San Bernardino: Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation (MOPC) errichtet eine Mautstation auf der Strecke Luque – San Bernardino. Schlaglöcher, nicht weit von der Baustelle entfernt, werden ignoriert.
Das Unternehmen, das den Auftrag für den Bau der Mautstelle erhielt, ist das Konsortium M & T SA, vertreten durch den Architekten Julio Mendoza Yampey. 7,5 Milliarden Guaranies betragen die Kosten dafür. Im letzten November wurde mit dem Bau begonnen und jetzt ist man in der Endphase. Es fehlen nur noch die Kabinen für die Angestellten.
Im vergangenen Oktober beklagten sich Lkw-Fahrer, die diese Straße nutzten, um Steine nach Emboscada zu transportieren, über die geplante Mautstation.
Sie sagten, dass das Hin- und Herpendeln der festgesetzten Gebühren zwischen 5.000 Guaranies und 20.000 Gs. mehrmals am Tag einen bedeutenden wirtschaftlichen Verlust für die Angestellten und Unternehmen im Bereich der Beförderung von Produkten bedeute.
Die Asphaltstraße, die Luque mit San Bernardino verbindet, ist 31 Kilometer lang und wird wegen der Landschaft, die in diesem Gebiet vorherrscht, wie der Ypacaraí-See und mehrerer Feuchtgebiete, als “Ecovía” bezeichnet. Sie wurde im Dezember 2015 nach vier Jahren Bauzeit eingeweiht.
Vor diesem Hintergrund stiegen die Kosten für die Arbeiten um 20%. Es ist die zulässige Höchstgrenze des Gesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen. Die anfänglichen Kosten lagen bei 96,5 Milliarden Guaranies. Sie wurden um 19,245 Milliarden erhöht, insgesamt mussten 115 Milliarden Gs. bezahlt werden.
Zwei Jahre nach Fertigstellung der Strecke, von Luque bis zur Grenze mit dem Departement Cordillera, wo sich die zukünftige Mautstelle befindet, gibt es neue Schlaglöcher und Stellen von schlechter Qualität.
Die Fahrer, die in der Gegend zirkulieren, beschweren sich über das mangelnde Interesse des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Kommunikationen (MOPC) an der Aufrechterhaltung der Asphaltschicht der Strecke, die sich schnell verschlechtert.
Es wurde wiederholt versucht, mit dem Direktor für Straßen vom MOPC, dem Ingenieur Ignacio Gómez, über den Baufortschritt der Mautstation und die Pläne zur Ausbesserung der Straße zu sprechen. Er hat jedoch die Anrufe nicht beantwortet.
Wochenblatt / ABC Color
Simplicus
Auf der einen Seite werden neue Straßen gebaut und Mautstellen errichtet, auf der anderen Seite vergammeln schon wieder beinahe neue Straßen, weil nur Pfusch und Korruption am Werke waren. So ganz nach dem Motto: “‘Wir bauen auf und reißen nieder – immer wieder!”
Hermann1
Wenn ich mir den Preis für die Mautstelle ansehe, wird mir übel. Das sind rund 1.1 Mio Euro!
Für ein Blechdach auf 6 Pfeilern und ein wenig Asphalt darum.
Der Architekt Julio Mendoza Yampey kommt vor Lachen nicht in den Schlaf.
Rainer Wein
Ja. Das wollte ich auch gerade schreiben. 7,5 Milliarden Guaranies für ein Blechdach auf 6 Pfeilern und ein wenig Asphalt darum ??? Wer hat sich da wieder dumm und dämlich verdient? Nie und Nimmer. Das Ganze wird keine 20.000 Euro gekostet haben!
alex
ich hätte auch gern mal so einen “bonzen-auftrag” von der MOPC … ich denke ich bieten denen mal an alle schlaglöcher in PY zu flicken. 1 mio gs pro loch und in 1 monat gibts kein loch mehr und mich sieht man dann in der karibik am strand *ggg*
Philipp
Der Minister war am Dienstag abend im Fernsehen, schwaermend ueber die vielen Investitionen in der Regierungszeit von Cartes. Leider hat der Interviewer nicht gefragt, wie man Herr werden moechte ueber den Unterhalt der Strassen.
Paraguari – Villarica ist z.b. mit Schlagloechern übersät.
Zardoz
Private Planwirtschaft oder geplante Privatwirtschaft. Man darf sich was aussuchen. Die Kombination aus beiden macht noch weniger Sinn als jeder für sich alleine.
Man kann wie immer über MOPC etc. diskutieren und die staatlichen Einrichtungen auch kritisieren, aber wirklich definitiv und bis in alle Ewigkeit sinnlos wird das ganze erst, weil auf beiden Seiten Unternehmer hocken, die sich das Geld des Steuerzahlers zuschieben und genau deshalb Gesetze erlassen, damit sie selber verhältnismässig am wenigsten Steuer zahlen.
Am Ende werden die verlassenen Plattenbauten der UDSSR, die konservativ geschätzt einen Bruchteil gekostet haben werden, die paraguayischen Superprojekte, für die bis in alle Ewigkeit Zinsen gezahlt werden sollten, überdauern…
Stefan Krasulsky
So ist es.
Rainer Wein
Wirklich schade, dass sich Paraguay solch Verschleuderung von Steuergelder leisten kann (7,5 Milliarden Guaranies für das Blechdach). Öh, kann sich Paragauy das wirklich leisten? Na klar, (Un-)Wichtigeres wie ein Dach für die Schüler hat es halt einfach kein Geld.