Elektronische Fahrkarten werden zur Pflicht

Asunción: Ab dem 23. Oktober sollen alle Busfahrten nur noch mit elektronischen Fahrkarten stattfinden. Münzen nützen dann nichts mehr. Mehr als 80% aller Busse haben schon die Lesegeräte installiert, deren Testphase nun zu Ende geht.

Mehr als 300.000 Nutzer von öffentlichen Verkehrsmittel im Großraum Asunción haben ihre Plastikkarten, auf denen sie Fahrten aufladen und danach nutzen können. Obwohl es über viele Jahre Resistenz und negative Kommentare gab, hat sich das System als sinnvoll erwiesen und soll ab dem 23. Oktober 2020 exklusiv zur Verfügung stehen. Kleingeld ist dann nicht nur nicht mehr nötig, sondern sogar unerwünscht. Da schon 83% aller im Betrieb stehenden Busse die Lesegeräte haben, hatten die Nutzer dieses genügend Zeit sich daran zu gewöhnen. Da keiner Geld verschenken will und nicht stetig Kleingeld in ausreichenden Münzen zur Hand hat, ist das Bezahle per elektronischer Fahrkarte für alle von Vorteil. Außerdem hat das nationale Transportsekretariat die Möglichkeit die Einnahmen und der Busse.

„Die Passagiere suchten die Karten. Nachdem wir die Verkaufsstellen bekanntgegeben haben, hat sich die Nutzung von Woche zu Woche verdreifacht“, erklärte der Vizeminister für Transport Pedro Britos bei einem Radiointerview mit 650 AM.

„Nun haben die Diskussionen über Kleingeld mit dem Fahrer ein Ende. Dieser kann sich nun mehr auf den Verkehr konzentrieren. Man braucht kein Geld mehr entgegennehmen, was durch tausend Hände ging und man hat eine bessere Kontrolle über die Fahrten, von Seiten des Fahrgastes und von Seiten der Betreiber“, fügte Britos zu.

„Ende letzter Woche erreichten wir, dass 83% aller Busse die Lesegeräte installiert haben. Unklar ist noch, was passieren soll, wenn die Geräte ausfallen. Dann könnte der Fahrer wieder Kassierer werden“,schloss Britos ab.

Doch wenn man das zulässt, werden bald alle Fahrer wieder zu Kassierern, da das System des Kassierers ohne Kontrolle einerseits die Möglichkeit zur Geldwäsche schafft und anderseits untreue Fahrer begünstigt, die hin und wieder einmal ein paar Fahrten unter den Tisch fallen lassen können. Dass es zu dem Systemwechsel kam und nun offiziell die Einweihung stattfindet ist schon ein Wunder, da die Busunternehmer keineswegs dafür waren. Diese Art der Transparenz schafft die Voraussetzung für Subventionen und Zuschüsse bei der Anschaffung von neuen Einheiten. Auch für Planungen im Bereich der Infrastruktur können die genauen Daten von Fahrten pro Buslinie von Vorteil sein, erst recht nach der Stilllegung des Metrobus-Projekts, was Entlastung schaffen sollte.

Jede dieser Karten, wenn man sie kauft werden personalisiert ausgegeben. Dies ermöglicht es den Eigentümern auch bei Verlust noch über ihr Guthaben zu verfügen. Man kann Guthaben zwischen 3.600 und 180.000 Guaranies aufladen und dann dies Fahrten, je nach Bus abrechnen lassen. Fahrten in einfachen Bussen sind günstiger als in Bussen neuen Baujahrs und mit Klimaanlage. Wenn ein Bus technische Probleme hat, kann der Fahrer über das System den Fahrgästen wieder die Fahrt gutschreiben, sodass man für die nächste Fahrt, die einem zum Zielort bringen soll, keine weitere Fahrt bezahlen muss.

Karten zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln sind keine Spielkarten. Man kann weder in einem echten, noch in einem Online Casino damit spielen. Man sollte auf die aufpassen und wieder den Ausweis bei sich tragen.

Wochenblatt / Radio 650 AM

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