Kinderarbeit “in fremden Familien” soll endlich enden

Asunción: Die Kommission für Kinder- und Jugendentwicklung des Abgeordnetenhauses, unter der Leitung der Abgeordneten Dalia Estigarribia (PLRA) hat eine Diskussion mit Kindern und Jugendlichen organisiert, um den Gesetzesentwurf „De criadazgo“ vorzustellen.

Der Gesetzentwurf sieht ein „Nationales Programm zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Criadazgo“ vor, das vom Ministerium für Kinder und Jugendliche (MIinna) umgesetzt werden soll.

Criadazgo bedeutet Kinderarbeit in fremden Familien, die entweder dafür freie Kost und Logie bekommen oder die Eltern der Mädchen finanziell begünstigen.

Ziel des Vorschlags ist es, das Bewusstsein für die Situation von Kindern und Jugendlichen zu schärfen, die sich in unserem Land in einer Situation von Criadazgo befinden.

Diese Praxis ist weit verbreitet, da sie darin besteht, Minderjährige im Austausch gegen Hausarbeit, Essen, Unterkunft und Bildung an wirtschaftlich gut gestellte Familien abzugeben. Dabei kommt es jedoch häufig zu körperlichen, psychischen und sogar zu sexuellen Misshandlungen, und die Minderjährigen sind nicht in der Lage, einer bezahlten Arbeit nachzugehen, sondern müssen Zeit für Studium und Arbeit haben.

Die Leiterin der Kommission, die Abgeordnete Dalia Estigarribia, erklärte, das Ziel dieses Projekts sei es, dafür zu sorgen, dass die Praxis des criadazgo nicht normalisiert wird, da in diesem Umfeld viele Minderjährige (Mädchen) von Fällen sexuellen Missbrauchs und Arbeitsausbeutung betroffen sind.

“Wir wollen die Realität von Kindern und Jugendlichen, die sich in einer criadazgo-Situation befinden, bekannt machen. In diesem Sinne muss die Stimme der Kinder Teil der Prioritätenliste sein. Indem wir sie aus der Kernfamilie herausnehmen, verletzen wir das Grundrecht der Kinder und Jugendlichen auf eine Familie und setzen sie Situationen des Missbrauchs und der Arbeitsausbeutung aus”, so der Gesetzgeber.

Viele Kinder nahmen an dieser Aktion teil, die sich für die im Aufbau befindliche Initiative aussprachen und sagten, dass dies etwas sehr Wichtiges sei, da alle Paraguayer, vor allem im Landesinneren, verstehen müssten, dass criadazgo eine Situation sei, die der Gegenwart vieler Familien entspreche und deshalb einen besonderen Ansatz verdiene.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird eine öffentliche Audienz zu diesem Thema stattfinden, zu der Behörden und Vertreter verschiedener staatlicher Institutionen eingeladen werden, vor allem aus dem Kinderministerium und dem Büro des Ombudsmanns.

Um ein Gesetzesprojekt auszuarbeiten, machte die Abgeordnete, im Gegensatz zu anderen Kollegen, den Weg für eine Debatte frei, um die Notwendigkeiten kennenzulernen und das Gesetz darauf abzustimmen, was Sinn macht und nebenbei so unbürokratisch wie möglich zu sein.

Wochenblatt / El Nacional

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2 Kommentare zu “Kinderarbeit “in fremden Familien” soll endlich enden

  1. Wenn Kinder für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen, ist das aus unserer europäischen Sicht oder der Sicht derjenigen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, natürlich schlimm.
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    Aber es ist kein Ausweg Kinderarbeit einfach nur zu verbieten, denn diese Kinder haben oft eigentlich nur die Wahl zwischen arbeiten oder hungern. Und der Arbeitgeber zwischen das Kind arbeiten zu lassen und zu entlohnen oder hungern zu lassen.
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    Kinderarbeit kann man also nur dadurch bekämpfen, indem man für bessere wirtschafliche Bedingungen sorgt und dafür muss das BIP/Kopf steigen. Nur so können höhere Löhne gezahlt werden und Eltern am Ende ihre Kinder ernähren, ohne sie zum arbeiten zu schicken.
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    Indem man ohne Sinn und VErstand die Mindestlöhne erhöht, um Stimmen zu bekommen und damit die Konjunktur abwürgt und die Inflation antreibt und die Politiker sich selbst die Taschen mit dem Volksvermögen vollstopfen, wird man es nie schaffen, dass Paraguay einen steilen Aufstieg wie z.B. China schafft.
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    Paraguay hat bisher gute Steuergesetze, viel fruchtbares Land, günstige Arbeitskräfte. Hätten wir gute, selbstlose Politiker, könnte Paraguay durchstarten.
    Stattdessen haben wir korrupte Drogen- und Zigarettenschmuggler an der Macht.

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    1. Ich widerspreche Dir ungern in diesem Punkt. Weil hier wie in Afrika, werden die Kinder von den Eltern zur Arbeit gezwungen, weil die Eltern zu faul sind, um Ihren eigenen Arsch zu bewegen. Desweiteren macht doch ein ” sich abschuftendes Kind” mehr Eindruck bei den Zahlenden, als ein fauler Erwachsener. Beim Kind sagt man, ” Ok es kann nicht mehr leisten”, was man bei einem Erwachsenen nicht sagen wuerde.

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