Handeln statt reden

Asunción: Nachdem die Zollbehörde einräumte wirklich alles gegen den Verkauf von Schmuggelware auf den Straßen zu tun, kann man ihr Glauben schenken oder nicht.

Der neue Direktor der Zollbehörde, Luis Catalino Morales, versucht die Bevölkerung mit den gleichen Sprüchen von seinem Engagement zu überzeugen, wie es sein Vorgänger schon tat. Seiner Ansicht nach sind regionale Ungleichgewicht bei Wechselkursen am Schmuggel schuld und nicht die laschen Kontrollen. Es würde jedoch gemacht, was geht.

Obwohl n jeder größeren Kreuzung der Hauptstadt weiterhin argentinisches Speiseöl, Waschmittel, Milchpulver und Zucker in großen Mengen angeboten wird, erklärt Morales, „dass Dank einer Übereinkunft von Marine, Polizei, Staatsanwaltschaft auch auf den Straßen gegen den illegalen Verkauf vorgegangen wird“. Anstatt hundert Uniformierte durch die Straße zu schicken, würde eine effiziente Kontrolle in Falcon und Puerto Elsa viel Zeit und Arbeitskraft ersparen. Doch da mit jeder Lieferung ein Geld verdient wird, ohne welches die Zollbeamten nicht arbeiten wollen, geht alles seinen gewohnten Gang.

In Bezug auf das Thema Schmuggel am Abasto Großmarkt, sind es nicht die korrupten Beamten, die die Situation nicht in den Griff bekommen wollen, sondern die 11 Einfahrtstore, die laut Morales nicht alle bewacht werden können. „Dies sei eine spezielle Situation“, erklärte Morales, „der zusammen mit dem Bürgermeister an einer Schließung einiger arbeiten will“. Bis dahin kann weiterhin ungehindert Schmuggelware auf das Marktgelände geliefert werden.

Wochenblatt / Abc Color

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3 Kommentare zu “Handeln statt reden

  1. Die Zollbehörde ist wohl kurz nach dem Justizministerium die Institution mit dem miesesten Ruf.
    Ich hatte zwar noch nicht das direkte Vergnügen mit diesen Verbrechern, aber hab schon reichlich gehört.
    Gegen den Schmuggel sind sie angeblich machtlos, aber wenn jemand ordnungsgemäss seine Ware deklarieren möchte, wird abgezogen was das Zeug hält. Ich erinnere an den Fall der jungen Feuerwehrfrau Maria-Elena Dubberke, wo der Zoll kackfrech für einen mehr als 40 Jahre alten Feuerwehrwagen einen absurd hohe Gebühr verlangte, wohlwissend, dass der Wagen einen rein nicht-kommerziellen, gemeinnützigen Zweck hat.
    Aber nicht nur Ausländer werden betrogen, auch Paraguayer. Eine paraguayische Baufirma liess ein Georadar importieren, um Leitungen unterirdisch aufspüren zu können – die Abfertigung dauerte sage und schreibe 3 Monate.
    Dann kennen wir auch den Fall des Frigorifico Concepcion, wo die Zollbehörde Tonnen von brasilianischem Rindfleisch nach einer Coima durchwinkte.

    Darüber hinaus glauben diese verdorbenen Leute, sie können junge Mädchen abschleppen. Meine Ex-Freundin sagte mir, dass sie sich als 18-jährige beim Zoll als Aushilfe bewarb. Im “Bewerbungsgespräch” sagte man ihr, sie könne ihr Mindestlohngehalt verbessern, wenn sie mit dem Chef “ausgeht”.
    Ja, irgendwie kurios dass der Geldfluss hier andersherum war.

  2. Also mangelnde Kontrollen nach der Grenze kann ich nicht bestätigen. Wie das an Grenze läuft, kann ich nicht beurteilen, da meine Säckeweise Kügelschreiber von argentinischen Trägern über die Grenze gebracht wurden, gegen kleinen Sozialbetrag natürlich. Ja, Plural impliziert, einer allein hätte mehrmals laufen müssen, um Säckeweise Kügelschreiber über die Grenze zu bringen. Das ist riskant, viele Kontrollen vom Zoll und so. Jedenfalls musste Bus, dessen Fahrer ebenfalls einen kleinen Sozialbetrag haben wollte, 3x anhalten. Kontrollen, Polizei, Militär, offene Hände. Glücklicherweise wurden Säckeweise Kügelschreiber nicht gefunden und wenn, niemand will dann herrenlose Kügelschreiber beim Vornamen kennen. Nein, keine Bonsai-Säckchen, richtige Säcke mit richtig Kügelschreiber, wirklich leicht zu übersehen. Gut, Händchen mit Sozialbeiträgen der Fahrgäste gefüllt, geschlossen, weiterfahren. Uh, Gluck gehabt. Zum Aussteigen und Aushändigen von Ware nochmal einen kleinen Sozialbetrag an Busfahrer, sonst hätte er Kügelschreiber wieder nach Argentinien gefahren, was für alle Fahrgäste mit enormen Zeitaufwand verbunden gewesen wäre. Kügelschreiber sind froh, dank viel Kontrollen, Polizei, Militär und offenen Händen heil und sicher bei mir zuhause angekommen zu sein.

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