Exhibitionismus oder Diskriminierung?

J. Augusto Saldívar: Am vergangenen Sonntagnachmittag ertappten Polizisten zwei homosexuelle Männer, die Geschlechtsverkehr in einem abgestellten Bus hatten.

Die Uniformierten baten beide sich anzuziehen und mitzukommen. Sie fuhren zum Kontrollstation der Verkehrspolizei und wurden einem Alkoholtest unterzogen, obwohl keiner mit einem Auto oder Motorrad unterwegs war. Dennoch, beide waren alkoholisiert. Danach meldeten die Polizisten der Staatsanwaltschaft den Fall. Auf Anordnung von Staatsanwältin Rosalba Enciso und später Richter Roberto Saldívar Martínez wurden sie verhaftet und ins Gefängnis nach Emboscada verfrachtet, obwohl die Höchststrafe für Exhibitionismus nur 12 Monate beträgt und ebenso Hausarrest hätte gegeben werden können.

Die beiden Cousins die aus dem gleichen Ort stammen und da aufgewachsen sind hätten sich sicher über Hausarrest gefreut. Sie Staatsanwältin erklärte jedoch, dass man am Sonntagabend nicht überprüfen konnte, ob beide tatsächlich hier sesshaft sind, Grund weswegen sie vorsichtshalber ins Gefängnis mussten.

Familienmitglieder der Beschuldigten, erklärten, dass beide Cousins an die Räder eines konfiszierten Omnibusses urinierten, der auf dem Hof der Polizeistation stand – und sie nur deswegen verhaftet wurden. Außerdem wollten die Uniformierten damit nur Geld erpressen.

Dennoch soll heute, auf Antrag der Verteidigung eine Überprüfung der Notwendigkeit von Haft durchgeführt werden. Diese könnte dann in Hausarrest umgewandelt werden.

In Deutschland gilt übrigens selbiges: Wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt und dadurch absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 183 mit Strafe bedroht ist.

Wochenblatt / Abc Color

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1 Kommentar zu “Exhibitionismus oder Diskriminierung?

  1. Das ist oft so hierzulande, dass kein Geld da ist, um in ein Motel oder Diskothek zu gehen, laufen, schwimmen, wie auch immer.
    Teil 1: Wenn es stimmt, was die Polizei vorwirft, dann hätten sie dies auch im Motel tun können, doch eben, keine Plata. So blöd kann aber keiner sein, im Polizeihof dies zu machen, an die Reifen eines Polizeiautos zu pinkeln, dazu muss man aber nicht blöd sein, das tue sogar ich, auch im Polizeihof.
    Teil 2: Viele hier haben auch kein Geld für die Diskothek, weshalb sie ihre private Diskothek in IHREM Patio veranstalten. Nun gut, wär mir egal, aber den Schrott müsste ich nicht hören dürfen in MEINEN vier Wänden. Auch wenn sie offenbar 360 Tage im Jahr Cumple (Geburi) feiern, so muss ich dies an meinem einzigen Geburtstag im Jahr niemandem via Schwudi Iglesias auf Astroids mitteilen.
    Doch ein Hoffnungsschimmer könnte sein, dass wir uns im La Niña Wetterspähomen befinden, sodass vielleicht ZWEI Mil pro Tag vom Mango fallen werden und sich die armen Gschaffigen doch noch Motel und oder Diskothek leisten können.
    Und denken Sie an Ihren armen Tisch, wenn Sie jetzt nach dem Lesenmüssen dieses Komments Ihren Kopf darauf schlagen!

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