Mit der Besetzung des Rathauses und der Sperrung der Avenida Mariscal López fordern Angestellte höheren Lohn

Asunción: Angestellte verschiedener Gewerkschaften der Stadtverwaltung von Asunción besetzten am Mittwoch das städtische Gebäude, um die dringende Umsetzung der Haushaltserhöhung für Gehälter zu fordern.

Sie besetzten nicht nur das Gebäude, sondern sperrten auch die Hälfte der Fahrbahn der Avenida Mariscal López und die Einfahrt zum Parkplatz der Stadträte, die das Gebäude nicht verlassen können.

Seit 08:00 Uhr an diesem Mittwoch findet in der Stadtverwaltung von Asunción eine große Mobilisierung statt.

Die in verschiedenen Gewerkschaften organisierten Beamten forderten mit dieser Gewaltmaßnahme, dass der Stadtrat die Erhöhung der Gehälter im Haushalt genehmigt. Sie erklärten, dass viele von ihnen weiterhin den bisherigen Mindestlohn erhalten, obwohl der Staat bereits eine Anpassung beschlossen hat, die nicht auf sie angewendet wurde.

Um auf diese Gehaltserhöhung zu drängen, sperrten sie die Hälfte der Fahrbahn der Avenida Mariscal López und besetzten das Gemeindegebäude. Sie blockierten auch die Zufahrt zum Parkplatz der Ratsmitglieder, so dass diese das Gebäude nicht verlassen konnten.

Es sei daran erinnert, dass für diesen Mittwoch die übliche Sitzung des Verwaltungsrats angesetzt war, die jedoch wegen Beschlussunfähigkeit vertagt wurde.

Die Demonstranten versicherten, dass sie alle Ein- und Ausgänge der Behörde schließen werden.

Die Ratsmitglieder, die drinnen blieben

Die Ratsmitglieder, die an der Sitzung teilnahmen, waren Humberto Blasco, Julio Ullón, Sandra Benítez, Rossana Rolón, Mariano Cáceres, Ireneo Román, Ricardo Martínez, Elvio Segovia, Federico Franco Troche, Elena Alfonsi und Rodrigo Buongermini.

Zu den Gewerkschaften, die sich der Demonstration anschlossen, gehörten die Gewerkschaft der Arbeiter der Stadtverwaltung von Asunción (Sitrama), die Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten der Stadtverwaltung von Asunción (SINOEMA) und die Gewerkschaft der Gemeindearbeiter (SINATRAM).

Die Gemeindebediensteten wollen nicht mehr länger auf die Genehmigung der Haushaltserhöhung warten, da die Anpassung des Mindestlohns für den 1. Juli vorgesehen war.

Sie bitten mit erpresserischen Maßnahmen, die Punkte des Tarifvertrags nicht zu vergessen. Darüber hinaus fordern die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer, dass die im Tarifvertrag festgelegten Leistungen berücksichtigt werden, darunter der Hochschulabschluss, der Familienbonus und andere, die mit dem Mindestlohn zusammenhängen.

Sie vergaßen auch nicht, die Verlängerung des Gesundheits- und Sicherheitszuschusses für die städtische Verkehrspolizei (PMT) zu erwähnen.

Die Beschäftigten in den verschiedenen operativen und technischen Bereichen sagen, dass sie seit Beginn der Pandemie “an vorderster Front” stehen, und erinnern sich daran, dass einige Kollegen während der Pandemie sogar ihr Leben verloren haben, während sie an ihrem Arbeitsplatz waren.

Sie werden keine “politische Beute” sein

Sie sind nicht bereit, die Arbeitnehmer weiterhin für die Kosten der Pandemie aufkommen zu lassen, sagen sie.

Sie warnten, dass sie organisiert seien und nicht zulassen würden, dass sie als “politische Beute” benutzt würden.

Osvaldo Páez von Sinoema erinnerte daran, dass der Staat eine Erhöhung des Mindestlohns um 4 % festgelegt hat und dass die Junta die gleiche Erhöhung erhalten muss. “Es gibt Genossinnen und Genossen, die den früheren Mindestlohn verdienen und nicht den aktuellen, vom Staat verordneten. Wir bitten um diese Neuanpassung. Es ist das erste Mal, dass es so lange dauert, bis es genehmigt wird. Die Stadtverwaltung hat das Geld bereits an die Gemeindeverwaltung überwiesen, so dass die Arbeitnehmer ihre Entschädigung erhalten können”, betonte Páez.

Wochenblatt / ABC Color

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5 Kommentare zu “Mit der Besetzung des Rathauses und der Sperrung der Avenida Mariscal López fordern Angestellte höheren Lohn

  1. Zitat: “sperrten auch die Hälfte der Fahrbahn der Avenida Mariscal López”
    Das ist etwas, was mich hier in Py so richtig ank*tzt. Jeder der irgendwie eine Gehaltserhöhung verlangt, meint er müsste Straßen sperren, um damit allen anderen, die damit überhaupt nichts zu tun haben, so richtig auf den Sack zu gehen.
    Als die Kraftfahrer gestreikt haben und Straßen gesperrt haben. Was soll sowas? Wenn man irgendwo dringend hin muss und dann stehen diese verfetteten, ungepflegten Brummifahrer da mitten auf der Straße, da kann einem schon das Messer in der Tasche aufgehen. In D wäre sowas ja noch verkraftbar. Da ist das Straßennetz so dicht, dass man immer eine Ausweichroute findet. Aber hier musst du manchmal Umwege von 50 Kilometern fahren oder mehr oder du versuchst auf gratewohl einen Weg über die Feldwege zu finden und eumelst dann 2 Stunden durch die Schlaglöcher und Schlammgruben.
    Sollte ich irgendwann einmal von einem Streik betroffen sein, können die sicher sein, dass ich die alle nach und nach rausschmeißen werde und ich werde im großen Umkreis jeden kontaktieren und warnen diese Judasse nicht einzustellen.

    1. Zitat: “Sollte ich irgendwann einmal von einem Streik betroffen sein, können die sicher sein, dass ich die alle nach und nach rausschmeißen werde und ich werde im großen Umkreis jeden kontaktieren und warnen diese Judasse nicht einzustellen.”
      Andere zu warnen jemandem nicht anzustellen ist gesetzlich verboten in Paraguay nach dem Arbeitsgesetz. Das kommt “dem Fuehren einer schwarzen Liste” gleich.
      Aus dem paraguayischen AGB (ArbeitsGesetzBuch).
      “ARTÍCULO 63°
      Queda prohibido a todo empleador:

      g) Emplear el sistema de “lista negra”, cualquiera sea su modalidad , contra los trabajadores que se retiren o
      sean separados del servicio a fin de impedirles encontrar ocupación;
      …”.
      Fuer diejenigen aus dem “Volke Goethes” die’s nicht so mit dem Lesen und allerlei Sprachen haben hier dasselbe dann gleich mal auf “alemammm”.
      “ARTIKEL 63
      Es ist jedem Arbeitgeber untersagt:

      g) Anwendung des Systems der “schwarzen Listen”, in welcher Form auch immer, gegen Arbeitnehmer, die in den Ruhestand treten oder aus dem Dienst ausscheiden, um zu verhindern, dass sie eine Beschäftigung finden;
      …”
      Klar, ist das paraguayische Arbeitsrecht so aufgebaut dass jeder Arbeiter stehts beim Arbeitgeber “makana” (Schindluder) machen kann und dann unbehelligt zum naechsten Arbeitgeber weiterziehen kann. Der beschissene oder geschaedigte Arbeitgeber duerfte nicht andere Arbeitgeber warnen vor diesem Arbeiter. Man macht es trotzdem nur ist der Zusammenhalt zwischen Arbeitgebern heute dermassen von Misstrauen durchsetzt dass der naechste Arbeitgeber meist meint es laege am schlechten Management des vorigen Arbeitgebers und er selbst wisse und koenne es selbstverstaendlich besser.
      Solche Wanderarbeiter gibt es genug und es gibt sie immer mehr die mit boeser Absicht von einem Arbeitsplatz zum anderen ziehen mit der Absicht innerhalb eines Monats Stunk zu machen um den Arbeitgeber dann zu verklagen und so abzusahnen. Dann zieht er weiter zum anderen Arbeitsplatz und macht da dasselbe oder versucht es nach ein paar Runden wieder beim vorigen Arbeitgeber. Deswegen sag ich meinen Arbeitern dass wenn sie von hier verlassen sie nie wieder angestellt werden. Damit ist schon etwas Wind aus den Segeln dieser Machenschaft raus.
      Diese ganze Masche basiert sich naemlich genau auf dem Artikel 63 des AGB.
      Daher versuchen die meisten Arbeitnehmer auf die Viehzucht umzusteigen da diese praktisch keine Arbeiter braucht, zumindest sind diese nicht von Tag zu Tag systemkritisch. Und gerade deswegen machen wenigstens 50% der Milchbetriebe dicht (komplett abhaengig von permanenten Arbeitern) und satteln halt auf Kleinviehzuechter ueber.
      Sie verstossen gegen das Gesetz da sie eine “schwarze Liste” fuehren wenn sie anderen melden was fuer eine Schweinebacke dein voriger Arbeiter war.
      … man waere nicht in Paraguay wenn man es nicht trotzdem machen wuerde…

      1. Ich habe mir das schon gedacht, dass das verboten ist. Muss man sich halt überlegen, wie man es möglichst anonym verbreitet. Internetmail, aus Russland. Flugblätter usw.
        Komischerweise dürfen die Zeitungen immer Ross und Reiter nennen, selbst wenn die Schuld noch nicht bewiesen ist. Vielleicht kann man die Liste ja irgendwie investigativ, journalistisch verpackt verbreiten.

  2. Bei der Stadtverwaltung Asuncion sollen ja Medienberichten zufolge 8000 Angestellte “arbeiten”. Ich würde mein ganzes Haus verwetten, dass diese sofort ersetzt werden könnten, wenn man den 8000 kündigt und die Neuen würden sogar für den Mindestlohn arbeiten.

    Aber da diese 8000 so “wichtig” sind, wird das schon genehmigt werden. Das hat sich halt verzögert wegen administrativen Dingen. Und im Oktober dann schön brav Colorado wählen – und alle sind zufrieden.

    1. In diese Richtung gehen meine Gedanken auch, nur etwas anders. Wenn die 20 % mehr Gehalt, nicht Lohn, denn Lohn gibt es ja bekanntermaßen nur für Arbeit, haben wollen, müssen hier halt 20 % der Belegschaft entlassen werden.
      Als Nachschlag müssen die verbleibenden Angestellten dann noch 20 % mehr arbeiten.
      Win_win!

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