höheren Instanzen behandelt werden müsse.

Wochenblatt / La Nación / Cronica

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