Import von paraguayischer Kohle ausgesetzt

London: Die Zeitung The Guardian aus England berichtete, dass seit vergangenem Wochenende die Supermarktkette Carrefour die Einfuhr von paraguayischer Kohle gestoppt hat.

Es geht dabei um einen Bericht über die Abholzung im Chaco, an der die Firma Bricapar beteiligt sein soll. Sie gehört dem Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation (MOPC), Ramón Gimenez Gaona.

„Sollen die europäischen Supermärkte wegen der Rodungen von Bäumen in Paraguay handeln?“, lautete die Schlagzeile der The Guardian.

Der Artikel bezieht sich auf die Informationen der Organisationen ONG aus England “Earthside“ und “Guyra“ Paraguay. „Die letzte Erhebung aus dem Januar 2017 deutet darauf hin, dass die Rate der Entwaldung in Paraguay weiter anhält. In diesem Jahr wird der paraguayische Chaco mehr als 200.00 Hektar verlieren. Alle 15 Tage ein Gebiet so groß wie Manhattan“, schreiben die Autoren.

Earthside gab weitere Erklärungen zu dem Thema: „Kohle ist ein zusätzlicher Anreiz die Abholzung gewinnbringenden zu vermarkten. So werden die anfänglichen Kosten gedeckt, bis dann Rinder auf den Weiden platziert sind“.

Laut dem englischen Artikel sei Bricapar “der größte Exporteur von Kohle aus Paraguay und die Quelle von 40% der paraguayischen Einfuhren in die EU 2017“.

Einige Produkte sind in den Supermärkten der EU und den USA zu finden, darunter Carrefour in Spanien sowie bei Lidl und ALDI jeweils in Spanien oder Deutschland. Carrefour stoppte nun den Import paraguayischer Kohle.

Bricapar erwiderte vor Veröffentlichung des Berichts, dass “die Kohle aus Holzresten oder Holzabfällen besteht, die aus einer legalen Nutzung der Wälder stammt und den Vorschriften von Paraguay entsprechen“.

Wochenblatt / ABC Color

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3 Kommentare zu “Import von paraguayischer Kohle ausgesetzt

  1. Bricapar gehört dem Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation (MOPC), Ramón Gimenez Gaona. Das erinnert an den Hauptbeatmeten und Diktierer Stoessner, bei dem auch so jeder in seinem Dunstkreis stehende Mister sein lukratives Nebengeschäftchen inne hatte. Aber ich will ihm ja nichts unterstellen, denn es ist kein leichtes Unterfangen einen Betrieb darauf zu kontrollieren, ob ein bisschen Holzreste oder Holzabfälle mit der Gesamtmenge der Produzierten Kohle überein stimmen kann. Dazu wären hochkomplexe Berechnungen und Kontrollen nötig, die mach auch zu umgehen wüsste, vor allem wenn die Kontrollen eine Woche vorher angekündigt werden. Aber bravo Carrefour – übrigens auch tätig in Westchina, meinem Herkunftsland. Ja, 2t Baum zu 2kg Meerschweinchenstreu verarbeitet, da bleibt schon ein wenig Holzreste und Holzabfälle übrig, die man zu Holzkohle verarbeiten kann. Glücklicherweise für die Natur kann man in naher Zukunft Meerschweinchenstreu auch ausdrucken, so dass keine Holzreste und Holzabfälle mehr zu Holzkohle verarbeitet werden kann.

  2. Leider können Holzkohlehersteller nicht rechnen,denn das bissle Geld,welches man für die Holzkohle bekommt, wird teuer bezahlt mit dem Fehlen von Wald!
    Erossion, Dürre und fehlende Diversität sind deutlich teurer als der Gewinn!
    Spanien und Italien waren füher auch bewaldet, aktuell wird dort Wasser rationiert.

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