Landbesetzung in Salto del Guairá hinterlässt 8 Verletzte

Salto del Guairá: Auf einem wertvollen Grundstück am Stadtrand der Grenzgemeinde  installierten sich rund 800 Menschen mit Zelten, die unüblich zu den sonstigen Besetzungen keine Landlosen sondern Arbeiter aus dem Inland sind, denen die Mieten in der Stadt zu hoch wurden.

Von der Staatsanwaltschaft gewarnt darüber, dass es sich um ein tituliertes Grundstück handelt besetzten vorgestern rund 800 Paraguayer das günstig gelegene Grundstück von 270.000 m² Größe.

Zu Hilfe gerufene Polizisten schauten nur zu und Aufpasser des Grundstücks schossen mit Gummigeschossen auf die illegalen Eindringlinge, die teilweise in das Krankenhaus der Stadt gebracht wurden.

Das Gesicht zu der neuen Okkupation ist José Tomás Alvarenga, von der Vereinigung der Obdachlosen Alto Paranas. Er erklärte, dass in Salto del Guairá eine Filiale zu Gunsten der Arbeiter ohne eigenen Wohnraum eröffnet werden soll.

Staatsanwalt Diosnel Giménez sieht jedoch dahinter eine neue Art Geld zu machen. „Denen die sich an der Besetzung beteiligen und die den Anführern ein wenig Geld geben wird in der Zukunft das Anrecht auf ein Stück Land angeboten“, so der Vertreter der Staatsanwaltschaft.

Giménez informierte die Besetzer vor Ort darüber, dass das Grundstück dem Brasilianer João Carlos Bernardes gehört und dessen Familie seit mehr als 50 Jahren in Paraguay lebt. Seine zwei Titel sind einwandfrei und nicht anfechtbar.

Auf die Forderung der Besetzer den Titel vorzuzeigen, ließ sich der Staatsanwalt erweichen und zeigte wenigstens eine Kopie, die jedoch nach kurzer Inspizierung der Arbeiter ohne eigenes Dach als wertlos deklariert wurde. Daraufhin gab der Staatsanwalt eine Frist von 24 Stunden um das Grundstück zu räumen, ohne den Einsatz von Ordnungskräften. Während dieses Zeitraumes, so meldete die Polizei, werden Spezialkräfte aus Ciudad del Este herangefahren, um im Fall der Fälle eingreifen zu können.

Der eigentliche Grund der Arbeiter aus dem Inland sich an der Aktion zu beteiligen scheinen zu hohe Mieten in der Stadt zu sein, die nicht aufhört zu wachsen. Für ein kleines Zimmer müssen normale Arbeiter 600.000 Guaranies pro Monat oder mehr zahlen. Viele der rund 10.000 Arbeiter waren früher in Spanien weswegen das Grundstück auch „España’i“ – „kleines Spanien“ genannt wird.

(Wochenblatt / Abc)

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2 Kommentare zu “Landbesetzung in Salto del Guairá hinterlässt 8 Verletzte

  1. Sosehr man die Arbeiter verstehen kann, aber langsam sollte die Regierung mal zeigen, wer hier Herr im Hause ist. Wenn das so weitergeht, haben wir bald die totale Anarchie und jeder macht, was er will. – Mir gefällt auch das Grundstück des Nachbarn besser, also nehme ich es mir….
    Rechtmäßig erworbenes Eigentum muss vom Staat verteidigt werden und unrechtmäßig erworbenes muss von einer nationalen unabhängigen Kommission, die es ja schon einmal gab, untersucht werden. Dann kann auch Land an Arme und Landlose verteilt werden.

    1. 600 000 Gs pro Monat für ein Zimmer ist glatter Wucher.

      Das Problem wäre zu lösen, indem mehr gebaut und dannach zu üblichen Marktpreisen vermietet wird.

      Das könnte privat laufen, oder auch über die Municipalidad. Dieses Projekt sollte sich mehr als kostendeckend abwickeln lassen (so nicht zu viele ihre Hand aufhalten) und das Problem in der Region nachhaltig beseitigen.

      Ist ja logisch, daß bei so vielen Rückwanderern aus dem bankrotten Spanien ein Wohnraumdefizit auftritt.
      Da braucht man nur 1 und 1 zusammenzählen.

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