EU-Fleischimporte bedrohen unkontaktierte Indigene

Ein Waldgebiet in Paraguay, das von unkontaktierten Indigenen bewohnt wird, wird zerstört, um Platz für Rinder zu machen, deren Fleisch nach Europa exportiert wird.

Neue Satellitenfotos belegen, dass das brasilianische Unternehmen Yaguarete Pora im Norden Paraguays Bäume gefällt hat, die zum angestammten Gebiet der Ayoreo gehören.

Einige Ayoreo leben unkontaktiert. Sie sind ständig gezwungen vor den Viehzüchtern zu fliehen, die einen Großteil ihres Landes besetzen.

Yaguarete ist Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen, der Unternehmen dazu bewegen soll, Prinzipien einzuhalten, die “den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen und achten”.

Doch die Arbeiten des Unternehmens bedrohen das Leben unkontaktierter Ayoreo. Unkontaktierte Völker haben keine oder nur geringe Abwehrkräfte gegen eingeschleppte Krankheiten von außerhalb. Der Kontakt mit den Arbeitern könnte sie daher auslöschen.

In einem aktuellen Bericht an den UN-Global Compact erklärt Yaguarete, dass es bereits mit Viehzucht auf dem Land der unkontaktierten Ayoreo begonnen hat und dass Teile des Rindfleisches nach Europa exportiert werden. Doch in dem Bericht wird nicht auf die Existenz des unkontaktierten Volkes eingegangen.

Survival International hat die Europäische Kommission angeschrieben und eine Untersuchung der Fleischimporte des Unternehmens gefordert.

Yaguarete hat versucht seinen Arbeiten einen grünen Anstrich zu verpassen, indem es einen Teil des Landes als “privates Naturreservat” deklariert hat. Doch das Gebiet ist der angestammte Besitz der Ayoreo und kontaktierte Mitglieder der Volkes erheben schon seit über 20 Jahren Anspruch auf den Landtitel.

Zahlreiche Ayoreo, die bereits dazu gezwungen wurden aus dem Wald zu fliehen, sind in den letzten Jahren verstorben. Viele weitere sind unheilbar erkrankt.

Paraguays Waldgebiete werden rasend schnell für die Haltung von Rindern abgeholzt, mit denen Märkte in Europa, Afrika, Russland und Nordamerika beliefert werden.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Yaguarete missachtet schamlos die noblen Prinzipien, zu denen es sich verpflichtet hat. Und die Vereinten Nationen scheinen dagegen machtlos. Es ist nicht das erste Mal, dass Yaguarete bei derartigen Aktionen erwischt wird – wann wird Paraguay die Bedrohung für das Leben der Ayoreo stoppen?”

(Survival International)

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7 Kommentare zu “EU-Fleischimporte bedrohen unkontaktierte Indigene

    1. obwohl es mir gegen den strich geht in den hier allgemein üblichen polemisierenden kommentaren mit einzustimmen .kann ich hir, IHNEN herr OBERPFÄLZER nur sagen. ” das geht dem herrn HC am allerwertesten vorbei.

  1. die brasilianischen Grossgrundbesitzer sind doch bestens dafuer bekannt das sie die Indianer nicht interessieren, in Brasilien in der Amazonas Gegend werden/wurden Kopfpraemien fuer Indiander bezahlt um die Weideflaechen zu erweitern…..

  2. Leider ist es eine traurige Tatsache, dass insbresondere der Chaco,
    sich im Ausverkauf befindet.
    Reiche Paraguayer, Auslaender verschiedenster Nationen, inbesondere Brasilianer, Urugayer und Argentinier kauffen jeden Hektar der etwas Wert verspricht !
    In der REgel Leute welche schon ueber sehr ausgedehnte Laendereien und grosse Firmen verfuegen.

    Abgesehen davon, sind viele dieser Landkaeufe ohnehin illegal, wegen ueberschreitung der zulaessigen Hektarzahlen !

    Aber es werden auch in der Regel Laranjas benutzt, Leute welche ihren Namen fuer die Landtitel leihen, um dem Ganzen ein legales Gesicht zu geben…

    Die Brasilianer sind Spezialisten im Geschaeft mit “Presta Nombre” !
    Aber alle Anderen ebenfalls !

    Fuer normale Leute in Paraguay…geschweige denn “Indianer” bleibt im Chaco nicht viel uebrig !

    Ich spreche schon seit einiger Zeit von einer dringenst fehlenden Agrarreform.

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