Isla Margerita: Eine Stadt täglich unter Wasser

Isla Margerita: Jeden Tag müssen sich die Bewohner der eingangs erwähnten Stadt im Chaco mit dem gleichen Problemen auseinandersetzen: Ihre Häuser stehen unter Wasser und sie hoffen nur darauf, dass dies bald ein Ende nimmt.

Nur mit Booten können sich die Bewohner aus Isla Margerita, im Departement Alto Paraguay, fortbewegen. Täglich tauchen andere Schwierigkeiten auf.

120 Familien leben in der Chaco-Gemeinde, die nur über den Paraguay-Fluss erreicht werden kann. Vom Einkauf bis zum Schulweg der Kinder muss jeder Tag neu organisiert werden, um alle möglichen Hindernisse zu überwinden.

Die Häuser sind nach dem letzten Hochwasser des Paraguay-Flusses zu 80% überflutet. Cristina Fleitas, eine Bewohnerin des Ortes, erwähnte, dass dies eine Situation sei, die jedes Jahr auftrete und sie gezwungen wären, ihr Zuhause zu verlassen, um an einen anderen Ort zu ziehen.

Aufgrund dieser Situation lebt Isla Margarita praktisch isoliert vom Rest der Welt und hat als einziges Transportmittel Boote zur Verfügung, die zu einem Preis von 20.000 Guaranies gemietet werden können.

Ein anderer Bewohner berichtete, dass er bereits fast 6 Monate mit dem Hochwasser kämpfen müsse, mit ständig steigenden und fallenden Wasserständen. Aktuell liegt der Pegel bei sieben Meter.

Einerseits liegt Isla Margarita in der Nähe der brasilianischen Gemeinde Puerto Murtinho, andererseits grenzt der Ort an die paraguayische Stadt Carmelo Peralta.

Ninfa Florentín, Direktorin der Schule “Luis María Argaña”, erklärte, dass die Schüler alles in ihrer Macht stehende tun würden, um die Bildungseinrichtung zu erreichen und an dem Unterricht teilzunehmen. Sie nutzen Boote als Transportmittel.

Aufgrund der Überschwemmung müssen die Schüler einen speziellen Zeitplan einhalten, der von 07:00 Uhr bis 11:00 Uhr (Frühschicht) und von 11:30 Uhr bis 15:00 Uhr (Nachmittagsschicht), ohne Pause außerhalb der Klassenzimmer, weil die Außenbereiche überflutet sind, entworfen wurde.

Ein anderes Hauptanliegen hat mit der medizinischen Versorgung in der Gegend zu tun. Es gibt nur Krankenschwestern, die sich um Patienten kümmern. Ein Arzt kommt jeweils freitags in die Stadt Isla Margerita.

Jedoch hat das Hochwasser Touristen angezogen, die fischen wollen. Bootsverleiher nutzen die Gunst der Stunde und bringen Besucher an verschiedene Stellen in der Region. Das hat zumindest den kommerziellen Sektor von Isla Margerita positiv beeinflusst.

Wochenblatt / Hoy

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6 Kommentare zu “Isla Margerita: Eine Stadt täglich unter Wasser

  1. Ich frage mich warum Menschen in solchen Gebieten die falschen Bauten erstellen, wenn die jährlichen Überschwemmungen bekannt sind und hinterher jammern.
    Venedig wurde auf Pfählen im Wasser gebaut, hatte Wasserstraßen und gut.

    1. Der Vergleich mit Venedig hinkt gewaltig. Wenn Sie wüssten, was in Nord- und Mittelitalien im Mittelalter für Geld verdient würde und vor allem mit welchen Margen und welcher Leichtigkeit, dann hätten Sie vielleicht auch eine Vorstellung davon, warum man es sich leisten konnte ins Wasser zu bauen und dann noch mit einer Qualität, dass die Häuser heute noch stehen. So in Paraguay zu bauen, das wird in ein paar Jahren vielleicht den Eucalyptusbaronen vergönnt sein, so sie ihr Geld derartig verschwenden wollen.

      1. Der Vergleich sollte nur zeigen, dass ein normales Haus eben da, wo ständig mit Hochwasser zu rechnen ist fehl am Platz ist.
        Die billigere, heutige Bauweise in Italien ist: Erdgeschoss ohne Mauern (nur Pfeiler) als Abstellplatz, 1. Geschoss wohnen. Vergleichbar mit einem Bootshaus, geht auch mit Holz. War nur eine Idee die ausbaufähig ist und keine Belehrung, die Technik für solche Bauten ist hier bekannt.
        Beispiel: http://www.abc.com.py/edicion-impresa/interior/habilitan-un-museo-verde-ancestral-en-bahia-negra-1543262.html
        Warum wendet man sie nicht an? Fragen ist erlaubt.

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