Gefährlicher Boiler

Asunción: Im Stadtviertel Jara explodierte gestern Nachmittag ein Wasserboiler. Es entstand ein enormer Sachschaden am Haus und ist jetzt einsturzgefährdet. Die Bewohner mussten ausziehen.

Die enorme Kraft der Explosion zerstörte die gesamte zweite Etage des Hauses. Das Dach und die Fenster sind verschwunden. Experten sind sich einig, dass Wasserboiler durchaus eine Gefahr darstellen können.

Sie sollten mindestens einmal im Jahr gewartet werden. Wenn das Wasser überhitzt und die Sicherheitseinrichtungen nicht richtig funktionieren könnte sich so eine Explosion durchaus wiederholen.

Routinekontrollen durch die Nutzer, wie ungewöhnliche Geräusche in den Rohren oder fehlerhafte Temperaturanzeigen, können auf Probleme hinweisen. Dann sollte so schnell wie möglich ein Fachmann zu Rate gezogen werden und der Boiler bis dahin nicht zum Einsatz kommen.

Quelle: Paraguay.com

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27 Kommentare zu “Gefährlicher Boiler

  1. Dass ein Elektroboiler Verwüstungen dieser Art bewirkt, kann eigentlich nicht sein. Selbst wenn das Rückschlag / Überdruckventiel versagt haben sollte. Wenn der Boiler durch Überdruck platzen sollte, gibt das keinesfalls eine Druckwelle, welche Fenster und Dächer zerstört, zumal der Boiler nicht wie eine Bombe explodiert sondern zuerst an der schwächsten Stelle ein Loch bekommt, meistens fliegen der Deckel oder der Boden weg. Solche Schadensbilder wie abgebildet werden nichtmal mit einer herkömmlichen Handgranate erreicht. Das Schadensbild gleicht wohl eher dem einer Gasexplosion.

  2. Danke für den fachmännische Beitrag. Hoffentlich fundiert. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Ich hab da gewisse Zweifel:

    Es ist völlig egal, wie die Kessel (Boiler) geheizt werden. Bei falscher Konstruktion oder mangelnder Wartung können sie heftig explodieren. Vor rund 150 Jahren wurde in D der DÜV (DampkesselÜberwachungsVerein, heute der TÜV) gegründet. Weil Kessel regelmäßig explodierten!

    https://www.tuv.com/de/deutschland/ueber_uns/daten_fakten/geschichte/geschichte_tuev_rheinland.html

    Also Sicherheitsventil funktioniert nicht, die Übertemperatursicherung (falls überhaupt vorhanden) auch nicht, das Thermostat ebenfalls nicht, die Wand ist nicht korrodiert und ausnahmsweise hat der Kesselschweisser bzw. der Nahtpresser(?) mal nicht gepfuscht. … Rest sh. Artikel.

    Ok, die DÜV Kessel waren wohl etwas größer als die Boiler, aber machten auch mehr Bummm!
    Aber ich möchte mich nicht drauf verlassen, dass irgendwo eine Naht aufgeht oder eine Wand angerostet ist.

    Mein Boiler wird alle 2a gewartet, neues Sicherheitsventil, neue Opferanode, Innenreinigung… Kontrolle auch des Thermostaten…

    Leute verlasst euch auf Fachleute wie Hermann und ihr seid verlassen.

    Noch ein guter Rat: Mein Boiler hängt oberhalb der Dusche und im Fehlerfall kann man das Badezimmer leicht reinigen. Und ich kann hören, wenn das Thermostat nicht abschaltet. Ich habs einmal brodeln gehört und dann den Boiler abgeschaltet, bevor das SHVentil eingreifen konnte/musste.

    Aber ‘que bueno’ werden die Boiler häufig hinter einer abgehängten Decke mit fehlendem oder viel zu kleinen Wartungsloch versteckt. Ergebnis: sh. Artikel. Im günstigsten Fall fließt dann das Wasser in verschiedene Räume.

  3. Fast alles richtig erklärt, aber es kommt auf die Einstellteparatur an. Selbst wenn alle Sicherheitsarmaturen ausfallen sollten, der Kessel ist bis zum Rand mit Wasser gefüllt, sadass kein grosser Hohlraum für die Dampfbildung, einer derartigen Explosion sich bilden kann. Mein Boiler 100 Lit. hängt seit 14 Jahren auf dem Dachboden ohne jegliche Kontrolle oder Wartung, habe ihn aber nur auf 50 Grad eingestellt. Eine höhere Temparatur ist bei täglicher Benutzung zu merken und man kann dann reagieren.

  4. Die Theorie Gasexplosion ist nicht gut zu Ende gedacht. Das hier in PY verwendete Propan(haltige) Gas ist schwerer als Luft. Falls das austritt, sinkt es nach unten, zumal es hier kaum dichte Türen gibt, also ins Erdgeschoss und dann fliegt das weg… mitsamt dem Obergeschoss. Also passt das nicht zum Bild des Hauses. Auch das unzerstörte Fenster rechts deutet nicht auf eine Gasexplosion hin. Bei einer Gasexplosion werden mit Sicherheit alle üblichen Fenster und Türen zerstört. Auch in den Nachbarhäusern.

  5. @Konrad. Nö! Wenn das Thermostat hängen bleibt, dann fängt das Wasser irgendwann an zu kochen. Egal wie der Thermostat eingestellt war. Und randvoll ist der nicht. Da ist immer ein paar Liter Luft oben drin. Und von wegen Dampfvolumen: mach Dich mal schlau, was schon ein Dampfkochtopf für eine Explosion erzeugen kann.
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    Egal wann du zuletzt warmes Wasser gebraucht hast, kann das über Nacht völlig ausreichen, dass das Ding siedet, oder Du bist mal einen Tag ausser Haus…
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    Ausserdem unverantwortlich so einen Boiler ohne Wartung so lange zu benutzen.
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    @Retto: Schwein gehabt.

  6. @ yxz, hier werden zu 99% Plastikrohre und Fassonstücke benützt. Probiere es aus , die halten keine 10 Bar aus, dass heißt bevor der Dampf in die Leitung drückt mit so einer Gewalt, der Mauerteile eistürzen, ist sehr unwahrscheinlich, denn das heiße Wasser wird nicht vonunten gezapft, sondern von oben, dass heißt, der Boiler muß erstmal das gesamte Wasser in Dampf umwandeln, ein Ding der Unmöglichkeit, wenn der Zugang und der Ablauf nicht verriegelt sind, ansonsten würde eine Dampfleitung von mehreren 100 Metern entstehen bei einer 1/2 Zoll Anschlußleitung, die ein Boiler nun mal hat.
    Ich hätte gern mal den Boiler gestern im Fernsehen sehen mögen, Er wurde nicht gezeigt, warum wohl?

  7. Es gibt offene Warmwassersysteme oder, wie hier, geschlossene, welche in der Regel für 10-15bar ausgelegt sind. In der Zulaufleitung ist bei diesen ein Rückschlagventil und danach, in Flußrichtung das Überdruckventil verbaut. Letzteres hat, wie schon erkannt, versagt und außerdem die Abschaltung des Energieeintrages, welches dann in Summe zu einer physikalischen Explosion führte.
    Die physikalischen Grundlagen scheinen nicht ganz klar zu sein. Wasser, in einem geschlossenem System erhitzt, kann seinen Siedepunkt erst erreichen wenn Volumen für die Ausdehnung besteht um in Gasförmig zu wechseln. Der Ausdehnungskoeffizient ist dann 1700! Da Ausdehnung keine Option ist, steigt also nur Temperatur und der Druck bis zum Berstdruck des Behälters. Gehen wir mal davon aus, daß dieser bei 20bar erreicht ist, dann hat das Wasser eine Temperatur von 212,37°C laut Wasserdampftafel-Drucktafel und ist noch flüssig. Nun reißt also der Behälter, durch Kerbwirkung wie das aufziehen eines Reißverschlusses in Millisekunden, das Wasser tritt aus und geht blitzartig in den gasförmigen Zustand über mit einer Ausdehnung Faktor 1700. Das ist die eigentliche Explosion und das Dach ist weg.
    Es kommen noch ein paar weitere Faktoren hinzu, wie die Ausdehnung der Luft bei diesen Temperaturen von über 200°C und auch welche Auswirkung Luft im Druckbehälter in diesem Zusammenhang hat aber ich muß ja nicht alles vorsagen…;-)

  8. @KONRAD auch Du sollstest mal Nachhilfe nehmen in Wassertechnik.
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    “Die halten keine 10bar aus”, aha wieder spricht der Fachmann, kurzer Blick bei Tigre:
    1. Die klebbaren (rotbraunen Heißwasser) Plastikrohre haben bis zu 16bar Nenndruck, d.h. die gehen erst deutlich darüber in die Binsen.
    2. Die TriCapa für Gewinde haben noch grössere Wandstärken, aber ich hab da keine Druckangaben für gefunden. Gehe mal auch von deutlich über 10bar aus. Tigre stellt bestimmt nicht ohne Grund so kräftige Rohre her.
    Und nun?
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    Und nun zu der Boilerfunktion spricht auch wieder der Fachmann unausgegorenes:
    3. es wird nicht ganz oben abgezapft, das Standrohr für den Auslass endet einige cm unter dem oberen Deckel. Also ist darüber immer etwas Platz für Dampf und Luft. Zumal Deckel und Boden garantiert gewölbt ist, damit er mehr Druck halten kann. Diese Luft kriegste nie ohne gewaltigste, jedoch völlig überflüssige Klimmzüge raus. Noch kannste verhindern, dass sich da wieder ein ‘Luft’polster bildet.
    4. Das Sicherheitsventil ist im Zulauf und hat ein Rückschlagventil, damit das sich ausdehnde heiße Wasser sich nicht in der Kaltwasser Zuleitung austoben kann.
    5. der Ablauf ist zu, denn es wird kein Heißwasser gezapft.
    Also auch da irrt der Fachmann gewaltig. Der Zulauf wird durch den Rückschlag gesperrt. Nix mit 100m 1/2″ aufpusten!
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    6. Mein 110L Boiler von JAMES ist mit 8bar spezifiziert. In D würde sowas sicher mit mindestens 12-15bar geprüft. Keine Ahnung, was die in UY machen.
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    Soweit so gut. Aber es geht immer weiter und weiter. Und nun?
    Und nun gehts weiter mit dem lustigen Bomben basteln:
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    Jetzt baut sich der Druck auf, das Wasser erreicht locker einiges über 100°C (Prinzip Dampfkochpott), der Druck steigt an, bis irgendwas platzt. Die Abflussleitung sollte weit über10bar aushalten, der Boiler mag bei schlappen 10bar aufgehen. Je später, desto bumster! Mehr oder weniger ruckartig. Soweit immer noch nicht soooo schlimm. Aber nur etwas Geduld, denn jetzt kommt der Rummmmms.
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    7. Wasser nimmt beim Übergang zu Dampf etwa das 1700fache Volumen ein. Übrigens ein Grund, warum bestimmte Brände nicht mit Wasser gelöscht werden dürfen. Alles Wasser im Kessel ist bei 10bar weit über dem Siedepunkt bei Atmosphärendruck. Es verwandelt sich nun heftig flott (explosiv!) in Dampf. Rechne mal aus, wieviel Liter Dampf da bei 10bar Druck entstehen, wenn 100L da ruckartig in Dampf verwandeln. Der Bums reicht für so ein Haus locker zum zerbersten. sh. Artikel.
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    Aber ich bin ja nur der Hausdepp, gottseidank kein Fachmann. Wegen mir darfste mich auch Fachidiot nennen, früher wusste ich nicht, wie man Inschinör schreihpt, heute bin ich Einen :p
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    Leute haltet euch vor solchen Fachmännern fern, besonders selbsternannten.
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    So ich mach hier für meinen Teil Schluss, habe genügend Perlen vor die … geworfen. Mir egal, wenn sich ein Fachmann in die Luft sprengt, aber wenn es Unschuldige treffen könnte, die sich auf Fachmänner verlassen, werde ich eben zum Elch!
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    PS. den Boiler hätte ich gerne auch mal gesehen.
    PPS. habe Nummern zu meinen einzelnen Aussagen gesetzt. Fachmänner brauchen dann nur fachmännisch diese Nummer anzuziehen und brauchen nicht alles abkupfern.
    PPPS. Der WB Artikel sollte besser “Gefährliche Boiler und noch gefährlichere Fachmänner” heissen.
    PPPPS. iss ja gut, Tchüss!

    1. Ok, gern geschehen.
      Ich hab dabei auch was gelernt. Dampfkochpötte haben nur 1,8bar und ich hab schon Unfälle gesehen, bei denen die hochgegangen waren. Die haben nur gefühlte 5 Liter Inhalt und nur IIRC 120°C (wiki weiss das sicher). Wenn ich mir vorstelle, was 100L Wasser bei nur 10bar Berstdruck (irgendwo umme 170°C) anrichten…
      100×1700 gibt 170.000 Liter Dampf von Anfangs 170°C. Au weia. Ein Raum von BxLxH 5x10x3,4 m^3 hat 170m^3. So grosse Badezimmer haben nicht viele.
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      Ich für meinen Teil werde jetzt den Boiler immer ausschalten, wenn ich mal mehrere Stunden aus dem Haus bin. Jedenfalls hab ich mir das vorgenommen. Ist einfach, hab nen Schalter in Griffhöhe extra für Wartung… und nun eben auch noch für Sicherheit.

      Ich verstehe nun auch den Hinweis im Artikel: “ungewöhnliche Geräusche”. Habs ja erlebt mit den Geräuschen, mir nur nicht über die möglichen Folgen Gedanken gemacht.
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      Also muss ich den Fachmännern hier ja auch doch noch danken, dass ich am Baum der Erkenntnis naschen durfte. DANKE! (ist ehrlich gemeint! Nicht gehässig!)

  9. Besten Dank für diese Nachhilfe xyz. Die Warmwasserleitung hat über Rohre mehrere Auslaufhähne und es ist kein Einzelfall von retto, dass die Warmwasserleitungen und ihre Verbindungsstücke platzen bevor der Boiler platzt. Nach den Kommentaren hier, sollte man den Boiler in einem Panzerschrank unterbringen um nicht selbst oder andere Personen zu gefährden. Man kann auch prophylaktisch alle 6 Monate das Thermostrat auswechseln, selbst das gibt keine 100%tige Sicherheit.

    1. Ich habe noch weitere Lösungsansätze:
      1. Überdruckventil wirklich turnusmäßig wechseln
      2. Boiler bei Nichtgebrauch abschalten
      3. Ginge prima mit einer Zeitschaltuhr, man darf allerdings nicht vergessen bei aussergewöhnlich frühem Aufstehen entsprechend vorher mal anzuheizen, sonst wird man beim Dusche sehr wach 🙂
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      Die beiden letzten Punkte sollten auch eine gewisse Stromersparnis bringen, allerdings kann man eben nicht Duschen, wann immer man will. Drum ist es mir der Luxus wert.

      Nebenbei, die Heizleistung von meinem 110L Boiler liegt unter 1,8kW. Die PY Elektrikser machen aber für den Boiler gerne 4 oder gar 6 qmm und sparen dafür aber an der Erde 🙁 Iss ja schließlich ein großer Verbraucher. So ein Toaster oder Kochplatte ist viel kleiner, da reicht dann 1qmm 🙁 Möglichst über x Mehrfachsteckdosen…

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