Glücksspiel in Paraguay

Andere Länder, andere Sitten – und andere Gesetze. Das gilt für Strandbekleidung oder die Kleidung beim Betreten von Gotteshäusern genau wie fürs Glücksspiel.

Wer im Urlaub oder auf Geschäftsreisen nicht ins Fettnäpfchen treten oder sogar straffällig werden möchte, sollte sich vorher gut informieren.

So entspannt die Lebensart in Südamerika in der Regel ist, in katholischen Kirchen wird Respekt erwartet, der auch durch angemessene Bekleidung ausgedrückt wird. Nackte Schultern bei Frauen und nackte Knie bei Männern sind verpönt.

Auch in den Casinos gibt es häufig eine Kleiderordnung. Die wird in Südamerika und in der Karibik zwar weniger eng gesehen, als in den eleganten Spielbanken von Monte Carlo und Venedig, aber es gehört nicht viel dazu, um unangenehm aufzufallen statt sich nur aus der Menge abzuheben.

Was an Glücksspiel in Südamerika und der Karibik erlaubt ist, variiert von Land zu Land. Gut geregelt sind die entsprechenden Gesetze in Paraguay. Außer mit einer vielfältigen Kultur, Dschungelidyll mit rauschenden Wasserfällen, alten Ruinenstädten und tausenden von Kilometer langen Flüssen, besticht das touristisch noch recht unbekannte Land im Herzen des Subkontinents mit einem vielfältigen Nachtleben.

Eine der Hauptattraktionen des an Bolivien, Argentinien und Brasilien grenzenden Landes ist der Yguazu-See, in dessen Nähe sich das Hotel Casino Acaray befindet. Geboten werden die klassischen Tischspiele wie Roulette, Blackjack, Texas Hold’em und, der Umgebung angemessen, Caribbean Poker. Rund um die Uhr geöffnete Slotautomaten verleihen der Anlage einen Hauch von Las-Vegas-Gefühl. Wer noch nie im Casino gespielt hat, ist allerdings gut beraten, sich vorab online mit den Regeln und der Etikette vertraut zu machen. Das vielleicht am einfachsten zu erlernende Kartenspiel ist Blackjack, und mit klugen Entscheidungen sind die Gewinnchancen besonders hoch.

Die Blackjack Regeln sind simpel. Bis zu sieben Spieler sitzen um einen halbrunden Tisch. Vor dem Austeilen der Karten wird gesetzt. Danach gibt der Dealer jedem Spieler zwei verdeckte Karten und sich selbst eine offene und eine verdeckte Karte. Bildkarten zählen als zehn, Asse können als eins oder als elf gewertet werden, und alle anderen Karte haben ihren abgebildeten Wert. Ziel ist es, eine höhere Hand als der Dealer zu haben, ohne die 21 zu überschreiten.

Wenn die Spieler sich ihre Karten angeguckt haben, entscheiden sie im Uhrzeigersinn, ob sie halten oder eine weitere Karte nehmen wollen. Hat der Dealer weniger als 16 Punkte auf der Hand, muss er eine Karte nehmen. Bei 17 oder mehr muss er halten.

Der amerikanische Mathematik-Professor Edward Thorp war der erste, der aus dem Spiel eine Wissenschaft gemacht hat. Er errechnete mit Hilfe eines Rechenhirns sämtliche Kombinationsmöglichkeiten und die Veränderungen, die sich durch jeweils abgeworfene Karten ergaben. 1960 verkündete er seine „Glücksformel“ bei einer Tagung der amerikanischen Mathematischen Gesellschaft.

Als er seine Theorien des Kartenzählens auf die Probe stellte, sprengte er binnen zwei Stunden in Nevada zweimal die Bank. Thorp bekam schließlich in diversen Casinos Hausverbot erteilt, aber da er seine Glücksformel auch als Buch veröffentlicht hatte, war er nicht der einzige Zocker, der mit mathematischem Kalkül am Spieltisch agierte.

Doch selbst für Nichtwissenschaftler ist Blackjack eines jener Spiele, bei dem ein bisschen Übung einen großen Unterschied macht.

Blackjack wird auch in der Hauptstadt Asuncion im gleichnamigen Casino gespielt, genau wie Roulette, Poker, das Würfelspiel Craps, Tri-Poker und Mini-Baccarat. Sportwetten können ebenfalls vor Ort getätigt werden – die Lateinamerikaner sind ein wettfreudiges Volk.

Die Legalität von Glücksspiel macht Länder wie Paraguay auch für Urlauber aus Brasilien interessant. In dem Land am Zuckerhut sind nämlich Casinos so wie die meisten Arten von Wetten verboten. Lediglich Lotterien sowie die staatlich betriebenen Sportwetten sind legal.

Wer allerdings online spielt, betritt eine rechtliche Grauzone, jedoch ist es selten gut für die Nerven, im Ausland eventuell das Gesetz zu brechen.

Erlaubt ist Glücksspiel hingegen in Argentinien. Das größte Casino des Landes ist das Casino de Tigre in einem Vorort der Hauptstadt Buenos Aires. Auch Pferderennen und die damit verbundenen Wetten ziehen Besucher erlaubtermaßen an.

Peru gehört ebenfalls zu den Ländern, in denen Gambling erlaubt ist. Allerdings ist die Offenheit des dortigen Glücksspielmarktes auch für unerwünschte Elemente attraktiv.

Für ernsthafte Pokerspieler ist Südamerika ebenfalls interessant. Seit 2008 wird in unregelmäßigen Abständen die Latin American Poker Tour in verschiedenen Ländern ausgetragen. Unter anderem wird in Brasilien (ausnahmsweise legal), Argentinien, Chile, Peru, Uruguay und Costa Rica gespielt. Auch deutsche Pokerasse haben hier bereits ihr Glück versucht. Den bisher größte Topf des Turniers im Texas Hold’em holte Dominik Nitsche 2009 in Argentinien. Er ging am Ende des viertägigen Events in Mar del Plata mit einer Gewinnsumme von 381.030 US-Dollar nach Hause. Drei Jahre später machte es ihm der Deutsche Daniele Nestola nach. Er gewann das Schlussturnier 2012 in Brasilien und kassierte dafür 188.721 US-Dollar.

Doch auch für Freizeitzocker und Anfänger sind die Casinos in Südamerika geeignet, und in einem Land wie Paraguay hat es zudem den Vorteil, dass die Spieltische noch nicht von High-Rollern entdeckt worden sind und sich selbst mit kleinen Einsätzen das echte Casino-Gefühl erleben lässt.

Wen es in die Fußstapfen von James Bond zieht, der in der Karibik seinen ersten Einsatz in „James Bond jagt Dr. No“ hatte, sollte dabei beachten, dass Urlauber zwar auf den karibischen Inseln jederzeit legal spielen dürfen, es Einheimischen aber untersagt ist, zu zocken und zu wetten. Wer neue Freunde gewinnt, sollte diese in der Karibik nicht mit ins Casino nehmen. Ansonsten haben diese nämlich schlechte Karten, was das Gesetz anbelangt. Andere Länder, andere Sitten.

CC
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