Gewalt unter Mennoniten: “Das ist ein normaler Kampf, ein Kampf unter Jugendlichen”

Nueva Durango: Das Opfer hat drei Frakturen im Gesicht und am Kopf und muss sich einer teuren Operation unterziehen, die sie nicht bezahlen können. Der Angeklagte behauptete, dass er ihn angegriffen habe, weil er “herumgealbert” habe.

Zwar sind seit dem brutalen Angriff und der Demütigung des jungen Mennoniten Jacob Gunther (18), der durch die Schläge von Peter Klassen (22), einem anderen Mitglied der Gemeinde Nueva Durango in Canindeyú, ein entstelltes Gesicht und andere Folgen davontrug, bereits einige Tage vergangen, dennoch wird erst jetzt klar welche Folgen er davon trägt.

Der junge Mann hat durch den Schlag drei Brüche im Gesicht und am Schädel erlitten, weshalb seine Angehörigen die Öffentlichkeit und andere Glaubensgenossen um Hilfe baten, da die Operation sehr teuer ist.

In der Zwischenzeit erklärte der Angreifer gegenüber „Liberación Noticias“, er habe so reagiert, weil Jacob angeblich im Haus einer jungen behinderten Frau “herumgealbert” habe. “Er (Jacob) ging zu ihr (dem behinderten Mädchen) nach Hause und bedrohte sie, als er das zum zweiten Mal tat, habe ich so reagiert”, sagte der Angeklagte.

“Wir sind Bekannte, fast gleich alt, es ist eine Lüge, dass er minderjährig ist, was passiert, ist, dass er klein ist”, betonte er und fügte hinzu, dass dies “ein normaler Kampf ist, ein Kampf unter Jugendlichen”.

Er bedauerte, dass, nachdem das Video der Aggression bekannt wurde, alle Mennoniten seiner Kolonie als gewalttätig angesehen werden, und stellte klar, dass das Gegenteil der Fall ist.

Wochenblatt / Extra

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4 Kommentare zu “Gewalt unter Mennoniten: “Das ist ein normaler Kampf, ein Kampf unter Jugendlichen”

  1. Zitat: “Er (Jacob) ging zu ihr (dem behinderten Mädchen) nach Hause und bedrohte sie, als er das zum zweiten Mal tat, habe ich so reagiert”
    Da hätten dann aber auch wahrscheinlich ein oder zwei Backpfeifen gereicht.
    Zitat: “ein normaler Kampf ist, ein Kampf unter Jugendlichen”
    Das war kein Kampf, sondern ein verprügeln, denn er hat sich ja gar nicht gewehrt und versuchte sich immer wieder den Schlägen zu entziehen.
    Wenn er hier solche dicken Lügen von sich gibt, wieso sollte man dann die Geschichte mit dem behinderten Mädchen glauben? Er ist ein Schläge und ein ehrloses Lügenmaul.
    Zitat: “Er bedauerte, dass, nachdem das Video der Aggression bekannt wurde, alle Mennoniten seiner Kolonie als gewalttätig angesehen werden, und stellte klar, dass das Gegenteil der Fall ist.”
    Die haben alle drum rum gestanden, gelacht und gefilmt. Keiner ist eingeschritten. Ehrloses Pack ist das, alle so wie sie da sind.
    Da scheinen echt ganz üble Zustände zu herrschen.

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  2. Einen Kopf größer, dafür um ein paar Millionen Hirnzellen ärmer. Wenn sie aber schon Erwachsene sind, dann greift das Jungendstrafrecht wohl nicht mehr. Nun kommt es auf die Dicke von Papas Brieftasche an. Dann kann er weiterhin jüngere und von Statur kleinere aufs Übelste verdreschen. Finde es aber trotzdem mal Toll etwas anderes als Aldi-Mode zu sehen hierzulande. Das ist der neue Modetrend 2021 im Paraguay. Top. Mues i au habn.

  3. 1. Ich bezweifle doch sehr, daß der Menno-Schläger genau so alt wäre wie der übel zugerichtete Junge mit 18 Jahren. Die Unterschiede in der Statur sind einfach zu groß. Kommt jetzt zur Gewalttat auch noch die faustdicke Lüge? Das wird ja immer schöner.
    2. Es ist eine Schande für Mennoniten, einen solchen Schläger in ihren Reihen zu dulden. Oder sind solch brutale Schlägereien in dieser Kolonie (wie geht das in anderen Menno-Kolonien zu?) das Normale?
    3. Wie kann es sein, daß wöchentlich mehrfach und sonntags sowieso, das Wort Gottes von der Barmherzigkeit und Nächstenliebe gepredigt wird und dann darf ein geübter Schläger (das konnte man an seinen schnellen Haken und geraden Boxhieben erkennen) ungehindert und folgenlos sich als Dorftyrann betätigen?
    4. Wie kann es sein, daß die Gemeindeältesten und ihr Pastor dazu schweigen? Unterstützen sie gar solche Brutalitäten?
    5. Besteht diese Dorf- und Glaubensgemeinschaft nur aus Heuchlern und Duckmäusern?
    DAS KANN UND DARF SO EINFACH NICHT HINGENOMMEN WERDEN! Und das sage ich ganz bewußt als bekennender Christ.

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  4. Dieser “Fall” muß auf jeden Fall weiterhin gut beobachtet werden. Ich befürchte nämlich, daß am Ende, wenn sich die Gemüter beruhigt haben”, der junge, verprügelte und mißhandelte Mennonit aus der Dorf- und Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen wird, weil er gegen die Regeln der Verschwiegenheit verstoßen und die Gemeinschaft in Verruf gebracht hat. So wird das sicherlich intern betrachtet und geahndet. Auch wird von seinen Eltern und Geschwistern meist verlangt, daß sie sich von ihrem “missratenem” Sohn distanzieren und ihre Verbindungen abbrechen. Zumindest so lange, bis das Opfer des Schlägers sein “Fehlverhalten” (an die Öffentlichkeit zu gehen) einsieht, bereut und vor der Gemeinde Buße tut. Da herrschen oftmals harte Regeln wie im finsteren Mittelalter. Ich hoffe die Presse bleibt dran oder auch andere berufene Beobachter. Und zum Schluß noch eine Bemerkung: Selbst wenn sich dieser Junge völlig daneben benommen haben sollte, dann gäbe es genug erzieherische Strafmaßnahmen – aber halb krankenhausreif zu prügeln unter dem dummen Gelächter und dem Schweigen der Gemeindeältesten, das geht auf keinen Fall!!!

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