Itaipú, saubere Energie und gegen El Niño

Der brasilianisch-paraguayische Staudamm mit seinem Wasserkraftwerk Itaipú, gelegen am Paraná Fluss, steht als Marktführer von sauberer Energie an erster Stelle. Nebenbei versucht das imposante Bauwerk aber auch noch das immense Volumen an Wasser durch das Phänomen El Niño einigermaßen zu regulieren und abzufedern, bei dem mittlerweile mehr als 170.000 Menschen in Brasilien und Argentinien obdachlos wurden.

Die Wasserkraft-Techniker an der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay erleben augenblicklich schwierige Tage, ein Starkregen vergangener Woche traf die Gegend schwer und hinterließ auf paraguayischer Seite sechs Tote. „Das Kraftwerk verfügt über Speicherkapazitäten in seinem Reservoir und dient als Pufferzone“, sagte der technische Direktor am Wasserkraftwerk für Paraguay, José Sánchez Tilleria, in seinem Büro der Talsperre gegenüber Pressemedien. Er fügte an, “all das angesammelte Wasser werde aber zurzeit abgelassen, entweder durch die Turbinen oder Überlaufkanäle, damit das Höchstniveau im Speichersee nicht überschritten wird, ansonsten aber kann auch eine Regulierung erfolgen.”

Mit 20 Turbinen und eine Stromerzeugung von 14.000 Megawatt pro Stunde gilt das Wasserkraftwerk weltweit führend in der Herstellung sauberer und erneuerbarer Energie. Es deckt 77% des Energiebedarfs von Paraguay und 17% von Brasilien.

Tilleria räumte ein, Touristen könnten zurzeit ein schönes Naturschauspiel erleben. „Alle Schleusen für den Ablauf des Hochwassers sind geöffnet, das ist nicht immer der Fall, aber der hohe Zustrom durch den Einfluss El Niño macht dies notwendig“, sagte er. Mit 99,4% führt Paraguay die Liste der “grünen Länder“ an, laut der letzten Klimakonferenz cop21 in Paris, danach folgt in Lateinamerika Brasilien mit 14,5%, Kolumbien 13% und Uruguay mit 10,3%.

Quellen: La Nación, ABC Color

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