Eindrücke und Details nach der Geiselnahme in Nueva Germania

Nueva Germania: Einen Tag ist es her, dass eine der medienwirksamsten Geiselnahmen des Landes unblutig zu Ende ging. Opfer wurde eine deutschstämmige Familie in der 1887 von Bernhard Förster und Elisabeth Nietzsche gegründeten Kolonie „Nueva Germania – Neu Germanien“ in San Pedro.

Stunden nachdem auch die letzte der sieben Geiseln, Andrés Stern Schubert aus der Gewalt der Geiselnehmer befreit werden konnte, erzählt dieser ein paar Details die bis dato noch nicht ans Licht kamen.

Als die vier jungen Männer, Édgar Ruiz (19), Alfredo Martínez Giménez (23), Enrique Noguera Paredes (22) und ein 17 Jähriger, die nicht aus der Zone stammten, in den Gemischtwarenladen „La Rosarina“ kamen, simulierten sie Klienten zu sein bis zu einem Moment wo sie alle Anwesenden anordneten sich auf den Boden zu legen. Sie forderten von den Eigentümern die eine Geldsumme von 300 – 400 Millionen Guaranies. Die vier Verbrecher erklärten von einem Uniformierten darüber informiert worden zu sein, dass diese Geldmenge im Laden deponiert wäre.

Beim Durchsuchen und Verwüsten der Ladeneinrichtung fanden sie jedoch nur rund 6 Millionen Guaranies, die sie in einen Sack packten. Danach fertigten sie Bomben für den Fall, dass Polizisten den Laden stürmen. An eine Tür zum Lager hinterließen sie ein Graffiti mit der Aufschrift „Muerte – Tod“.

Der 10-jährige Sohn des Eigentümers wollte dank seines stark ausgeprägten Familiensinnes nicht von seinem Vater getrennt werden. Somit war nicht nur von außen sondern auch innen Überredungskunst notwendig, um den Geiseltausch für den Unteroffizier Víctor Mendoza.

Der Innenminister des Landes, Carlos Filizzola, war höchst erfreut über die gute Koordination bei dem brisanten Einsatz. Er sagte zudem, „dass die Polizei es verdient gelobt zu werden wenn sie doch ansonsten so viel Kritik einstecken muss“. Er kündigte die Auszeichnung des Polizisten an, der sich freiwillig zum Geiseltausch anbot.

Kritik wiederum regnete es für die anwesende Presse, die durch live Aufnahmen die Meinung der Geiselnehmer zu einem Zeitpunkt änderte damit sie die 10-jährigen Sohn erst später freiließen.

(Wochenblatt)

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