Mennoniten suchen auswärts Hilfe

Maracaná: Wenn Mennoniten medizinische Behandlung brauchen, gilt es meist große Distanzen zu überwinden, da Abgeschiedenheit fast notwendig ist, um so leben zu können, wie sie es bevorzugen.

So auch in Canindeyú. In der Kolonie Nuevo Durango, etwa 30 km nordwestlich von Curuguaty gelegen, ist es quasi unmöglich wegen eine Konsultierung in die nächstgrößere Stadt zu fahren. Ein kleiner Posten des Gesundheitsministeriums quillt fast über vor Patienten. Neben den paraguayischen Patienten kommen immer mehr Mennoniten hinzu. Obwohl die Kapazitätsgrenze schon überschritten ist, scheint kein Ende in Sicht.

Leider hat der behandelnde Arzt, Lidio Amarilla nicht genügend Impfungen, sonst würde er auch die Mennoniten präventiv impfen. Dem Gesundheitsposten fehlt es an allem, kein Kraftstoff, keine Tische und kaum Geld für Medikamente. Normalerweise kann man in an solch einem Ort 33 Patienten pro Tag untersuchen. Nicht selten werden jedoch 100 Patienten täglich untersucht. Wenn man sie nicht untersucht, beschweren sie sich bei unseren Chefs. „Wir sind quasi 24 Stunden täglich hier, da die Nachfrage riesig ist“, so Dr. Amarilla.

Die Mennoniten kommen in hoher Anzahl aus Nuevo Durango, auf der Suche nach Medikamenten und Milch, für ihre Kinder. Mit Fachkrankenschwester Rosa Gómez macht Dr. Amarilla das Unmögliche möglich, damit jeder bedient wird.

Sollten Erkrankungen nur in der Hauptstadt behandelt werden können, so reisen die Patienten nach Asuncion und gehen da zur Sprechstunde. Dies ist jedoch auch von den finanziellen Möglichkeiten abhängig, da meist Minibusse mit Fahrer angemietet werden müssen.

Wochenblatt / Abc Color

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2 Kommentare zu “Mennoniten suchen auswärts Hilfe

  1. Leben in Nuevo Durango nicht die ultrakonservativen Mennoniten, die alles moderne ablehnen? Gehören die Impfungen nicht dazu? Oder wird das vom Führ.. äh vom Pfarrer dann doch erlaubt?

    Ich kann diesen Ärzten, die sich das antun, nur meine Achtung aussprechen. Mit den knappen Mitteln die sie haben und der schlechten Bezahlung, 24 h erreichbar sein zu müssen….

    Ich wäre dafür dass Medizinstudenten in Asuncion mal ein Praxissemester in den Praxen des Gesundheitsministeriums im Inland mal absolvieren. Das wäre eine Entlastung für die Doktoren und viel Lehre für die Studenten.
    Nur weiss ich, dass das nicht funktionieren wird, weil die studierende Schicht auf gar keinen Fall sich das antun würde. Das selbe ist ja auch in Deutschland, die jungen Studentinnen wollen nicht ins Kaff, die wollen nur in der Grossstadt sein.

  2. Man versteht es nicht;etliche colonien sind ganz dagegen das jemand als arzt oder piloten studieren tut;wenn sie nach mexiko oder canada reisen wollen fliegen sie alle mit;Ist jemand in der lage voll von krebs dann suchen die ungelehrten die beste und teuerste medizien wegen sie wollen noch laenger leben;fernseher sind verboten aber internet und cellphones haben die meisten,am internet koennen sie sich alles anschauen was es gibt;..ignoranz ist am teuersten.

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