Erneute Proteste gegen Parlamentarier

Asunción: Irgendwann ist jedes Fass einmal voll. Angespornt von den Protesten im Nachbarland Brasilien versammelten sich gestern Abend rund 3.000 Menschen vor dem Kongress um gegen die letzten Entscheidungen der Gesetzgeber zu protestieren.

Gründe zur Kritik gibt es in der Bevölkerung genug. Da wären zum einen die ausstehende ITV Entscheidung und die erneute Verschiebung des Metrobus Projekts  und zum anderen die Begünstigung der eigenen Verlangen. Die Abgeordneten verabschiedeten ein Gesetzesentwurf, der ihnen nach nur zwei vollendeten Legislaturperioden 100% des Lohnes zusichert. Inbegriffen in dieser Aufforderung zum Demonstrieren ist auch die Aussetzung der Beitragszahlungen, was der parlamentarischen Pensionskasse das Rückgrat brechen würde.

Die Kälte des Winterbeginns unterband nicht dass sich Junge und Alte zum Protestieren trafen und ein besseres Paraguay forderten. Die Demonstranten erklärten die Volksvertreter nur dann zu akzeptieren und zu dulden, wenn sie für sie arbeiten ansonsten würden sie dafür sorgen, dass sie ihre Ämter verlieren.

Die Proteste des Volkes gab es so ganz besonders im vergangenen Jahr bei fragwürdigen Entscheidungen wie die internen Wahllisten oder auch bei Lugos Amtsenthebung. Je nach dem wie die zukünftigen Sitzungen im Kongress gestaltet werden kann es zu erneuten Protesten kommen.

(Wochenblatt / Abc)

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14 Kommentare zu “Erneute Proteste gegen Parlamentarier

  1. Bedenkt man, dass ein Teil der Bevölkerung keine zwei warmen Mahlzeiten täglich auf den Tisch bringt und auf der anderen Seite die Parlamentarier schon nach zwei Perioden ab Erreichen des 35 Lebenjahres in Pension gehen können mit 100% Auszahlung der Bezüge, dann stimmt wohl einiges nicht mehr im Land. Die einen am Hungertuch und die anderen in ihren luxuriösen Appartements in Miami, die oft mit gestohlenen Steuergeldern gekauft wurden. Wenn nicht eine sofortige Umkehr erfolgt ist es nur mehr eine Frage der Zeit bis die ersten gewaltsamen Demos stattfinden und Autos brennen. Viele, nicht nur die Armen, haben die Schnauze voll. Den kleinen und mittleren Unternehmen steigt man auf die Zehen damit sich eine Schicht schamlos bereichert. Da helfen dann auch nicht mehr 15% Wirtschaftswachstum.

  2. Genauso ist es, der Tag wird kommen wo das Fass überläuft, Er ist nicht mehr fern. Der Anfang hat schon begonnen in den Nachbarstaaten. Vielleicht sind das Vorbilder für die Paraguayos, die sonst nur sagen trancilo.

    1. ruhig blut LUIS
      in deutschlag geben auslaender nicht nur ihre meinung
      zur deutschen innenpolitik ab, sondern machen aktiv
      in der politik mit.schauen sie sich in den groesseren staedten die namenslisten der stadtraete an.
      was soll also ihr ueberheblicher chauvinismus???

    2. Leben wir hier in einer Diktatur, dass man seine Meinung nicht äußern darf? Dies ist doch wohl Sinn eines Forums, dass Menschen ihre Meinung äußern. Wenn dich die Meinungen der anderen Menschen – hier vor allem der deutschsprachigen Einwanderer – nicht interessiert, dann musst du ja nicht das Wochenblatt lesen.

  3. @Asuncioner,na ja die Sorgen schon für die Löhne ihrer
    Leibgarden vor!
    Aber ins Guinnessbuch der Rekorde kommen diese Schmarotzer
    jedenfalls jetzt schon.
    Peinigend ist,dies alles mitanzusehen zu müssen!.
    Jedenfalls ihre Privatjets,werden gewartet,und vollbetankt
    bereit stehen.
    Der Wind weht unaufhörlich,den Virus der Aufstände über den Atlantik nach Westen!.
    Schöne Aussichten sind das nicht!.
    Grüsse an Dich
    Penicillin

  4. Die Pseudodemokraten machen sich die Taschen voll, sorgen für die eigenen dicken Pensionen und leben in Saus und Braus wie die Fürsten des Mittelalters. Sie laden zur Amtseinführung auf Staatskosten 1500 Gäste ein, fliegen kostenlos in fremde Länder und nehmen auch noch die halbe Sippe mit. Den Strom bezahlen sie meist nicht oder nur zu einem geringen Teil. Das gemeine Volk bekommt die Krümel und darf das alles bezahlen. Die ANDE muss privatisiert werden, weil deren Mitarbeiter “zu viele Privilegien habe”, schrieb hier kürzlich einer. Das ist der völlig falsche Weg. Die Privilegien der kleinen Leute kosten nicht das Geld, es sind die Privilegien der Elite. Nur die müssen abgeschafft werden. Das geht aber nicht im System. Es ist nämlich das System an sich, das bereits vom Kopf her stinkt und nicht nur in Paraguay sondern weltweit.

    1. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Es ist das System, das stinkt. Aber auch in den Nachbarstaaten Brasilien und Argentinien ist es nicht besser. Diese pseudosozialen Staaten sind auch nicht besser als die sog. “westlichen Demokratien.”

  5. ich muss hier asuncioner und asuncion 45 völlig recht geben; ich habs woanders schon mal geschrieben: In Brasilien ist es das gleiche wie in Paraguay, nur wesentlich größer. Die Armen werden noch mehr runtergedrückt, die Mittelschicht wird ausgeplündert, soll die ganzen Staatskosten tragen, während die Elite sich die Taschen vollstopft. Es wird eines Tages explodieren, in Brasilien und auch in Paraguay. Das Problem gibt es allerdings weltweit, mehr oder weniger stark ausgeprägt. Das fängt eigentlich in Europa schon an, Türkei, China, Südamerika, Afrika sowieso…

  6. Das ist leider wahr, Heiko. Im Falle Brasiliens ist es besonders gravierend. Da regiert eine Präsidentin, die in einer marxistischen Guerillaorganisation engagiert war. Sie leistete aktiven Widerstand gegen die damalige Militärregierung. Dafür hat sie sogar eine Haftstrafe verbüßt. Man müsste denken sie praktiziert, aufgrund ihrer Ideologie, eine Politik für die breite Masse des Volkes. Tatsächlich betreibt sie eine Politik, die dem Wachstum und der Stärkung der Industrie dient. Das muss nicht zwingend ein Widerspruch sein aber die derzeitigen Proteste lassen es vermuten. Man muss ihr immerhin zu Gute halten, dass sie kompromisslos gegen Korruption vorgeht. Dadurch mussten bereits mehrere ihrer Kabinettsmitglieder zurücktreten.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Dilma_Rousseff
    Das Beispiel zeigt aber, dass die Begriffe “marxistisch”, “sozialistisch”, “links” oder “nationalistisch”, “kapitalistisch”, “rechts” in keiner Weise geeignet sind die jeweilige Realpolitik zu klassifizieren. So war die nationalsozialistische Ideologie eindeutig “links”. Gleichzeitig enthielt sie aber auch eindeutig “nationale”, also im politischen Spektrum, “rechte” Elemente. Wer in D nationale Thesen z.B. ein “Europa der Vaterländer” statt eines “EU-Einheitsstaates” fordert, wird als “rechts” verschrien. Wie die Politik tatsächlich gestaltet wird, ob mit oder gegen das Volk, hängt alleine von den Hintermännern, auch “Drahtzieher” genannt, ab. Deren Geld- und Machtgier ist so groß (und sie wird täglich größer), dass dahinter alles menschliche zurückstehen muss. Dieses System durchschauen jedoch immer mehr Menschen. Nur mit der Mentalität von Friedrich dem Großen: “Ich bin der erste Diener meines Staates” oder John F. Kennedy: “Frage nicht, was Amerika für dich tun kann sondern frage, was kann ich für Amerika tun” kann ein neues System aufgebaut werden. Aber dies setzt ein Umdenken bei den Regierenden und den Regierten voraus. Selbstbedienungs- und Wohlfahrtsstaat haben ausgedient!

    1. Ja, mit Brasilien ist es wirklich krass. Ich habe dort eine Bekannte, ausgewanderte Deutsche, die seit 1950 dort lebt, weit über 80 Jahre ist, aber geistig rege. Nach dem, was sie berichtet, ist es wirklich nicht besser als hier, obwohl das Land wirtschaftlich groß im Aufwind ist. Die Wirtschaft blüht und die Menschen gehen kaputt.

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