Leere Kassen und der Wille um Verbesserung

Asunción: Die Kassen der Stadtverwaltung sind leer. Der Hauptteil der Einnahmen geht direkt als Lohn an die Angestellten. Für nötige Bauprojekte fehlt das Geld auf absehbare Zeit, für eine effiziente Müllabfuhr ebenso. Ähnlich wie die Regierung 550 Millionen US-Dollar in Staatsanleihen ausgegeben hat macht es die Stadtverwaltung nach und hofft dadurch zu 28 Milliarden Guaranies bzw. 6,69 Millionen US-Dollar zu kommen.

Ganz wichtig laut der Stadtverwaltung sind neue Fahrzeuge für die Stadtpolizisten, darunter auch Lastkraft- und Abschleppwagen. Außerdem müssen neue Müllwagen samt Container gekauft werden, nachdem es vor kurzem zu Problemen beim Abtransport kam. Auch Baumaschinen um Straßenbeläge zu erneuern und zu warten sind Teil der Forderung.

Die Stadtanleihen sind das Resultat von zu geringen Steuereinnahmen. Ein Grund dafür ist die Anmeldeflucht von Fahrzeugeigentümern in Nachbargemeinden. Dadurch geht der Stadt ein Teil der ITV abhanden sowie die Gebühr zur Erteilung der Steuerkarte.

Außerdem wurde heute bekannt, dass Alfredo Luis Jaeggli, Senator der PLRA, dessen dritte Legislaturperiode Ende Juni zu Ende geht 2015 für den Posten des Bürgermeisters von Asunción kandidieren will. Derzeit ist Arnaldo Samaniego (ANR) da Bürgermeister.

(Wochenblatt / La Nación)

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18 Kommentare zu “Leere Kassen und der Wille um Verbesserung

  1. Wenn das Budget nicht ausreicht, gibt es immer zwei grundsätzliche Möglichkeiten, zu reagieren.
    1. Mehr Geld einnehmen und die Ausgaben unverändert lassen.
    2. Ausgaben einsparen
    Im Fall der Municipalidad Asunción wäre es einfach, den größten Ausgabeposten (Löhne und Gehälter) um 40% zu reduzieren. Damit wäre genug Geld für die anderen Bereiche vorhanden.
    Das Risiko, das dabei besteht, ist, dass 40% eingespert würden und das eingesparte Geld “verdunstet”.
    Also lieber Einnahmen erhöhen und das zusätzliche Geld direkt “verdunsten” lassen.

  2. Leere Kassen in den städtischen Haushalten sind auch in Deutschland nicht unbekannt. Privatisierung städtischer Einrichtungen wie zum Beispiel Müllabfuhr hat dort vielerorts geholfen. Warum nicht auch hier?

    1. Müllabfuhr funktioniert auch in Paraguay schon reibungslos, allerdings im Chaco.
      Einfach mal nach Filadelfia fahren, alles sauber.
      Die deutsche Ordnung und Sauberkeit steckt irgendwie in jedem drinn, und manchmal ist das auch gut so.

  3. leider hilft weder die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen noch die Aufnahme weiterer Kredite. Im Gegenteil beides ist Wasser auf die Mühlen der Finanzhai. Sie privatisieren alles bis hin zur Wasserversorgung und schaffen Abhängigkeiten aus denen eine Stadt nie mehr heraus kommt. Am besten nimmt die Stadt ASU die Kredite direkt bei Goldmann Sachs auf, denen gehören nämlich schon zahlreiche deutsche Städte, Städte in vielen anderen Ländern, zahlreiche Häfen weltweit und viele andere Dinge des täglichen Bedarfs. Wer aber glaubt die setzen es zum Nutzen der Menschen vor Ort ein, der irrt gewaltig. Sie verdienen damit Unmengen an Geld. Wenn also mit öffentlichen Dienstleistungen viel Geld zu verdienen ist, warum machen es dann die Städte nicht selbst? Einzig muss die Führung dieser öffentlichen Betriebe in Ordnung sein, denn der Fisch stinkt immer vom Kopf. Will heißen in den Führungspositionen müssen Leute sitzen, die sich am Gemeinwohl orientieren und nicht permanent in die eigenen und die Taschen ihrer Verwandten arbeiten.

  4. Ja, das ist der Traum, den viele träumen, ES WIRD NIE WIRKLICHKEIT WERDEN, siehe Europa, sämtliche Politiker und Abgeordnete arbeiten, wenn Sie es tun, nur in die eigene bzw. Familienkasse.

  5. Der Mensch ist nun mal nur auf höheres und besseres, streben nach Macht und Reichtum besessen, es wird sich nie was ändern, solange der Mensch lebt. Egal wo auf der Erde. Überall das gleiche, egal ob Demokratie oder Diktatur. Alle nutzen Ihre Macht um sich noch mehr zu bereichern. Das VOLK steht hinten an. Ist ja nur der MOB.

  6. nun, das ändert aber an der Tatsache nichts, dass eine Privatisierung daran nichts ändert. Wenn es nicht auf dem Wege der Korruption in Politikertaschen oder deren Verwandten gelangt, gelangt es über die Gewinne in die Taschen derer, die die privaten Betreiber der kommunalen Aufgaben sind. Übrigens empfehle ich die Definition von “privat”, kommt von lateinisch privatus, PPP von privare, „abgesondert, beraubt, getrennt“. Der Begriff “geraubt” passt am besten. Der Gelackmeierte, egal ob politische Diebe oder private Diebe, ist immer der Bürger, der die Zeche stets zu bezahlen hat. Da hilft nur aufwachen, den Politikern auf die Finger schauen. “Schlafschafe” sind out, sie schaden sich und uns allen.

      1. Nun das mit dem Schauen ist so eine Sache, jeder sieht nur SEINE Welt.

        “Drei Brüder gehen in die Großstadt. Der eine ist Architekt, der andere Automechaniker und der dritte in der Pubertät. Als sie wieder nach Haus kommen fragt die Mutter was jeder einzelne so gesehen hat…” Was meinst Du wohl?

        Um den Politikern auf die Finger schauen zu können, muss man seinen Filter im Auge auch durchlässig dafür machen. Wie? Nun, vergleiche Ereignisse mit denen die in Deutschland in den letzten 23 Jahren passiert sind. Da hast Du nämlich die Blaupause par excellanc. Deutschland ist DAS Testgelände der Globalisten.

        http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=1ZAqNnB7xXQ

        LG

  7. Die Privatisierung schreitet weltweit voran. Erst werden Staatsbetriebe, unter dem Vorwand “nicht rentabel” oder “wir brauchen Geld” verscherbelt. Dann, wenn alles ruhig bleibt, werden aus Behörden GmbH´s (Arbeitsagentur, Finanzagentur GmbH usw.) www.youtube.com/watch?v=aswc7xMTFak

    Und auch der Staat wird dann dem Handelsrecht untergeordnet indem man eine GmbH daraus macht (BRD GmbH) mit 25000€ Stammkapital. 🙂

    Völker ohne Recht auf Ihr Land… kenne ich irgend wo her…

    Ich möchte mich den Ausführungen von Asuncion45 anschließen und dabei vor allem den letzten Satz Rot und doppelt unterstreichen.

    LG

  8. Seit froh das in PY überwiegend so schlampig gearbeitet wird und die Ämter und Behörden keinen Durchblick haben.
    Sonnst würde das Eintreiben von Gebühren , Steuern und Zwangsabgaben viel besser funktionieren. Und bei Gringos egal aus welchem Land würden die wohl am ersten anklopfen.
    Also immerschön den Ball flach halten !
    Übringens, die Polizeiwagen die ich gesehen habe waren ausnahmslos neuwertige Pickups.

  9. Nur so…,die “allerschlimmsten”! sind die,von noch schlimmeren eingesetzten “Kontrolleure”!
    Die,die schauen schon,daß der Braten richtig “Gar”! aus
    dem Backrohr kommt!
    Beobachten wir halt weiter,-der nächste Vorhang geht sowieso auf!
    Schönen Tag noch
    Penicillin

  10. nur zur Information: Die Privatisierungswelle, die hier erst beginnt, hatten wir in Deutschland sowohl nach dem 1. als auch nach dem 2. Weltkrieg. Die Pläne dazu hießen: Young-Plan, Dawes-Plan, Marshall-Plan etc..Immer wenn das Land unter der Knute der Hochfinanz stand, wurde alles Staatseigentum verkauft. Die damalige Reichsbahn z.B. wurde Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft und die Deutsche Bundesbahn wird im privatisierten Zustand zur Deutschen Bahn. Also alles schon mal dagewesen. Hitler hat übrigens diesem ganzen Zirkus ein Ende bereitet. Mal sehen wann endlich wieder einer kommt, der das Land aus seiner Lethargie befreit und Paraguay vor diesem Schicksal bewahrt. Churchill sagte 1938: “Wenn England einmal so geschlagen darniederliegen sollte wie Deutschland nach dem (1.)Weltkrieg, dann wünschte ich mir für England einen Mann wie Adolf Hitler.”

  11. Kassen leer? Da müssen Linke am Werk sein. Hätten jetzt Asgard und Co gerne verlauten lassen.

    Wenn die Rechten an der Macht sind, versuchen sie es sogar mit sachlichen Argumenten. Jajaja, die Einäugigen Könige. Das sich da auch ganze Familien mit scheinjobs in der Verwaltung versorgt haben, und genauso die Korruption wütet wie Links auch, will aber keiner dieser Herren wissen.

    Redet doch lieber über das Wetter.

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