Asunción: Viele Menschen fragen sich nach wie vor warum Paraguay bei Feiertagen eigene Wege geht und sich nicht dem Rest der Welt anpasst. Beim heutigen Kindertag hat dies nichts mit fehlender Globalisierung zu tun sondern mit einem Fakt aus der Geschichte des Landes.
Das Datum ist eine Hommage an 3.500 getötete Kinder die trotz eines augenscheinlich verlorenen Kampfes gegen die brasilianischen Besatzer Mariscal Francisco Solano López beschützen wollten. Dieser wollte sich nicht ergeben und floh aus der besetzten Hauptstadt. Alle beteiligten Kinder zahlten 1869 nahe Eusebio Ayala mit ihrem Leben. Das Durchschnittsalter dieser Kämpfer lag bei gerade einmal 15 Jahren. Nach den Kindern von Acosta Ñu, die sich damals mit Holzkohle Bärte ins Gesicht malten um älter zu wirken, wurde unter anderem ein Krankenhaus benannt.
(Wochenblatt / Última Hora)
manu1234
Und der Herr Solano Lopez wird als Nationalheld verehrt, obwohl er in einem lange verlorenen Krieg noch tausende von Kindern geopfert hat. schon etwas schräg….
der bayer
ueber diese sache habe ich schon einmal einen kommentar geschrieben, der ULTRANATIONALISTEN nicht gefiel.trotzdem noch einmal etwas geschichte. laut daten
standen sich 20 000 brasilianer in acosta-ñu etwa 3 500 paraguayern gegenueber
(500 erwachsene und etwa 3 000 kinder im alter von 10 -15 jahren) fast alle kinder wurden
regelrecht abgeschlachtet. die ULTRANATIONALISTEN behaupten noch heute, dass diese
kinder freiwillig in die schlacht zogen um mariscal lopez, der uebrigens auf dem rueckmarsch
war, zu verteidigen. fuer mich jedenfalls sehr schwer zu glauben. wissen sie wer der befehlshaber
der paraguayischen truppen war? general bernardino caballero! im gegensatz zu den kindern
konnte er entkommen!!! un wurde spaeter sogar praesident von paraguay(1880-1886)
eine seiner groessten taten war der verkauf von mehreren millionen staatsland an auslaender.
(carlos casado, industrial paraguaya usw) und die entstehung von riesigen latifundien.
nicht zu vergessen. dieser general caballero (alias el centauro de ybycui) gruendete im jahre
1887 die”glorreiche” colorado partei. seine “flucht nach vorn” in der schlacht von acosta-ñu
war fuer ihn wirklich von vorteil, fuer fast 3 000 kinder war ihr kurzes leben vorbei.
liebe leser! jeder kann fuer sich entscheiden ob der 16. august ein tag zum feiern ist.
fuer mich jedenfalls nicht
manu1234
Ich kenne auch viele Paraguayer (gebildete Mittelschicht), die das genau sehen. “Aber was soll man machen, Paraguay ist eben so” – ist immer die resignierende Schlußformel.
redtortuga
und er hat den Krieg angezettelt…
Matias
Hintergründe zu diesem Krieg mit vielen Fakten sind im Buch von “Arturo Bray, Solano López. Soldado de la Gloria y el Infortunio” zu lesen. Sehr lehrreich über dieses Thema und die Geschichte Paraguays im Allgemeinen. Empfehle ich sehr, leider kenne ich es nur auf Spanisch.
Entschuldigung, der Autor ist Arturo Bray.
Alexander
Aber wenigstens wird was fuer die Kinder getan. Etwas zu Essen, ein Geschenk und Abwechslung vom Alltag.
Ein Hoch auf die Paraguayer…
manu1234
toll – das ist ja auch genau das, was die Leute brauchen.
Ich weiß, es ist sarkastisch gemeint – aber es ist schon traurig. Durch solche gezielte Augenwischerei, angeordnet von den Regierenden welcher Partei auch immer, wird der dumme Nationalismus hier immer wieder in die Kinder neu eingeimpft. “Wir sind wer, wir sind eine stolze Nation, wir haben was erreicht, alle andere Länder sind dumm….” — Und alle legen die Hände in den Schoß, bzw. um die Guampa, und sind im Nu das glücklichste Volk auf der Erde….
9mm
Volle Zustimmung!
Elmar
ich stimme auch zu!!! Ein angemessener Gedenktag waere wohl angebrachter gewesen