Kolonie Independencia: Treffender hätte man den Grundgedanken einer Kooperative nicht beschreiben können, wie es der Präsident der Genossenschaft Carlos Pfannl auf der gestrigen Hauptversammlung sagte: “Wir müssen alle zusammenhalten“
Genau dieser Grundgedanke liegt in den Wurzeln einer jeden Genossenschaft, die bestrebt ist, vor allem den Mitgliedern Gutes zu tun.
Und die Genossenschaft Carlos Pfannl ist für die Zukunft bestens gerüstet. Sie hat große Pläne, die alle schon in Angriff genommen wurden.
Die geplante Zuckerrohrfabrik nimmt konkrete Formen an und ist bereits im Bau. 2024 ist geplant, sie in Betrieb zu nehmen.
Ein weiteres Vorhaben, wobei der mehrstöckige Rohbau ebenfalls zügig voranschreitet, ist die Konstruktion eines Gebäudes gegenüber der Kooperative, die einen Supermarkt, Baustoff- und Tierhandlung beinhaltet. Des Weiteren ein Food Park mit Terrasse, die einen Ausblick auf die Ybytyruzú-Berge bietet. Das Projekt soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Vor allem der Verkauf von Hühnerfleisch, die sogenannte Marke “Pollo de Coral“, scheint einen Boom zu erleben, denn der Verkauf konnte gegenüber dem Vorjahr um 10 % gesteigert werden, nachdem der Trend schon in den letzten Jahren stetig nach oben zeigte.
In vergangener Zeit wurden die Abfälle dieser Hühnerproduktion achtlos entsorgt. Jetzt hat die neue Administration umgestellt und eine neue Anlage für diese Produkte installiert, die verkauft werden, um dann weiter zu Tierfutter verarbeitet zu werden. Schon nach einem Jahr hat sich die Investition amortisiert.
„Wir suchen den Kontakt zu allen Mitgliedern, auch zu den neu Eingewanderten. In der Kooperative spricht immer jemand Deutsch, aus allen Fachbereichen, sei es im Banksektor, oder wenn jemand Landwirtschaft betreibt, um seinen Boden untersuchen zu lassen. Wir haben ein offenes Ohr für jedermann“, sagte Enrique Bohnert (4. von re. im Beitragsbild), der Präsident der Genossenschaft, auf der Hauptversammlung.
Vor allem auch die sozialen Projekte der Kooperative Carlos Pfannl haben einen hohen Stellenwert, wie zum Beispiel Aufforstungsprojekte mit der Organisation A Todo Pulmón, Unterstützung der Kleinbauern bei ihren Pflanzungen in Form von Schulungen, Zuckerrohranbau auf biologische Weise, Schädlingsbekämpfung, ohne die Umwelt zu belasten usw.
Gegen 10:30 Uhr war die Hauptversammlung am gestrigen Samstag zu Ende. Es standen nur noch Wahlen zum Justicia Electoral an, wobei dieselben Personen aus der vorhergehenden Amtsperiode wiedergewählt wurden, nachdem keine Gegenkandidaten vorhanden waren.
Wochenblatt
Deutsch-Paraguayo
“Wir müssen alle zusammenhalten“ … das klingt nach Verzweiflung.
Wolfgang
Der Grundgedange ist ja in Ordnung, aber die praktische Ausfuehrung ist es dort nicht. Insuechtige Altsiedler betreiben eine Kluengelwirtschaft und schieben sich die Posten zu. Das Geld der Neuzuwanderer nimmt man natuerlich gerne, aber Mitsprache will man natuerlich nicht und Gegenkandidaten werden geblockt oder Ihre Kandidatur abgewuergt. Es muessen noch viel mehr Mitglieder eintreten, um diese verkrusteten Strukturen aufzubrechen und auch die Stimmengewichtung bei den Wahlen.