Frente Guasu konditioniert Dialog mit PLRA

Asunción: Vor wenigen Tagen wurde verbal noch scharf geschossen und die linke Parteigruppe Frente Guasu erklärte erneut „Keine Koalition mit Putschisten“, womit die PLRA gemeint war.

Gestern jedoch wurde ein Kurswechsel spürbar, nachdem diverse Personen eine große Allianz wünschen, um die ANR im April zu stoppen. Anibal Carrillo Iramain, Präsidentschaftskandidat der Frente Guasu, erklärte zum Dialog mit der Parteispitze der PLRA bereit zu sein, jedoch müsste zuvor einige Sachen erledigt werden.

Drei erste Konditionen soll die Regierung erfüllen bevor sie sich an einen Tisch setzen wollen: Einstellung der Verhandlungen mit Rio Tinto Alcan, Verbot von Gen-manipuliertem Saatgut und Wiedereinstellung von entlassenen Funktionären (meist der FG angehörig).

Neben einem Schuldeingeständnis der PLRA wegen des Amtsenthebungsverfahrens von Fernando Lugo im vergangenen Juni fordern sie auch, dass nur jemand die Allianz anführt, der moralisch nicht fragwürdig ist und am meisten Glaubwürdigkeit genießt.

(Wochenblatt)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

6 Kommentare zu “Frente Guasu konditioniert Dialog mit PLRA

  1. “der moralisch nicht fragwürdig ist” – da müssten sie sich wohl jemand aus dem Ausland holen.
    Eigentlich eine primitive Wahlpropaganda der FG – aber sowas bleibt bei den einfachen Leuten oftmals hängen.

  2. Ist Demenz nicht eine Krankheit, die das Kurzzeitgedaechtnis ausloescht?

    Wer kam denn als Praesident im Jahre 2008 an die Macht und mit welcher Hilfe?

    Wer hat denn die Minister Efraim Alegre und Raffael Filizola entlassen? Die hatten bestimmt ihr Sache gut gemacht.

    Ob die Absetzung von Lugo noetig war, ist eine Sache. Sie war auf jeden Fall nach der paraguayischen Verfassung rechtskraeftig.

    Jetzt kommt diese linke Ecke wieder und stellt noch Forderungen. Sollen sich erst einmal ihre Broetchen
    auf ehrliche Weise selbst verdienen und nicht wie ein Ex Minister der Aktion Sozial.

  3. Die eigene Politik kann man nur umsetzten, wenn man Mehrheiten hat. Diese Mehrheiten haben weder FG und andere noch die PLRA.D aher war es auch politischer Selbstmord ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Koalitionspräsidenten einzuleiten, um den eigenen Mann für wenige Monate ins Amt zu hieven und das, was bis dahin nicht umsetzbar war, z.B. die Zugeständnisse an die Genindustrie und die Ausbeuter der Natruschätze, schnell noch (zu welchem Preis auch immer) umzusetzen. DAs war sehr kurz gesprungen und ein fundamentaler Fehler der PLRA. Sollte sie nun nicht zu einer neuerlichen Koalition kommen können, dann wird sie wieder einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, in der Opposition sitzen und die Colorados nach deren gutdünken Politik machen lassen müssen. Allerdings sollte sich die sogenannte “Linke” erst einmal selbst zu einem Bündnis einigen und nicht eine Splitterkoalition anstreben. Es reicht, wie die letzten Jahre gezeigt haben, eben nicht den Präsidenten zu stellen, es bedarf auch einer ausreichenden Mehrheit in den Parlamenten.

  4. Wie es den Anschein hat, wird es eine Neuauflage des geglückten Experiments von 2008 geben. Allerdings dürfte die Rechnung diesmal nicht aufgehen, da das Zugpferd Alegre, nicht nur im Moment an Dengue leidet, sondern gegenüber dem damaligen Kandidaten Lugo, eine weitaus geringere Popularität geniesst. Obwohl zugegeben werden muss, er sicher der beste Kandidat ist der gefunden werden konnte.

    Mir ist ein Cartes immer noch lieber an der Regierung, als ein Alegre von Linken umgeben. Die zwei grossen politischen Parteien sind ohnehin nicht viel Wert und in der Realität nur Stützen für verantwortungslose Politiker, die im Staat nur die Melkkuh sehen.

    Bedenkt man, wie heute zu lesen/hören war, dass 450.000 Parteimitglieder neu eingeschrieben wurden, die es gar nicht gibt, sondern nur mit dem Ziel Millionen von Dollar an Subventionen mehr vom Staat zu ergaunern, dann sieht man, dass es bei den Politikern keine moralische Hemmschwelle mehr gibt.

    Normalerweise müsste die Staatsanwaltschaft einschreiten und die verantwortlichen Parteipräsidenten unter Anklage stellen, was natürlich nicht geschieht, da die Politiker wiederum die Padrinos der Staatsanwälte sind.

    1. an asuncioner
      ich empfehle ihnen in de heutigen ausgabe von ABC den
      artikel-venden paquetes de votos-zu lesen.da kann man
      hinter die kulissen der vorwahlen schauen.
      ueber 1 000 000 paraguayer sind in mehr als einer partei
      als mitglieder registriert.von den angeblichen 1 989 416
      mitgliederen der colorado-partei, haben 710 705 noch eine
      weitere mitgliedschaft(meist plra oder unace). der bereinigte mitgliederstand ist also nur 1 278 711. also
      lag ich mit meiner schaetzung von 1 200 000 ziemlich
      richtig,obwohl ich ja laut LORRY nur dumme kommentare
      schreibe.bei der plra schaut es prozentual noch schlechter aus.von 1 107 687 mitgliedern haben 497 268
      noch eine andere mitgliedschaft(meist anr)meine voraussage nach der colorado vorwahl,dass viele “berufswaehler” am naechsten sonntag “blaues handgeld”
      bekommen werden, war ebenfalls zutreffend.
      was waere eine loesung?alle vorwahlen am gleichen tag.
      oder die exemplarische bestrafung von doppel-und dreifach waehlern. doch wer kann dies durchsetzen?
      und als zugabe noch etwas.in den grenzorten zu argentinien sind tausende von paraguayern als”argentinier”eingeschrieben und waehlen ganz eifrig.
      entweder gegen bezahlung oder sie sind in einem argentinischen hilfsprogramm eingeschrieben wie
      “plan familiar”.fast haette ich es vergessen.auch in
      der lugo-partei tekojoja wimmelt es von doppelmitgliedern.

Kommentar hinzufügen