Eine einträgliche Nebeneinkunft

Ciudad del Este: Das Verkehrschaos sich zunutze machen, verstehen Verkehrspolizisten der Stadt ganz besonders gut. Zusammen mit Touristenführern brummt das Geschäft.

Touristen, die keine zwei bis drei Stunden warten wollen, bleibt keine andere Wahl. Während die Uniformierten der Verkehrspolizei absichtlich für Staus und Chaos sorgen, “helfen“ Tourguides dabei den Stau zu umfahren. Dieser Service kostet pro Fahrzeug stolze 100.000 Guaranies.

Am Ende der Schlange stehend bieten sich Tourguides an auf Nebenstraßen schneller zur Freundschaftsbrücke zu kommen. Diese nicht unentgeltliche Hilfe kommt jedoch nur in Zusammenarbeit mit der örtlichen Verkehrspolizei zustande, die von der Stadtverwaltung geleitet wird. Wenn ein Fahrer das Angebot annimmt, steigt der Touristenführer zu und lotst den Fahrer über Schleichwege bis zur Straße Rubio Ñu, etwa 100 m vor dem Brückenkopf, wo Verkehrspolizisten stehen. Dann steigt dieser aus, spricht ein paar Worte mit einem der Uniformierten und auf einmal wird man durchgelassen.

Dieses System wird von hunderten Taxifahrern und Busfahrern in Anspruch genommen, deren Gäste nicht so viel Zeit haben, wie andere. Einer von etwa 15 Touristenführern erklärte gegenüber Reportern der Tageszeitung Abc Color, dass sie einen Wochenbetrag an die Verkehrspolizei zahlen müssen. Allerdings ist das alles recht einträglich, da an einem Morgen bis 09:30 Uhr schon 12 Autofahrer seine Dienstleistung in Anspruch genommen haben. Das bedeutet, dass einer der 15 Führer 1.200.000 Guaranies in wenigen Stunden einnahm.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Eine einträgliche Nebeneinkunft

  1. Diese kriminelle Abzockerei der Polizei ist schon mehrere Jahre gängige Praxis! Haben es selbst erlebt,- wir wurden kurz vor der Brücke von einem Polizisten gezwungen rechts in eine Seitenstrasse abzubiegen und wurden dort in Empfang genommen. Für 200.000Guranies sollten wir dann durchgelassen werden. Wir riefen sofort unseren Anwalt an und innerhalb von Sekunden war der “Touristenführer” im Menschengewimmel verschwunden. Nachdem wir uns danach alleine durch die engen Gassen gekämpft hattten wurden wir dann wieder kurz vor der Brücke angekommen einer gründlichen Personen- und Fahrzeugkontrolle unterzogen. Rat für alle,- … Ciudad del este,-… nein danke!!!!

  2. Ich verstehe gar nicht, warum so viele Brasilianer rueberkommen. Ja,es ist wohl (viel) billiger, aber ist es das wirklich Wert? Vor allem in so einer Muellhalde namens Ciudad del Este unter der Kontrolle des kriminellen Zacarias-Clan.

    Ich stelle mir grade vor, wenn die Brasilianer ausbleiben, bricht da die komplette Wirtschaft zusammen.

  3. Was sagt unser Präsident zu dieser Sa…ei,ich verstehe nicht daß er bei diesen Dingen nicht
    endlich mit harschen drastischen Maßnamen diese Kerle gebührend bestraft.
    Soll das so weitergehen !!!?.

  4. Touristenwerbung pur. Vor einiger Zeit habe ich hier geschrieben, dass Tourismus in Paraguay wohl so zu verstehen ist, weil unter Einwanderung auch das verstanden wird unter guter Zusammenarbeit von Einwanderern und Behörden.
    Und wie ich damals sagte, Ihr Touristen kommet doch, und berichtet dann zu hause, dann ist der Spuk schnell vorbei und die Zukunft derer, die ständig Nachschub aus Deutschland brauchen? Heimflug haha

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