Horacio Torres: “Ich wusste von dem Bestechungsgeld, hab’ damit aber nichts zu tun“

Asunción: Carlos Soler und Enrique Gómez de la Fuente wurden wegen der Forderung von Bestechungsgeld für die Rückerteilung eines Grundstücks im Chaco überführt. Ihr Chef, der Indert Präsident Torres, wusste davon, konnte jedoch nichts machen, wie er sagte.

Da beide politische Empfehlungen waren und ihm die Hände gebunden, hätte er sie nichts austauschen können. Immer wieder hörte Horacio Torres (Beitragsbild) von Anschuldigungen, dass Personen in ihren Namen Bestechungsgeld fordern. Er bat um Aufnahmen, die ihm jedoch niemand brachte. Da er selbst dabei nicht mitgemacht hat, trotz des Wissens um die permanenten Forderungen, sieht er sich als Bauernopfer und erkennt keinen Grund zurückzutreten. Präsident Abdo bat ihn zwar sich zur Verfügung zu halten, allerdings scheint es nicht als wenn der Präsident ihm den Laufpass geben will.

Das Wissen, dass Untergebene Bestechungsgelder fordert und der fehlende Wille Verantwortung dafür zu übernehmen ist ein weiterverbreitetes Phänomen in Paraguay. Obwohl eine exemplarische Strafe her müsste, läuft es wohl eher auf Verschleppung hinaus, bis nach 6 Jahren die Frist abläuft und keiner mehr verurteilt werden kann.

Wochenblatt / Última Hora

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12 Kommentare zu “Horacio Torres: “Ich wusste von dem Bestechungsgeld, hab’ damit aber nichts zu tun“

  1. Korruption ist ein bösartiges Krebsgeschwür in Paraguay und frißt sich durch alle Gesellschaftsschichten. Das ist kein Kavaliersdelikt, das ist ein zu tiefst verabscheuungswürdiges, schwer kriminelles Handeln auf Kosten der Allgemeinheit. Niemand ist scheinbar willens und fähig endlich dieses faulige, stinkige Geschwür auszumerzen. Offensichtlich ist es eben Teil der Kultur und wird nicht als eine Krankheit angesehen, unter welcher alle zu leiden haben. Was an die Öffentlichkeit kommt ist nur die Spitze des Eisberges. So kann ein Staat NIEMALS AUF DAUER VORANKOMMEN, höchsten ein paar wenige, die sich an der Korruption und Amigowirtschaft wie die Maden im Speck dick und fett fressen. Realistischerweise muß gesehen werden, daß Korruption ein Problem aller Länder in Südamerika ist. Ein Erbe aus der spanischen Kolonialzeit das bis heute überlebt hat.

  2. Der letzte Absatz ist ganz richtig. Es gibt bei solchen Fällen viele Mitwisser, aber keiner traut sich dagegen zu sprechen, da es ihren Kopf kosten könnte.

    Beim kleinen Angestellten in einer Municipalidad könnte es den bequemen Job kosten, auf Ministerebene die politische Karriere.
    Man kann so ein perfides System, was schon seit 65 Jahren mindestens (und vorher garantiert auch) praktiziert wird einfach nicht brechen, obwohl es der Schritt in eine korruptionsfreie (bzw. weniger vorhandene) Richtung wäre.

  3. Es ist leider so, das die Korruption in Deutschland, ja weltweit genau so schlimm ist wie hier, nur hier sind die Leute nicht so klever es gut zu tarnen? Diese Welt hat fertig, bald ist auch der letze Bürger total ausgeplündert und was dann, ihr Bänkster und Reichlinge?

    1. Da muß ich doch energisch widersprechen. In Deutschland soll die Korruption genau so schlimm sein wie in Paraguay? Wie kommen Sie nur auf eine solche verrückte und durch nichts zu beweisenden Ansicht? Ich hatte lange genug in Deutschland gelebt und auch heute noch sehr viele, enge Verbindungen in die alte Heimat um zu wissen was dort geht und nicht geht, was üblich ist und was nicht. Man kann in Deutschland vieles bemängeln (spätestens seit Merkel und den grünen Nazis) aber daß die Korruption genau so schlimm wäre wie in Paraguay ist nun absoluter Quatsch.

      1. @ Robin Hood

        …Sie ist noch schlimmer als in Paraguay !!
        Nur ist die Korruption in Deutschland salonfähiger. Keine Industriekonzerne gewinnen Großaufträge ohne Korruption gezahlt zu haben. Ich hatte ja vor nicht allzulanger Zeit in einem Kommentar von mir als Beispiel den Korruptionsskandal von AEG bezüglich der Hochgeschwindigkeitszüge für Spanien. Hier ging es nur mal um “lausige” 180 Mio. Euros und als die Sache aufflog musste sich der Deutsche Botschafter in Madrid das Leben nehmen.
        Es gibt in Deutschland kaum eine Stadtverwaltung an der nicht Korruption praktiziert wird. Hauptsächlich in den Bauämtern.
        Wer behauptet dass es in Deutschland keine Korruption gäbe hat noch nie in Deutschland gelebt.
        Verehrter “Robin Hood” Sie sollten sich nur einmal im medizinischen und pharmazeutischen Bereich umschauen. In den letzten Jahren sind unzählige Korruptionsskandale mit Ärzten und der Pharmaindustrie aufgeflogen. Es vergeht kaum ein Tag wo nicht Korruptionsskandale bekannt werden.
        Haben Sie einmal recherchiert wieviel Hunderte von Millionen Euros im Zusammenhang mit dem sogenannten Dieselskandal über den Tisch geschoben wurden? Mir reicht die Zeit nicht aus um hier alle in Deutschland aufgedeckten Korruptionfälle aufzuzählen.
        Es tut mir leid dass ich Ihr Deutschlandbild verstümmelt habe.

    2. Laut NTV- Deutschland liegt die Summe bei 1300 Euro pro Kopf Verlust durch Korruption. RDN (Redaktion Netzwerk Deutschland) von den GRÜNEN beträgt die Summe über 900 Milliarden Euro in der EU. Deutschland mehr als 104 Milliarden! DEM KANN MAN NICHT WIEDERSPRECHEN auch nicht energisch.

    3. @ Christian2005

      Dem stimme ich zu. Heute funktioniert keine Volkswirtschaft mehr ohne Korruption. In den westlichen Ländern und vor allen Dingen den USA und EU heißt es nicht Korruption sondern Lobbyismus.
      Lobbyismus, ist eine Form der Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft, bei der Interessengruppen („Lobbys“) vor allem durch die Pflege persönlicher Verbindungen die Exekutive, die Legislative und andere offizielle Stellen zu beeinflussen versuchen. Außerdem wirkt Lobbying auf die öffentliche Meinung durch Öffentlichkeitsarbeit ein. Dies geschieht vor allem mittels der Massenmedien. Alles ist legal!!!
      Die Ausplünderung ist schon abgeschlossen. Heute liegen etwa 90 Prozent des Weltvermögens in den Händen von 10 Prozent der Bevölkerung (der Milliardärsclub).
      Nach meiner Schätzung wird etwa in 20 Jahren das Kapital die Exekutive und Legislative offiziell übernommen haben. Dann gibt es nur noch moderne Sklaven. Unser Gesellschaftssystem wird um 180° verändert werden.

  4. Horacio Torres: “Ich wusste von dem Bestechungsgeld, hab‘ damit aber nichts zu tun“
    Richtig wäre: “Ich wusste von dem Bestechungsgeld, hatte damit aber noch nichts zu tun“, weil es vorher aufgeflogen ist.
    An sonsten hätte er wohl als Chef der INDERT tätig werden müssen. Alles Lügner und Verbrecher!

  5. Fairerweise kann man glaube ich feststellen dass in Paraguay die Korruption ab 1900 eingezogen ist. Ich bezweifle stark dass der paraguayer um 1810 bis 1840 schon korrupt war – allerdings mag ich mich da irren denn das folgende Exzerpt wirft doch ein Licht auf die damaligen Verhaeltnisse.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Ubalda_García_de_Cañete
    “Ubalda García de Cañete (1807–1890) war die älteste Tochter des paraguayischen Diktators José Gaspar Rodríguez de Francia. Ubaldas Mutter war María Juana García, eine Geliebte von de Francia. Obwohl seine Tochter unehelich war und er nicht für freundliche Taten bekannt war, respektierte de Francia seine Tochter dennoch. Eines Tages stellte er fest, dass sie sich in der Nähe seines Wohnsitzes prostituierte, und statt sie zu bestrafen, erklärte er Prostitution zu einem anständigen Beruf (er selbst benutzte Prostituierte). Er befahl auch, dass Prostituierte goldene Kämme im Stil spanischer Damen tragen müssten. Irgendwann heiratete Ubalda Juan de la Cruz Cañete. Sie gebar 1842, zwei Jahre nach de Francias Tod, eine Tochter, Francisca del Rosario. Sie starb 1890 im Alter von 83 Jahren”.
    Dr. Francia war uebrigens Pfaffe und Anwalt da damals die Rechtswissenschaft nicht von der Religion (uebrigens ganz richtig) nicht getrennt wurde. Wie ein Pfaffe und Anwalt dann aus Eigeninteresse die prostitution legalisieren kann ist mir schleierhaft und laesst auf komplette Willkuer und Korruption schliessen.

  6. Beide haben recht: @Erich Bunte und @Robin Hood.
    De Korruption in Deutschland duerfte der in den Mennonitenkolonien sehr aehnlich sein. Geld unterm Tisch rueberschieben tun gewoehnlich nur die Lateiner – die Minister unter den meisten franzoesischen Praesidenten, e.g. Mitterrand, etc., gaben ihren Ministern pro Woche einen Koffer voll Geld das sie verschleudern durften fuer Orgien, Hurenausfluege, etc; jeder Minister pro Woche einen Koffer voll Geld von der franzoesischen Zentralbank bereitgestellt. Der Deutsche und Mennonit schachert eher mit Posten und Aemtern, fordert Gefallen ein oder erhaelt gut bezahlte Nominalpositionen (fuer einmal pro Monat Sitzung abhalten bekommt man z.B. das Komiteegeld, usw.) also die gute alte Pfruende- und Guenstlingswirtschaft, Aemter- und Postenschacherei. Das Treiben des Alemamm y mennonita kommt fast nie in die Presse wohingegen die Presse sich heiser schreit beim Lateiner – beides ohne oder nur maessigem Erfolg. Der Deutsche versteht halt den Stoepsel des Simsalabim Flaschengeist auf der Flasche draufzulassen waehrend “destapar la olla” das Ding des Latino ist.

  7. Also Bitte, wer laubt denn ernsthaft, BER oder S21 wären ohne Korrupion möglich gewesen?
    Ich erinnere auch an die Starfighteraffäre unter Strauss? (Witwenmacher?)
    Das Problem mit Menschen, die in einer Kartenhauswelt leben ist ja, dass wenn man da eine Karte rauszieht, deren Welt zusammenfällt, was diese Realitätsverweigerer auf garkeinen Fall zulassen werden?

  8. Es gab mal in Deutschland das Sprichwort:
    Der Hehler ist so schlimm wie der Stehler!
    Heute sieht man das allerdings etwas anders,
    wie obige Kommentare dies beweisen!
    UND:
    was man bei kleineren Leuten als Steuerhinterziehung ahndet,
    wird bei größeren Firmen, int. Konzernen etc. schmeichelhaft als
    STEUERVERMEIDUNG vermeldet, die dann wegen – eingeplanter –
    Gesetzeslücken nicht strafbar ist !!!

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