Kolonisten denunzieren das “Verschwinden“ öffentlicher Gelder

Choré: Kolonisten beschweren sich, dass ein geplantes Trinkwassersystem durch das Institut für ländliche Entwicklung und Land (Indert) unvollendet geblieben ist. Wohin sind die 600 Millionen Guaranies für dessen Bau verschwunden?

Betroffen sind Bewohner aus der Kolonie Ykua Porã, bei Choré, im Departement San Pedro. Laut den Kolonisten hätte das Wassersystem im März 2017 in Betrieb gehen sollen. Dies war jedoch nicht möglich, weil eine Brunnenpumpe und weitere Accessoires fehlen würden. Außerdem sollen die verlegten Wasserrohre katastrophale Zustände aufweisen.

Nach Erklärung des Schatzmeisters der örtlichen Wasserkommission “Pro Agua Potable“, Ricardo Gómez, seien in der Kolonie 123 Familien angesiedelt, von denen 60 keinen Zugang zu Trinkwasser haben.

Gómez fügte hinzu, dass die Arbeiten von der Nichtregierungsorganisation “Joaju“ hätten ausgeführt werden sollen, die wiederum dem Landrat von San Pedro, Teodoro Ledesma (ANR) gehöre. In diesem Sinne fügte Gómez an, dass man mit dem Landrat über das Thema gesprochen habe, aber seine Antwort darin bestehe, dass er den Teil der Arbeiten, die ihm entsprächen, erfüllt hätte.

Laut den Daten hat Joaju 4.500 Meter Rohrleitungen verlegt, aber offensichtlich sind die Materialien von schlechter Qualität und sollen nicht funktionstüchtig sein.

„Nach unserer These verschwanden hier öffentliche Gelder, weil wir bereits in den zentralen Büros vom Indert das Thema anprangerten. Die Direktoren sagten uns, dass das Projekt fertiggestellt sei und alle Gelder ausbezahlt wurden. Die Situation ist aber in Wirklichkeit ganz anders und nun machen wir eine öffentliche Denunziation, weil viele Kolonisten auf Trinkwasser angewiesen sind“, sagte Gómez.

Der regionale Leiter des Agrarinstituts, Óscar Daniel Ovando, war zu diesem Thema nicht zu sprechen, sein Handy war ausgeschaltet.

Es gibt zahlreiche Unregelmäßigkeiten beim Bau von Hunderten Trinkwassersystemen, die vom Indert finanziert wurden und zwar über die Abteilung für ländliche Investitionen im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung (Fides). Mehr als 20 Millionen US Dollar wurden für unvollendete oder mangelhafte Werke bereitgestellt. Das Geld, soll, laut der ABC Color, in Hände von Politikern und Freunde der Regierung von Horacio Cartes geflossen sein.

Wochenblatt / ABC Color

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4 Kommentare zu “Kolonisten denunzieren das “Verschwinden“ öffentlicher Gelder

  1. Normalerweise ist dafuer eine Behoerde namens SENASA zustaendig in laendlichen Gebieten eine Wasserversorgung zu installieren. Das ist klar reglamentiert. Komisch, dass Indert sich des angenommen hat.

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