Ein Schritt vor, zwei zurück

Asunción: Wer dachte, dass Marito sich weiterhin als unabhängig und mit eigener Politik innerhalb des paraguayischen Systems behaupten kann, wurde spätestens gestern eines Besseren belehrt. Die neuen Präsidenten der beiden Kammern des Parlaments würden gewählt.

Die Präsidenten des Abgeordnetenhauses sowie des Senats und Kongresses sind keineswegs vom Volk auserwählte Personen. Zudem ist es schwer zu glauben, dass auch nur einer bei der jetzigen Konjunktur in einen Posten wiesen gehievt worden wäre. Dennoch wurde Blas Llano (PLRA), einer der Senatoren mit der geringsten politischen Überzeugung – außer der Horacio Cartes zu dienen, zum Kongresspräsident gewählt. Sein Vertreter Nummer 1 ist Martín Arévalos (Añetete), Nummer 2 Juan Darío Monges (Honor Colorado).

Im Abgeordnetenhaus konnte Pedro Alliana (Honor Colorado) sich behaupten, während Arnaldo Samaniego (ANR) erster Vertreter und Enrique Mineur (PLRA Cartista) zweiter Vertreter wurden. Alles in Allem hätte man die Regierung auch gleich Honor Colorado wieder übergeben können. Wer so freizügig alle Fäden aus der Hand gibt, muss einen Pakt zur Strafvereitelung unterzeichnet haben. Ein besonderer Blick fällt dabei auf Miguel Cuevas, der noch bis Ende des Monats Präsident des Abgeordnetenhauses sein wird.

Abgesehen davon fragt man sich sowieso, weswegen Gesetzgeber in anderen Arealen tätig sind als im Kongress. Ihr Einfluss dürfte letztlich nur für die Erschaffung und Umsetzung von Gesetzesprojekten reichen, sodass alles andere verwerflich wäre. Bis Ende Juni 2020 ist dies die neue Realität, begleitet von der Neubesetzung vieler Posten.

Wochenblatt

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

7 Kommentare zu “Ein Schritt vor, zwei zurück

  1. Gab es da nicht vor über 20 Jahren hier den Wahlspruch:
    “Cubas al Gobierno, Oviedo al poder”

    und in Deutschland im Jahre 1975 den Satz von F.J.Strauß:
    “Es ist mir egal, wer unter mir Bundeskanzler wird”

    man könnte auch sagen:
    “Der Zweck heiligt die Mittel !!!”

    oder auch:
    “Ein Schelm, wer etrwas Böses dabei denkt!”

  2. Normalerweise müsste morgen ein Generalstreik erfolgen und der Kongresseingang blockiert werden, was für eine schlimme “Wahl”.
    Offensichtlich hat man alles vergessen, was dieser Llano auf dem Kerbholz hat. Wobei, das haben sie im Kongress alle, deswegen wurde wohl gerade dieser “Musterschüler” gewählt.
    Und Alliana, der vom Krebs zerfressen ist, wird wohl gerade deswegen mit so einer “Ehre” belohnt, weil dieser Bückling so schlimm leiden musste.
    Wahnsinn, Paraguay.
    Aber ich habe schon die Fliege gemacht.

    1. Es wird immer deutlicher – jedes Volk hat die Regierung die “es verdient”! Über die Herkunft der Chipas können sich die Menschen aufregen bis hin zum angedachten Aufstand. Aber zu mehr reicht es einfach nicht. Ein solches Volk ist zum……….

  3. Seit ich besser im Flieger sitzen geblieben wäre bewege ich mich täglich einen Schritt vor und fünft zurück, das ist der Normalfall im Afrika del Sur. Da stelle ich mir meine Kommentare vor, wenn ich bis zur Verjährung erst einmal 30 Jahre in Bananastan leben darf und es mich trotzdem noch hier hält.

Kommentar hinzufügen