Filadelfia: Colorado Wahl-veranstaltung mit Eklat und Schulförderung

Die Stadt Filadelfia im Chaco war gestern gleich zweifach in den Medien. Zum einen gab es eine Wahlveranstaltung der Liste 1 innerhalb der Colorado-Partei, dabei machten der Gouverneur Edwin Pauls und ebenfalls der Senator Arnaldo Wiens Werbung für die vorgestellte Kandidatenliste.

Während der Veranstaltung ergriff der Indigene, Amalio Arturo Fernández, der Ethnie Nivaclé, das Wort und warf den Kandidaten vor, seine Schwester als stellvertretende Stadträtin auf die Liste gesetzt zu haben, ihre Unterschrift sei aber gefälscht worden.

Die Wahlbehörde habe ihm gegenüber bestätigt, dass der Name seiner Schwester in die Liste eingeschrieben ist, eine Kopie ihres Ausweises und die Unterschrift lägen vor. Allerdings habe seine Schwester niemals eine Ausweiskopie eingereicht oder irgendein Dokument im Zusammenhang mit der Wahl unterzeichnet. Er machte direkt eine Kandidatin für den Stadtrat dafür verantwortlich.

Seine Schwester habe bereits eine Anzeige gegen Unbekannt bei der zuständigen Staatsanwaltschaft gestellt und Fernández forderte von der Bürgermeisterkandidatin Brigitte Janzen eine öffentliche Stellungnahme. Diese wusste nichts über den Vorfall und schlug vor, das Thema im persönlichen Gespräch mit der Familie zu behandeln.

Einige Parteianhänger mit mennonitischem Hintergrund kritisierten, dass teilweise in Deutsch gesprochen wurde und baten aus Gründen der Fairness gegenüber den Landsleuten bei einem nächsten Treffen ausschließlich Spanisch zu sprechen.

Auch der deutsche Botschafter, Johannes Trommer, hielt sich zur gleichen Zeit in Filadelfia auf und verteilte zusammen mit einer Mitarbeiterin des Außenministeriums Gelder an Schulen im Chaco die zertifizierte Deutsch-Diplome ausstellen. Der in Neuland ansässige Konsul lud die Presse zu der Scheck-Überreichung ein.

Dreimal tauchte die Frage auf, in welcher Höhe denn die Förderung erfolge. Trommer wollte dies nicht beantworten und erklärte lediglich, dass Deutschland insgesamt etwa 10 Millionen Euro an Fördermitteln in Paraguay ausschütte. Das stieß bei den lokalen Journalisten auf Unverständnis, die in der Transparenz den Schlüssel zur Bekämpfung der Korruption sehen und hier von Deutschland eine Vorbildfunktion erwartet hatten.

Quelle: ABC Color

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