Händeringend Verantwortliche für Brückeneinsturz gesucht

Cruce Tacuatí: Nachdem vor mehr als einem Tag eine marode Betonbrücke zusammenstürzte, sucht man nun nach Schuldigen. Das staatliche Bauministerium wusste von dem Zustand, hatte jedoch wegen Geldmangel eine Renovierung hinausgeschoben.

Typisch paraguayisch wurde der Verantwortliche für Brücken im Ministerium für öffentliche Bauten medienwirksam entlassen, da Sichtprüfungen vor mehreren Wochen den Zustand der unterspülten Brücke bereits erkannten. Gesperrt wurde die Brücke dennoch nicht, weil kein Geld zur Instandhaltung bzw. Renovierung vorhanden ist.

Bei dem Unglück in der Nacht von Mittwoch zum Donnerstag starben insgesamt drei Personen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags, wenngleich schon jetzt klar sein dürfte, dass die Justiz hierfür niemand zur Rechenschaft ziehen wird. Unter den Opfern war die anfangs vermisste Frau Maria Wilma Fernandez, die im Laufe des Tages gefunden wurde. Sie ist die Ehefrau des ehemaligen Gouverneurs von Alto Paraguay und war mit ihrem Sohn und einem Bekannten von Puerto Casado nach Asunción unterwegs. Wegen dem schlechten Straßenzustand zwischen Concepción und Pozo Colorado entschieden sie sich diese Strecke zu befahren, was leider keine Vorteile brachte.

Die Brücke wurde 1999 errichtet, erfuhr jedoch seitdem keine Wartung. Ebenso handelte man nicht, obwohl man vor drei Wochen schon erkennen konnte, dass das Wasser des Baches Lorito die Pfeiler vollkommen unterspülte und somit kein Halt mehr vorhanden ist. Vollbeladene Lastkraftwagen hätten zumindest dafür gesperrt werden müssen.

Wochenblatt

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