Im Überblick: Die deutsche Einwanderung in Paraguay

Asunción: Nach dem Tripel-Allianz Krieg siedelten sich Deutsche in mehreren Kontingenten im Land an. Die erste größere Gruppe umfasste 150 Kolonisten, die sich zwischen 1870 und 1872 in Yaguarón ansiedelten.

Parallel dazu kam der aus Niedersachsen stammende Geschäftsmann und Buchhalter Christian Heisecke nach Asunción, der ab 1879 seine Kontakte spielen ließ, um die erste deutsche Kolonie in Paraguay zu gründen. Und so kam es, dass 1881 200 Kolonisten San Bernardino gründeten, und 70 von diesen sich schließlich in Altos ansiedelten. Die bestimmten den Schweizerdeutschen Santiago Schaerer zum Administrator der neuen Kolonie.

Im Jahr 1895, als Christian Heisecke Generalkonsul der Österreichisch-Ungarischen Monarchie war und mehrere Regierungen aus Zentraleuropa vertrat, bereitete er die Gründung einer zweiten Kolonie auf paraguayischen Boden vor. Diese wurde am Ufer des Rio Paraná, gegründet und hieß Hohenau. Ihre Bewohner waren deutsche Bauern, die sich zuerst in Rio Grande do Sul, Brasilien angesiedelt hatten.

Parallel dazu hatte 1887 der Schwager von Philosoph Friedrich Nietzsche, Bernhard Förster, die Kolonie „Nueva Germania“ im Departement San Pedro gegründet. Die hauptsächlichste Aktivität der aus Ostdeutschland stammenden Bauern war der Anbau und Ernte von Yerba Mate.

Am 17. Januar 1919 wurde zudem die Colonia Independencia Nacional gegründet, die heute als Kolonie Independencia im Departement gegründet. Neben Weinbauern aus Baden waren ihre ersten Bewohner auch Soldaten a.D. aus dem ersten Weltkrieg.

Die Gründung von Capitán Meza wird auf den Kauf von Ländereien des aus Hamburg stammenden Friedrich Christian Mayntzhausen zurückgeführt, der dank eines Erbes die finanziellen Mittel hatte um ab 1907 diesen Bereich auf und weiter zu verkaufen.

Die Ortschaft Cambyretá wurde von dem Deutschen Andre Gassner am 1. September 1911 gegründet, der zusammen mit Ehefrau Gretel aus Bayern kamen. Kurz darauf kamen Familien wie die von Hans Lai, die Oberladstätter, Julius Steckel, Paul Krauss und andere.
Die Kolonie Sudetia wurde von 20 Familien aus Böhmen gegründet, die einen Platz zur Leben suchten, nachdem sie kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges politisch verfolgt wurden und ins Exil gehen mussten.

Weitere Deutsche und deren nachfahren findet man Areguá, Luque, Itauguá, Ypacaraí, Atyrá, Piribebuy, Nueva Colombia, J. Eulogio Estigarribia, Azotey, Encarnación und den mennonitischen Kolonien.

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