Fremdenfeindlicher Vorgang löst diplomatische Spannungen aus

Oruro: Ein Staatsanwalt aus Paraguay war auf Motorradtour in Bolivien und wollte tanken. Dabei kam es zu einem fremdenfeindlichen Vorfall, als der Ankläger keinen Kraftstoff bekam.

Die Nationale Agentur für Kraftstoffe (ANH) aus Bolivien berichtete nun, dass beschlossen wurde, die Aktivitäten einer Tankstelle vorübergehend einzustellen, die sich weigerte, Benzin an den Staatsanwalt Rogelio Ortúzar zu verkaufen.

Des Weiteren versicherte die Behörde ANH, dass es sich um einen Einzelfall handelt und die Schließung so lange dauern wird, bis die Verantwortlichkeiten für den Vorfall feststehen, was zu internationalen Kontroversen geführt hat.

Staatsanwalt Rogelio Ortúzar, der eine Motorradtour durch einige Städte in Bolivien unternimmt, veröffentlichte seine Beschwerde in sozialen Netzwerken angesichts der Weigerung des Betreibers einer Tankstelle, ihm sein Motorrad zu betanken. Für den Staatsanwalt handelte es sich eindeutig um Fremdenfeindlichkeit, weil dasselbe ebenfalls mit anderen Fahrzeugen ausländischer Herkunft passiert sei.

Rogelio Ortúzar berichtete, dass er am vergangenen Mittwoch um 12:00 Uhr an der Tankstelle Excel Norte in Oruro, Bolivien, war, wo man sich geweigert habe, ihn zu betanken, ohne weitere Erklärungen abzugeben. Dasselbe passierte zuvor an einer anderen Tankstelle der Firma Nuestra Señora de Socavón in derselben Stadt. „Sie wollten mir kein Benzin geben, ich konnte die Reise nicht fortsetzen und musste erst nach Potosí fahren, um tanken zu können”, sagte der Staatsanwalt.

Er fügte an, dass dem Fahrer eines Lastwagens mit einem chilenischen Kennzeichen dasselbe passiert sei und auch er habe nicht gezögert, das Land heftig zu kritisieren.

Ortúzar beklagte auf dieselbe Weise, dass nicht alle Menschen auf Kontakte wie er habe zugreifen können. Manche könnten überhaupt nicht ins Ausland telefonieren.

Er bedauerte auch, dass Bolivien viel Geld für die Förderung des Tourismus ausgebe, solche Vorfälle jedoch Urlauber davon abhalte, in das Land zu reisen.

Wochenblatt / ABC Color / Ultima Hora

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9 Kommentare zu “Fremdenfeindlicher Vorgang löst diplomatische Spannungen aus

  1. Hätte ich kein Problem damit, dann trage ich meine Plata halt woanders hin (ok, wenn einzige Tankstelle weit und breit dann natürlich schon ein wenig Mühsam).

  2. Das hat wahrscheinlich wenig mit Fremdenfeindlichkeit zutun. In Bolivien wird Kraftstoff im Land subventioniert bei jedem Tankvorgang wird auch das bolivianische Autokennzeichen ins System eingetippt. Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen zahlen etwa den Doppelten Preis. Dies wird auf einem extra Quitungsblock abgerechnet. Wenn der Tankwart keinen extra Block hat, oder keinen Bock hat, dann bekommst du keinen Sprit. Das ist mir auf einer Motorrad Tour mit Py-Kennzeichen auch ab und zu passiert. Oruro ist aber so gross da wird sich bestimmt eine Tankstelle finden die auch Staatsanwälte aus Py bedient. Ausserdem gibt es in den Barios ohne Tankstelle oft Strassenverkäufer die Benzin in Flaschen verkaufen. In meinem Fall hat sich eine alte Oma an ihrem Bezinstand an der Ecke riesig gefreut als ich 10 Liter Sprit auf einmal gekauft habe und das zum besseren Preis als an der Tanke. Abgesehn davon ist es mit auch mehrmals passiert, das eine Tankstelle gar kein Benzin mehr hatte. Darum eine zwei Liter Colaflasche mit Reserve Benzin tut not.

  3. WARUM wollte der Tankstellenpächter keinen Treibstoff an den Ausländer verkaufen? Nicht an den Paraguayer und auch nciht an den Chilenen. Nicht verkaufter Treibstoff bringt doch auch keinen Umsatz! Wie hat sich der Tankstellenpächter dazu geäußert? Was war der Grund? Man müßte doch auch hier alle beiden Seiten hören.

    1. Ich glaube das ganze wurde inszeniert. Daher werden wir keine entsprechenden Infos finden und deshalb ist das Opfer ein paraguayischer Staatsanwalt und nicht ein Senor Irgendwer. User Dreier hat ja weiter oben die gängige Praxis in Bolivien beschrieben. Die diplomatischen Kreise, werden das wissen und tun jetzt empört. Otto Normalverbraucher weiß das eben nicht, weil er zumeist nie in Bolivien war. Wer nämlich ehrlich arbeitet und vor allem was sinnvolles, hat keine Zeit zum Geld verdienen und daher auch nicht zum Urlaub machen. Die Frage also, nach Venezuela jetzt Bolivien?

  4. Ich habe jetzt mal bei GOOGLE nachgesehen unter – periodicos de Oruro – bringt diverse Tageszeitungen dieses Ortes und bei weiterer Suche dann auch einen Artikel dazu, der das bestätigt, was – @dreier – oben erwähnte. In dem Bericht heißt es sinngemäß:
    “Es war so, daß die internationale Verkaufsanwendung nicht in ihr System (der Tankstelle) geladen werden konnte, und der Betreiber versuchte sogar dies dem Mann zu erklären, aber da der verärgert war, wollte er es nicht verstehen; das Problem wurde aber dann sofort gelöst.”, erklärte der Distriktsdirektor von ANH Oruro, Alfredo Escobar.”
    Weiter heißt es dann in dem Artikel „An diesem Donnerstag wurde ein weiteres Video des paraguayischen Bürgers in Umlauf gebracht, das diese Situation klärte und er der ANH für die Intervention dankte.“

  5. Also als ich drüben war, ist es tatsächlich so gewesen, dass Ausländer keinen sprit bekamen, da dieser satlich subventioniert wird, was ich in dem fall verständlich finde? man solte sich halt vorher informieren, was im Urlaubsland Sache ist? Allerdings hat mir von den Bolivianern auch ein starker Hass entgegen geweht als ich mich als Paraguayer outete, das seien alles Diebe Mörder und Drogenhändler, und soo falsch lagen die Bolivianer da garnicht?

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