Asunción: Darío Messer, der in Brasilien wegen Geldwäsche zu 13 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt wurde, wurde von Seprelad während der Regierung von Horacio Cartes unverhohlen gedeckt. Der frühere Leiter der Geldwäschebekämpfung, Óscar Boidanich, verfügte überWarnungen von Banken aus den Jahren 2012, 2015 und 2016, die er der Staatsanwaltschaft aber erst 2018 übergab, als die Zusammenhänge des Falles Lava Jato im Land publik wurden. Einer der Berichte von 2016 warnte sogar vor Verbindungen des “Seelenbruders” von HC zu Geldwäsche, Finanzkriminalität, Korruption und organisiertem Verbrechen. Die Staatsanwaltschaft klagte Boidanich wegen der verspäteten Vorlage der Daten an.
Beeindruckend. So könnte man die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Leiter des Sekretariats zur Verhinderung von Geldwäsche (Seprelad), Óscar Boidanich und andere, wegen angeblicher Geldwäsche, Vereitelung der Strafverfolgung und Strafvollstreckung, beschreiben.
Die Dokumentation zeigt chronologisch auf, wie während der Regierung von Horacio Cartes (2013-2018) verdächtige Transaktionsberichte (STRs) und Berichte verschwiegen wurden, einer davon kam sogar aus Brasilien am 23. November 2016, der bereits vor der Verbindung von Darío Messer in Ermittlungen zu Geldwäsche, Finanzkriminalität, Korruption und organisierter Kriminalität im Nachbarland warnte.
Auch Boidanich hatte ein Memorandum ersetzt und sogar Daten gelöscht, damit der “Seelenbruder” des damaligen Präsidenten ungestraft Geschäfte mit öffentlichen Ländereien machen, an offiziellen Delegationen teilnehmen und Millionen von Dollar durch lokale Finanzinstitute verschieben konnte.
Als er entdeckt wurde, floh er.
Am 27. Juni 2017 veröffentlichte Abc Color die ersten Informationen über den Ex-Doleiro in Brasilien. Er war angeklagt worden und in diesem Land auf der Flucht vor der Justiz. Außerdem wurde bekannt, dass seine Firma CHAI SA in Paraguay von den Steuerbehörden wegen Steuerhinterziehung und Fälschung von Rechnungen angezeigt worden war.
Am selben Tag erstellte Seprelad einen ersten vorläufigen Bericht über Messer.
Am 17. April 2018 erschien eine weitere ABC-Veröffentlichung. Diesmal wurden die 19 von Dario Messer bei der HSBC-Bank in der Schweiz eröffneten Bankkonten und die verdächtigen Bewegungen sowie seine Verbindung zu den berüchtigtsten Korruptionsfällen in Brasilien, wie Mensalão, Petrolão und Lava Jato, detailliert beschrieben.
Die Wahrheit ist, dass von diesem Moment an die ganze Vertuschung von Dario Messer in Gang gesetzt wurde. Die Schwere der übermittelten Daten zwang sogar die Generalstaatsanwaltschaft, damals unter der kürzlich ernannten Sandra Quiñónez, eine Pressemitteilung herauszugeben, in der erwähnt wurde, dass Seprelad aufgefordert werden würde, den Grund für diese “Verzögerungen bei der Übermittlung von Informationen und den Grund, warum sie die ihnen bekannten Daten erst am 17. April übermittelt haben”, mitzuteilen und zu erklären.
Die von Óscar Boidanich geleitete Einrichtung zur Bekämpfung der Geldwäsche verfügte über Berichte aus den Jahren 2015 und 2016, darunter einen aus dem Jahr 2016 aus Brasilien, in dem bereits eine Untersuchung der brasilianischen Bundesjustiz gegen Darío Messer wegen Geldwäsche erwähnt wurde. Außerdem liege Seprelad seit Dezember 2017 ein Bericht vor, hieß es.
Die Wahrheit ist, dass dies das einzige Mal war, dass die ehemalige Generalstaatsanwältin Sandra Quiñónez über diesen Fall berichtete. Denn auch sie hat in den fünf Jahren ihrer Amtszeit geschwiegen und Informationen über Cartes’ “Seelenbruder” vertuscht und verheimlicht.
Völlige Straffreiheit
In der Anklageschrift heißt es, dass Darío Messer so viel Straffreiheit genoss, dass er am 14. Oktober 2016 Seprelad bat, die gegen ihn bestehenden Akten zu löschen.
Boidanich hat angeblich wichtige Daten in dem Bericht gelöscht, der der Staatsanwaltschaft 2018 vorgelegt wurde. Der Absatz, in dem seine engen Beziehungen zum ehemaligen Präsidenten Cartes erwähnt werden, wurde entfernt.
Gravierend ist, dass Messer während der Regierungszeit von Cartes praktisch zu dessen Kabinettsmitgliedern gehörte. Er war Teil von Cartes’ offiziellen Delegationen auf Auslandsreisen. Zum Beispiel am 23. Oktober 2013 nach Israel und 2016 nach Buenos Aires, Argentinien.
Horacio Cartes begünstigte seinen “Seelenbruder” auch mit zwei Dekreten. Eines am 26. Oktober 2016, um das Hard Rock Casino Hotel auf ANNP-Land zu bauen (zusammen mit dem Zacarías Irún Clan und Emilio Tiky Cubas Gusinky) und ein weiteres am 26. Dezember 2016, um ein Veto gegen einen Gesetzesentwurf einzulegen, der ein Reservat im Paraná Country Club erklärt. Im letzteren Fall verschwand der Wald praktisch, damit Darío Messer Immobiliengeschäfte machen konnte.
Der Preis des Schweigens?
Óscar Boidanich hätte, sobald er Seprelad verlassen hätte, einen Preis für sein “Schweigen” erhalten. Andere Berichte der Generalstaatsanwaltschaft enthüllten, dass er zwischen April 2019 und Dezember 2021 mehr als 1.017 Millionen Guaranies von Unternehmen der inzwischen aufgelösten Cartes-Gruppe erhalten hat.
Die Überweisungen erfolgten von Tabacalera del Este SA (Tabesa), Cementos Concepción SAE und Club Libertad. Obwohl die Unschuldsvermutung gilt, ist hier ein Muster zu erkennen. Eventuell wird er Mitglied von Penas Kabinett, um eine weitere Strafverfolgung zumindest vorübergehend zu umgehen.
Wochenblatt / Abc Color
Hüpfindianer
Ich weiß jetzt noch gar nicht was die Cartes-Fanboys hier im Forum dazu schreiben werden. Na, kann ich ja auch nicht. Ist ja noch kein Comment veröffentlicht. Ich schätze mal, dass se schreiben werden, dat der Ex-Tacumbú-Knackie, heute amtierender Präsident der Coloradomafiapartei und Ziehvater des ab August amtierenden Präsidenten doch ein ganz netter Mensch sei und alle anderen wie zB. der Yankee und ABC-Color ganz böse, die keine Beweise vorlegen können, weil se keine hätten. Wohlverstanden, alle involvierten Subjekte außer Dario Messer laufen noch frei herum. Der neue Präsident ab August hat sich niemals vom werten Ex-Tacumbú-Knackie und seiner Partei distanziert. Ganz im Gegenteil. Nun gut, meine Schätzung über die Comments der Cartes-Fanboys hier im Forum müssen ja nicht zutreffen. Am zutreffendsten ist Schweigen angesagt.
DerEulenspiegel
1. Kein Wunder, daß die Cartisten nicht gut auf ABC Color zu sprechen snd, einer Zeitung, die sich bisher den Fängen von Cartes entziehen konnte und Dinge an´s Tageslicht bringt, die dem Paten und seinen Amgios natürlich überhaupt nicht gefallen können.
2. Nur Dank seiner Machfülle steht Cartes bis zum heutigen Tag nicht vor einem Gericht. Amigos bei der Justiz und der Staatsanwalt fallen regelmäßig in einen Tiefschlaf oder leiden unter Arbeitsüberlastung wenn es um Cartes geht. Siehe Aufdeckungen durch ABC Color.
3. Das Geflecht um Cartes und seine vielen Amigos ist noch nicht einmal ansatzweise geklärt.
Hüpfindianer
2018 ist ja auch schon ein paar Jahre her. Das was in dieser News steht kennen wir schon seit drei Jahren. Wenn man diese News alle Jahre wieder predigt wird sie auch nicht falscher. Der werte Al Cartes ist noch weit davon entfernt jemals die U-Haft von innen zu sehen. Geschweige denn von einer Anklage. Soviel zu einem äh Rechtsstaat ähnlich Gongo und Sambi.