Itaipú-Rücktritt: Unerwartet und überraschend

Asunción: Nachdem der paraguayische Itaipú Präsident, Ernst Bergen, heute aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt einreichte, wird viel spekuliert, woran das liegen mag. Bekannt ist nur, dass er seinen Lohn von 15 seiner 17 Monate an der Spitze zurückgab.

Was einem paraguayischen Politiker niemals einfallen würde, hat Ernst Bergen tatsächlich getan. Er spendete 15 seiner 17 Monatslöhne, die einzeln jeweils rund 106.871.738 Guaranies betrugen. „Da seine Familie und er andere Unternehmen betreiben“, wie Bergen sagte, „braucht er dieses Geld nicht in dieser Etappe seines Lebens. Er dankte Gott und seiner Familie und sah die Arbeit als Dienst am Volk an“. Die rund 1,5 Milliarden Guaranies wurden dem Itaipú Fond zum Kampf gegen Covid-19 gespendet.

Ungeachtet dessen, ob die Entscheidung von Bergen persönlicher oder politischer Natur ist, gibt es sicherlich schon viele Anwärter, die es kaum erwarten können, diesen Posten zu besetzen und die Löhne komplett einstreichen.

Wochenblatt / Abc Color

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6 Kommentare zu “Itaipú-Rücktritt: Unerwartet und überraschend

  1. Moyses Comte de Saint-Gilles

    Seinen Lohn braucht er nicht zurueckgeben. Ist er 17 Monate da gewesen, so stehen ihm auch 17 Monate Lohn zu. Ob jetzt die Itaipu-, Yacyreta- oder Staatsgehaelter ueberzogen hoch sind, ist eine andere Geschichte.
    Wahnsinn: 106 Million pro Monat, wo gewoehnlich Sterbliche mit 2 Mille auskommen. Von diesen 106 kann man allerdings sehr wohl die Autowerkstatt (Taller) bezahlen.
    Ein Lohn von 106 Millionen ist allerdings etwa 4 mal so viel wie der Landespraesident verdient. Das duerfte niemals sein.
    All diese Aasgeier aus den Stromwerken muss kurzerhand das Handwerk gelegt werden und eventuell durch brasilianisches Personal ersetzt werden.
    Mit 106 Mille hat man allerdings andere Interessen als im Wochenblatt die Liberalen und Perversen abzuwehren und Bibelzitate zu posten – ad aeternum gloria pugnus Dei, Amen!
    Wenn er 17 Monate da gewesen ist und 15 zurueckgegeben hat so hat er 2 Monatsgehaelter a 106 Millionen x 2 macht = 212 Millionen Guaranies in 17 Monaten verdient. 212 Mille geteilt in 17 = 12.5 Millionen Guaranies hat er monatlich bekommen. Davon laesst sich auch noch sehr leicht 7 Autowerkstatten bezahlen fuer die 7 Mercedes Benzen.
    Mit 106 Millionen Monatsgehalt verdient der Itaipu Direktor dann rund 5200 horrende % mehr als ein gewoehnlicher Sterbliche mit Mindestgehalt.
    Noch mit 12.5 Mille verdient der Direktor schlanke 525 % mehr als ein gewoehnlicher Sohn Adams in Paraguay.
    Horrende Gehaelter die sich diese Zeitgenossen da zuschanzen.
    Ich glaube ich vermine schon mal mein Landstueck mit Landminen aus Plastik damit die nicht mit dem Metalldetektor aufzuspueren sind und verdrueck mich in nordische Laender. Sollen diese Zocker doch zusehen wie sie in Zukunft mit den Staatsfinanzen zurechtkommen… Ich bezahl ihnen die Zeche nicht.

  2. Ein staatliches Wasserkraftwerk der 9. Welt, in welchem der Fonds willkürlich ohne parlamentarische Kontrolle für arme, bedürftige, paragauyansiche Politiker ausgegeben wird und in welchem man dank Qualifikation täglich 7 bis 11 Grundschul vielleicht abgeschlossen einen europäisches Gehalt bekommt.
    PS. Für chronisch frustrierte Under-Comments-anderer-Brünzlis: Den Singular von «Fonds» kannst lange suchen (der Fonds ist schon richtiger Artikel oder wie man dem bei Euch in der Sonderschule sagte) bevor Dich wieder lächerlich machst.

  3. Soweit mir bekannt ist, war Ernst Bergen schon einmal unter dem ehemaligen Präsidenten Nicanor mit einem Ministerposten betraut. Aus dieser Zeit heraus weiß ich, daß er damals erklärte, nur solange einen Ministerposten oder eine andere wichtige Position in der Regierung behalten zu wollen, wie alles in seinem Bereich “mit rechten Dingen” zugeht. Sollte er jedoch feststellen, daß man von ihm Dinge erwarte, die er mit seinem Gewissen und christlichen Glauben nicht vereinbaren könne, werde er sofort sein Amt aufgeben. Ich kenne ihn daher nur als sehr korrekten und zuverlässigen Menschen mit Rückgrat. Daher vermute ich eher, daß er in seinem nun niedergelegten Amt als Präsident von Itaipu mit Dingen konfrontiert wurde, die nicht seiner Grundüberzeugung entsprechen. Jedenfalls ist Ernst Bergen meiner Ansicht nach ein sehr integerer Mann, im Gegensatz zu vielen anderen Politikern und sonstigen Parteibonzen im Land. Oder gibt es sonst noch jemanden in PY, der seine Amts-Bezüge rückwirkend zurück gibt? Da ist wohl eher schon das Gegenteil der Normalfall! Und was die Höhe seiner Bezüge in Itaipu angeht ist festzustellen, daß er sich die Gehaltshöhe nicht selbst gewährt hatte. Das veranlaßten vor ihm schon andere Politiker aus “guten Gründen”, denn schließlich steht Paraguay für “Selbstbedienungsladen verdienter Partei-Amigos”.

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