Feuer neben Feuer und die Brandstifter

Bahia Negra: Es brennt weiter im atlantischen Regenwald. Feuer neben Feuer lodern auf und die Brandstifter werden wohl nie gefunden.

Es verbleiben zwei große und vier kleinere Brandherde zwischen den Gebieten Bahía Negra und Chovoreca, wie der Minister des Nationalen Notfallsekretariats, Joaquín Roa, bestätigt. „Es ist wirklich beängstigend”, beklagte er sich. Heute werden die Flammen auf dem Landweg bekämpft. Es werden auch weiterhin ein Hubschrauber der Luftwaffe und das chilenische Löschflugzeug eingesetzt, bis möglicherweise ein weiteres eintrifft.

Der Minister betonte, dass in Bahía Negra zwei große Brandherde bestehen, von denen einer letzte Nacht aufgetaucht sei. Darüber hinaus befinden sich vier weitere im Bereich der Zone Base 5, Adrián Jara, bei Fuerte Olimpo. Über ihre heutige Arbeitsweise sagte er, dass Feuerwehrleute mit Unterstützung eines Hubschraubers und dem Militär auf dem Landweg eingreifen werden.

Gegen Mittag beginnt das chilenische Flugzeug mit den Löscharbeiten aus der Luft.

Andererseits betonte Roa, dass es die Möglichkeit gebe, heute noch ein anderes ähnliches Flugzeug zum Einsatz zu bringen, das als Verstärkung diene, um die Brandherde, die den paraguayischen Chaco seit fast zwei Wochen beeinflussen, zu beenden. „Wir müssen abwarten, wie sich der Wind auf die eine oder andere Weise verhält”, sagte er und betonte, dass mehr Brandherde neu entfacht werden können.

Andererseits erklärte Roa, dass sie alles tun werden, um den Ursprung des Feuers zu ermitteln und diejenigen Brandstifter zu bestrafen, die für den größten Waldbrand der letzten Zeit in Paraguay verantwortlich sein könnten. Darüber hinaus fügte er hinzu, dass der Umweltminister eine Resolution herausgegeben habe, in der das Verbot von Verbrennungen im gesamten Gebiet festgehalten werde.

Wochenblatt / ABC Color

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8 Kommentare zu “Feuer neben Feuer und die Brandstifter

  1. Das Gesetz müßte dahin gehend erweitert werden, dass abgebrannte Flächen, im Anschluss nicht als Weide/Ackerland verwendet weden dürfen, sondern wieder aufgeforstet werden müßen. Damit könnte man viele Feuer dieser Art vermeiden, denke ich.

    1. Genau das ist der Punkt. Wenn die Politiker wirklich ernsthaft wollten, daß es keine Brandrodungen mehr gibt, wäre es möglich, ein solches Gesetz innerhalb von 24 Stunden zu verabschieden. Da es in der Praxis wohl kaum beweisbar sein wird, wer der Brandstifter war, sollte wenigsten die Regel gelten, niedergebrannte Waldflächen dürfen auf die Dauer von wenigstens 50 Jahren nicht landwirtschaftlich genutzt werden.

  2. Der Chaco”Wald” ist eher ein niederwuechsiger Busch. ABER, in der Zone um Agua Dulce, wo E. Neufeld & Co. ihren Grossgrundbesitz haben, DA ist der Chacowald in der Tat schon urwaldaehnlich. Die Zone da ist das beste Stueck Land des Chaco – das Stammesgebiet der Yshyr Indianer wo eben dieselben Brasilianer und Paraguayer diese aus ihrem Gebiet vertreiben.
    Also, da wo es brennt, da ist der Chacowald in der Tat schon Urwald. Die Baeume sind da 2 bis 3 mal so hoch und dick wie im uebrigen Chaco, da bis dort mal wohl die Auslaeufer des Amazonas kamen.
    Ob jetzt da auch ein dermassen schwacher Boden wie im Amazonas zu finden ist, entzieht sich meines Wissens – hackt man den Amazonaswald ab, so ist der Boden da innerhalb ein paar Jahre weitgehend zerstoert weil eben die Humusschicht fehlt. Ein aehnliches Problem hat ja der sogenannte Serrado Brasiliens – schlechter Boden dem man nur was entlockt wenn man ihn teuer duengt.
    Auch im zentralen Chaco sind die Boeden immer mehr “ausgelutscht und abgewohnt” worden welches man deutlich an der Kraftfutterqualitaet sehen kann das aus Ostparaguay/Brasilien kommt versus aus dem zentralen Chaco (Futterfabriken der Mennonitenkooperativen) – ist halt nicht dasselbe.
    Man stelle sich eher den Odenwald oder Westerwald in Deutschland vor wenn man an den Wald der Zone Agua Dulce denkt und weiter nach Bolivien und Brasilien hin – es ist dem deutschen Vegetation und Baumbestand aehnlich.
    Der Waldbestand da wo es brennt ist das reinste Paradies verglichen mit dem mageren Strauch des zentralen Chaco. Nutzhoelzer wachsen in 100 Jahren nach und Brennholz in 20 Jahren.

    1. Na ja, so einiges scheinst du zu wissen. Aber ich schlage vor, du fährst mal zum vermeintlichen Paradies in den nördlichen Chaco, wo die Bäume 2 – 3 mal so dick und hoch sind wie im restlichen Chaco; zusätzlich dahin wo es zurzeit brennt: Cerro Chovoreca (sandiger Boden mit Strauchlandschaft) und Pantanal paraguayo (lehmiger Boden mit Palmensavanne).

    1. Echt Anton? Ich nehm mal an das ist ironisch bis makaber gemeint.
      Es gibt im Chaco sowas nicht dass “es” mal von selbst anfaengt zu brennen. Dann wuerde schliesslich x-beliebig mal eine Weide “von selbst” anfangen zu brennen.
      Ursachen der Braende: Brandrodungen kaschiert in (natuerliche) Waldbraende und/oder Strauchbekaempfung durch Brandlegung. “Von selbst” passiert sowas nie.
      Schauen Sie sich den Waldbestand hier an https://www.lanacion.com.py/politica_edicion_impresa/2019/07/29/duras-criticas-por-inauguracion-de-rotonda-en-el-chaco/; das ist doch deutlich naeher am europaeischen Wald als der magere Krummbusch des zentralen Chaco und die Baeume werden immer hoeher und breiter je weiter man nach Brasilien/Bolivien kommt.

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