Krebserkrankungen steigen rasant an

Capiatá: Das National Krebs-Institute ist ein staatliches Krankenhaus, das sich auf Tumorerkrankungen in Paraguay spezialisiert hat, verzeichnet eine wachsende Patientenlawine. Es fehlt jedoch immer noch an Behandlungs- sowie Diagnosegeräten und oft an Medikamenten.

In Paraguay tritt Krebs als zweite Todesursache auf und das einzige spezialisierte staatliche Hospital für die Behandlung der Krankheit ist nicht in der Lage, schnelle und wirksame Antworten zu geben, die Patienten benötigen. Lediglich im Jahr 2017 wurden 11.500 neue Fälle registriert, während im Nationalen Krebs-Institut von Januar bis August 2018 weitere 1844 gemeldet wurden.

Brustkrebs führt, gefolgt von Gebärmutterhals-, Prostata- und Lungenkrebs.

Inzwischen sind die Dienste des Nationalen Krebs-Institutes (Incan) ins Stocken geraten. Sogar das spezialisierte Zentrum schloss vor acht Jahren wegen mangelnder Pflegekräfte 48 Betten. Dies führt dazu, dass Patienten, die wegen einer Chemotherapie im Krankenhaus behandelt werden müssen, es nicht zu dem vom Arzt festgelegten Datum tun können.

Das gleiche gilt für Onkologen, die eigentlich dringende Operationen vornehmen müssen, dies aber nicht können, weil keine Betten für den Krankenhausaufenthalt vorhanden sind.

Ein weiterer konspirativer Faktor, der die Situation verschlimmert, ist, dass im Incan nur drei Intensivbetten zur Verfügung stehen. Das Schlimmste jedoch ist, und es grenzt an ein Verbrechen, dass es nur vier Intensivärzte für die Therapie gibt. Es gibt Tage, an denen die Kranken ohne ärztliche Versorgung bleiben, in den Händen von Krankenschwestern und dem diensthabenden Arzt.

Der medizinische Direktor vom Incan, Dr. Blas Medina, sagte, dass sie bereits zehn Mediziner sowie die gleiche Anzahl von Anästhesisten angefordert haben, aber dieser Mangel an Personal nicht behoben sei. Er fügte hinzu, dass man von Seiten der Zentralverwaltung des Gesundheitsministeriums versprochen hätte, einen neuen Trakt mit 16 Betten zu reaktivieren, der vor etwa acht Jahren geschlossen worden sei.

In der Notaufnahme müssen die Kranken bis zu fünf Stunden auf die Behandlung warten, weil es nur einen Arzt pro Tag gibt, der ein Chirurg ist und die Ptienten aufnimmt. Es besteht eine Zusammenarbeit von ansässigen Ärzten, aber sie verfügen nicht über die notwendige Erfahrung, um die Fälle behandeln zu können.

Wochenblatt / ABC Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

5 Kommentare zu “Krebserkrankungen steigen rasant an

  1. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Steigt die Krebsrate proportionell zum Bevoelkerungswachstum oder geht die nur mit? Ja es waere interessant die Krebsraten pro Region zu sehen.
    Hier eine Studie von Itapua welches eine der Hauptagrarzonen fuer Soja und damit fuer Pestizide ist (2003 bis 2012 Studie.
    Hohe konzentration ueberhaupt von Krebs (wohl wegen der Pestizide) wo in der Hauptagrarzone doppelt so viele an Krebs erkranken als in abgelegenen Zonen wo wohl der Agribusiness noch nicht hingekommen ist. Kinder sind fast gar nicht von Krebs betroffen in der Periode.
    Fleischkonsum und Agrochemie ist wohl der Hauptverursacher aller Krebse.
    In 12% der Todesfaelle wurde Krebs abgegeben.
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26599413
    >>Abstract

    BACKGROUND:

    Itapúa is a rural department in Paraguay with a population of about 500,000 and a high degree of agro-mechanization for the production of soybean and other crops. So far, only basic health care is provided. Here we analyzed the cancer mortality in this region as a first step towards epidemiological data for cancer prevention.

    METHODS:

    We calculated the age-adjusted mortality rates according to world standard (AMRWs) for the major cancer sites in both males and females between 2003 and 2012, and estimated the differences between the capital and more central districts of Itapúa vs. remote districts.

    RESULTS:

    There were about 2000 cancer deaths in the decade studied, with AMRWs for all malignancies of 90.9/100,000 in males from central vs. 49.1/100,000 in remote districts and 69.0/100,000 vs. 45.0/100,000 in women. Cancer was mentioned in 12.4% of all death certificates and outweighed mortality from certain infectious and parasitic diseases (3.6%). Cause of death was ill-defined in 19.6% of all death certificates, especially in remote regions and among the elderly. The part of cancer located in the uterus (47.8%) or cell type of neoplasm of the lymphatic or hematopoietic system (73.1%) were often not specified. The uterus (mainly the cervix) (C53-C55) was the leading cancer site in women with AMRWs of 17.2/100,000 in central and 14.0/100,000 in remote districts, followed by the breast. Lung and prostate were the leading cancer sites among men. The lung cancer mortality rate was 19.3/100,000 in the central region but 9.5/100,000 in remote districts. Although children comprised 36% of the population, only 24 death certificates listed cancer as cause of death in this decade.

    CONCLUSIONS:

    Analysis of cancer mortality in this rural region of Paraguay, which lacks resources for diagnostics and care, revealed an already large number of cases, with higher rates in the central region than in remote districts. Lung and uterus (primarily the cervix) are common cancer sites and indicate the potential for prevention. However, the quality of the vital statistics needs to be improved. The true cancer burden is most likely underestimated, especially in remote regions and children.<<

  2. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Also in 2014 sind etwa 16% der Todesfaelle durch Krebs entstanden (32000 Total Todesfaelle und davon 5100 Tote durch Krebs).
    https://www.who.int/cancer/country-profiles/pry_en.pdf
    Sind doch signifikante Zahlen oder? Ich meine von 10 sterben fast 2 Personen an Krebs.
    Bei den Mennoniten im Chaco kam ja der Krebs auch erst auf als die Anfingen en masse Fleisch zu konsumieren (die Pioniere kannten keinen Krebs und die assen auch selten Fleisch – weil es das einfach nicht gab und wenn dann eher selten). Jetzt explodiert ja geradezu die Krebsrate im Chaco. Das haben auch Aerzte in ihren Memoiren festgehalten.

Kommentar hinzufügen