Asunción: Obduktionen am fließenden Band sind in einigen Teilen des Landes nervenaufreibend. Die Gerichtsmediziner haben alle Hände voll zu tun, um Fehler zu vermeiden.
Dr. Pablo Lemir (Beitragsbild) ist einer der Aushängeschilder der Forensik. Alle wichtigen Fälle landen bei ihm auf dem “Tisch“. In Paraguay gibt es jedoch ein Defizit an Forensikern, da insgesamt nur 180 Vertreter im ganzen Land zur Verfügung stehen. Stetige Weiterbildungen sind auch bei den Medizinern von Nutzen, da immer wieder neue Substanzen in Umlauf kommen, die entweder tödlich sind oder eine bestimmte Wirkung bei Menschen hervorrufen. Und Fehler zu vermeiden, also korrekte Todesursachen zu bestimmen, ist von größter Wichtigkeit, ganz besonders bei Gewaltverbrechen, denen ein Prozess folgt.
Während bei Stichprobenprüfungen in Deutschland unter 10.000 Totenscheinen nur 223 ohne Fehler waren, fanden Kontrolleure darunter sogar 44 Fälle, die zuerst eines natürlichen Todes starben und danach als Mord eingestuft wurden. Wem diese Anzahl hoch vorkommt, der sollte sich einmal fragen wie das Verhältnis in Paraguay ist. Aus diesem Grunde muss eine Ausbildung zum Gerichtsmediziner, wie von wenigen Universitäten angeboten, hochprofessionell sein.
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