Asunción: Auswandern in eine fremdes Land ist ein Trend, jedoch nicht weil es einem zu Hause zu gut geht, sondern eher aus der Not heraus, aber noch mit einem Notgroschen bestückt. Günstigere Lebenshaltungskosten und niedrigere Steuern locken.
Doch so schön das auch alles klingt, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Auswandern in ein fremdes Land benötigt einiges an guter Vorbereitung. Man muss sich unter anderem um Aufenthaltsgenehmigung, Versicherung und Bankkonten kümmern. Wer plant, im höheren Alter auszuwandern, sollte außerdem unbedingt die Rentenversicherung darüber informieren. Schließlich muss diese dann das Geld in ein anderes Land überweisen. Genauso sollte die medizinische Versorgung vor Ort guten Standards entsprechen, was vom Geldbeutel abhängt, außer man geht auf volles Risiko.
Was viele außerdem vergessen: Mit dem Auswandern lässt man auch Familie, Freunde und soziale Kontakte in der Heimat zurück. Das soziale Umfeld muss man sich in der neuen Umgebung erst wieder erschließen. Hierbei sollten auch potenzielle Sprachbarrieren nicht außer Acht gelassen werden.
Unter den oben angebrachten Gesichtspunkten trifft nicht bei zehn von zehn Auswanderungswilligen die Wahl auf Paraguay, da auch Ungarn, Griechenland, Montenegro und Bulgarien immer beliebter werden und nicht so weit von zu Hause entfernt sind.
Wochenblatt
DerEulenspiegel
Wer nach Paraguay auswandert und nicht wenigstens über ein Mindest-Kapital zum Leben/Überleben für drei Jahre verfügt (ca. 300 EURO pro Person und Monat) zusätzlich einer notwendigen Investitionssumme zum Erwerb eines Grundstückes sowie dem Bau eines Wohnhauses, der hat keine großen Chancen in Paraguay Fuß zu fassen bzw. zu überleben. Wer dann womöglich noch darauf angewiesen ist in diesem Land seinen Lebensunterhalt durch Arbeit zu bestreiten, dazu evtl. noch schulpflichtige Kinder hat, der ist dem Untergang geweiht. Paraguay ist gut und recht für Rentner und Pensionisten mit festen Bezügen aus ihrer alten Heimat. Ernsthaft krank werden geht schon garnicht. Ansonsten ist hier “tote Hose”!
Jelly
Die ganzen Dislikes sind wohl von … Eltern, die nicht sehen wollen, dass ihre Kinder hier keine glorreiche Zukunft haben? ^^’
Es stimmt aber, was du sagst. Viele übersehen die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Eine Lehre/Ausbildung, wie man sie von drüben kennt, gibt es hier nicht. Man sollte also im besten Fall studieren — und ein vollendetes Studium heißt aber noch lange nicht, dass man in dem Bereich dann einen Job findet. In manchen Bereichen kann man sich selbstständig machen, aber will das auch jeder? Nur weil’s die Eltern wollen, heißt es noch lange nicht, dass die Kinder irgendwann ein eigenes Unternehmen haben möchten oder das fortführen, was die Eltern aufgebaut haben; oder eben nur für sich allein arbeiten.
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Hier braucht man hauptsächlich Kontakt. Mit Kontakten kann man sogar ohne Studium in entsprechende Positionen kommen, ohne Kontakte wird es sogar mit Studium schwer. Gute Kontakte + Studium ist die beste Option.
Aber dann behalten ja viele Ausländer ihre Kinder Zuhause … Heimunterricht ist besser; sollen nicht mit den dummen Paraguayern spielen, brauchen nur Kontakt zu anderen ausländischen Kindern… Tja, dann fehlen im Jugend- und Erwachsenenalter die Kontakte, die man hier in der Arbeitswelt braucht. Denn selbst WENN man selbstständig wird, kann man nicht nur auf Ausländer setzen; jeder von uns weiß ja, wie wir sind. Wir sind sehr kritisch, wenn es um Service geht und wir wollen oft selbst nicht die Preise zahlen, die Landsleute haben wollen; und erst recht nicht, wenn es Leute sind, die hier alles gelernt haben und nicht drüben (weil “kein europäischer Standard”). Also wird es auch als Selbstständiger schwer, wenn man hier aufgewachsen ist.
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Man kann dann, wie ich und viele der anderen “ehemaligen Auswanderungskinder” als digitaler Nomade anfangen, aber ganz ehrlich? Bricht was in Europa ein, sind wir aufgeschmissen. Ständig europäische Banken suchen, wo man das Gehalt oder den Verdienst drauf überweisen kann, aber wissen, dass man nichts dagegen tun kann, wenn es doch irgendwann einbrechen sollte. Ich setze mich schon damit auseinander meine Einnahmen auf mein paraguayisches Bankkonto schicken zu lassen, aber da wird doch gut was “abgezogen”; und wenn in Europa mal was einbricht, dann hilft auch das nicht. Dann muss man vor Ort was finden; denn so sehr auch manche Selbstversorger vom Geld weg wollen: ohne geht es einfach nicht.
Also egal, wer jetzt hier Daumen runter gegeben hat: Denkt doch bitte einfach mal wirklich darüber nach, wie die Zukunft für eure Kinder und deren Kinder in Paraguay aussehen kann, wenn ihr, ob Eltern oder Großeltern, nicht mehr da seid.
zardoz
Genau wie in der Eu also. Jahrgänge ab 2000 aufwärts brauchen nirgendswo mehr auf grosse Sprünge hoffen. Das ist die Quittung für Jahrzehnte rot und schwarz oder einer davon mit irgend einem Anhängsel aus der selben links neoliberalen Ecke. In der Kabine, die immer schiefer steht auf Anweisung zu warten, die aber nie kommt oder immer falsch ist und dann hektisch laufen wenn das Wasser hereinkommt, hat leider nicht gefunkt.
Deutsch-Paraguayo
Ohne Studium geht in Paraguay nicht viel. Deshalb haben meine Kinder studiert und während des Studiums gleich in ihren Wunschberufen gearbeitet. Beide können mit einem momentanen Einkommen von 8 bzw. 10 Mindestlöhnen besser leben als in Deutschland. Es liegt doch an jedem selbst was man aus seinem Leben macht. Wenn allerdings der Vater schon suggeriert, “dass Kinder hier keine glorreiche Zukunft haben”, dann ist der Misserfolg programmiert. Außer die Kinder sind klüger als der Vater. —– Bezüglich “digitaler Nomade”: Es ist zu empfehlen, nicht nur Kunden in Europa zu bedienen, sondern z.B. auch in den USA … ist doch einfach, in den USA eine Firma mit Bankkonto zu gründen. Die Einnahmen sind in Paraguay steuerfrei. —– Und letztendlich ist es doch auch kein Problem, ein ertragreiches Unternehmen in Paraguay zu gründen. Ich kann aus eigener jahrzehntelanger Erfahrung nur empfehlen, sich so aufzustellen, dass man immer ein entsprechendes Einkommen generieren kann. Wir erzielen Einnahmen in Europa, den USA und in Paraguay. Das Internet und die Videotelefonie machen es möglich. Wenn Sie kein Bankkonto in Europa erhalten, schalten Sie einen Zahlungsdienstleister ein, der die steuerlichen Angelegenheiten abwickelt. Der überweist Ihr Geld auch auf Ihr paraguayisches Bankkonto.
Jelly
Das klingt wesentlich besser als das, was ich von mir und aus meinem Umfeld kenne. Also hast du als Elternteil sozusagen den Kindern auch den Ansporn gegeben? Das liest sich nämlich so, und da kann man als Kind wirklich froh und auch etwas stolz sein, wenn die Eltern so dahinter sind. — Und gibt auch mir gerade etwas Ansporn weiter an dem zu arbeiten, was ich vorhabe. 🙂
Tscharlie
Soweit ich informiert bin sollte es auch als “Digital Nomad” klappen. Die die ich kenne machen ihr Geld überwiegend online mit Marketing oder Cryptohandel. Seit der Pandemie habe ich meine Rücklagen leider zu einem nicht unerheblichen Teil aufgebraucht, da in DE keinen festen Job mehr. Kinder habe ich keine. Meinen Wunsch in einem Lateinamerikanischen Land Fuß zu fassen habe ich dennoch nicht aufgegeben. 300 Euronen x 36 Monate sind 10.800 Euronen. Das als Netto hatte ich früher in 3 Monaten verdient und konnte davon noch etwas zur Seite legen.
step by step
wer hier mit 300 euro überleben kann ist in meinen augen ein lebenskünstler, vielleicht vor 10 jahren aber heute reicht das nirgendwo hin. ich würde mal sagen unter 1000 euro pro paar geht gar nichts mehr ausser man verzichtet so ziemlich auf alles.
Hermann2
Also um einen Lebensstandard wie in D zu haben, muß man als Paar so um die 1.400 € zur Verfügung haben. Vorausgesetzt man hat ein eigenes Anwesen und das Auto ist auch schon bezahlt.
Aber die Abwägung zwischen Freiheit und weniger Lebensstandard muß jeder für sich selbst entscheiden.
step by step
ich glaube der lebensstandart in D ist auch nicht mehr der, der er einmal war und das von jahr zu jahr weniger. lieber mit etwas weniger geld hier leben als das ich den staat und seine korrupten politiker durchfüttern muss. hier in paraguay sind wir noch weit weg von solchen verhältnissen und leben in relativer freiheit. man bekommt eben das, was man gewählt hat.
Cabron
Man kann mit sehr wenig leben, auch in Paraguay, doch das sollte jeder wissen.
Interessant ist doch aber nur, will man das, so leben, wie man hier mit 300 € leben könnte….
Meine Antwort dazu, ein ganz unmißverständliches ” NEIN “, so wollte ich hier nicht leben müssen……..
Hüpfindianer
Mit 300 € kann man zur Not ohne Auto ein paar Monate überleben (für eine Person). Nahrung kann man gut 150 € und mehr rechnen. Dann kommt aber noch Miete, iTelefon, Gas, Wasser, ScheiBe hinzu. 300 € sind knapp weniger als der hiesig Mindestlohn. Mit 300 € bezahlt man keine Steuer außer Mehrwertsteuer. Wer keine eigene Hütte hat wird es mit 300 € sehr schwer haben. Mit 300 € liegt dann eine größer Anschaffung wie ein T-Shirt für 3 € kaum noch drin. Ich würde mal schätzen, wer ein Haus und ein Auto schon hat anschaffen können, kann mit 800 bis 1000 € überleben. Natürlich ohne jegliche Versicherungen. Mit 1000 € liegt durchaus etwas Plata zu sparen drin, etwa für irgendwann einen neuen Computer oder ein halbneues Auto Jg. 1998. Mit 1000 € pro Monat pro Person lebt es sich schon recht gut. Zu bedenken gilt eben auch, das mit 300 € keine Hütte mieten kannst, wo deine Sicherheit gewährleistet ist. Und ein Alemam de M. (DÖCHLer) hat gemäß Glaube der Eingeborenen infiniten Geldfluss aus Alemamia. Wenn se bei Überfall dann nix finden werden se halt deine Schuhe mitnehmen. Wer also nicht unbedingt mit einem Messer an der Kehle aufwachen möchte der sollte schon allermindestens 600 € monatlich zur Verfügung haben. Dazu kann er eine Hütte auf dem Grundstück eines Eingeborenen mieten. Da ist die Sicherheit wesentlich größer. Der Vermieter wird einem nicht überfallen. Kommt ja monatlich Plata. Aber wird schon bald die Miete erhöhen, weil er nun einen rico Alemam de M. gefunden hat, damit er Kabel-TV installieren und nach der Mietzinserhöhung grati gucken kann. Mit Glück bitter der Vermieter seine Gas-, Wasser-, ScheiBe-Rechnungen der letzten Monate zu bezahlen, sonst werde allen Gas, Wasser, ScheiBe abgestellt. Mit Glück kann man dann auch seinem Müllabfackel und Shwuddeli-Iglesias-120dB-Hui Abgeschwuddeli teilhaben. Wer hier ein anständiges Haus mit minimalster Sicherheit wie Mauer und Gitter mieten will, der kann schon mal 2000 US$ dafür hinblättern. Ich würde mal schätzen, mit ab 1500 € lebt es sich im 2023 recht gut im Paraguay. Mit allem drum und dran. Nicht vergessen, öffentliche Schule ist Müll, gibt es Privatschulen ab 50 €/mtl/Kind, sind dann etwas weniger Müll und für bessere Schulen kann dann auch gerne mal 1500 € bis 4000 € hingeblättert werden. Bezüglich Hausbau kann ich schreiben, ja, kann man für 2000 € ne kleine Hütte mit Blechdach (zuzüglich Grundstückspreis) aufstellen. Dann kann dir aber jeder durchs Grundstück latschen. Solltest dann nicht vergessen die Wäsche einzunehmen, sonst ist se dann schnell weg. Wenigstens kannst dann im auf dein Grundstück immer etwas im hineingeworfenen Müll finden. Wer ein Haus wie in DÖCHL haben will, der MUSS sogar mehr hinblättern als in DÖCHL. Kann man in DÖCHL also auch habe ein Haus für 500.000 €. Kultivierte Nachbarn inbegriffen. Okay, kann man durchaus für weniger Grundstück mit Haus haben. Grundstückskauf ist aber nicht billig. Außer vielleicht in einer Durchgelauchten Gegend ohne Müllgebühr. Kannst dort Hektare billig kaufen. Und andauern Gras schneiden. Wer ein einigermaßen Haus mit zwei bis drei Zimmer will der muss mit mindestens 100.000 € rechnen. Und für ein anständiges Auto mindestens 10.000 €. Kann man dann selbst ausrechnen, was – je nach Alter in welche man hierher migriert – dann noch bis zum Erhalt der Rente monatlich zur Verfügung steht. Wer noch arbeiten muss, der muss sich gut überlegen, was er machen will. Möglichkeiten sind unbegrenzt, aber es gibt alles schon. Durch argentinische, brasilianische und andere Investoren. Immobilien ist durchaus eine Möglichkeit, die Konkurrenz groß (jeder verkauft seine Hütte zum überteuerten Preis), auch durch nette Landsleute, die Rechtssicherheit relativ klein. Kannst deinen Laden aufmachen. Dann kommen die Nachbarn auch schnell. Um Anzuschreiben. Alles gar nicht so einfach und mit großem Risiko behaftet. Wer Lebensmittel produzieren will sollte erstens etwas davon verstehen und zweitens investieren. Wer Dienstleistung anbieten will, MUSS wissen, dass die Eingeborenen dat nicht nur viel besser basteln können, sondern auch viel billiger (Mechaniker, Elektriker…). In den größeren Städten ist die Internetverbindung relativ gut bzw. hat die letzten Jahre stark gebessert (vor 10 Jahren noch 768 kB/s, heute durchaus 120 GB/s). Remote kann sich durchaus lohnen. Aber nicht alle döchlerischen iUnternehmungen vergeben Aufträge ins Ausland/außerhalb EU. Die Akquirierung von potentiellen Kunden/Aufgraggeber als Freelancer gestaltet sich relativ schwierig. Aber der Paraga kann sich durchaus lohnen. Günstiger in jedem Fall außer dass viele Güter eher teurer sind aufgrund Import. Haus kann günstiger werden. Aber auch mit Abstrichen. Schönes Wetter, keine Behörden, nette Leute, große Freiheiten. Kann sich aber auch zum Gegenteil wandeln, wenn man es mit hiesig faul, inutil und beides Behörden zu tun bekommt, nette Leute nicht mehr deinen Müll durchsuchen und profitieren können oder die Freiheit dann eben Müllabfackelgestank oder Shwuddeli-Iglesias-120dB-Hui Abgeschwuddeli der netten Nachbarn ist. Freiheit finde ich ja schon gut. Vor allem für mich selbst. Beispiel: Fahre ich bei rot über die Kreuzung und weder hiesig Vollprofi-Prästeinpolizei noch die Eingeborenen stört das, finde ich dat gut. MUSS man dabei aber unbedingt beide Daumen nach oben halten und ein gscheit Grinsen auf dem Diente de Stockzahn aufsetzen. Um zu bekunden, dass man da jetzt unbedingt bei Rot über die Kreuzung MUSS, weil man wichtigste Person auf dem Planeten Paraguay ist. Andererseits, wenn sich ein anderer diese Freiheit nimmt und es fast zur mittleren Katastrophe kommt, dann finde ich erwähnte Freiheit doch nicht so gut. Ein Eingeborener hat mir dat mal erklärt: “Wenn du eine schöne Gegend haben willst, dann komm nach Encarnacion. Wenn Polizei wie in dort von wo du herkommst willst, dann geh nach da von wo du her kommst”. Habe fertig.
Hüpfindianer
Korr: Privatschulen ab 50 €/mtl/Kind = Privatschulen ab 50 €/mtl *Kind
eggi
Ich merke Du lernst dazu Roger.
Hüpfindianer
Hi Fritz, im leben lernt man immer dazu. Sei es endlich bei Regen seinen Müll zum Halbabfackeln zu bringen, damit sich Ratten, Kakerlaken, Flegen und Mosquitos darin wohlfühlen oder anständige Leere-Billigpolarbierbücksenpacks-Türmchen zu bauen. Jedenfalls sehe ich die Eingeborenen täglich üben. Und Nguyen, Fritz 🙂
Lukas 24,34 Der HERR ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!
Für Nahrung kann nur der verwöhnte Gaumen von Europäer mit 150 Euro rechnen. Der Paraguayer kommt mit umgerechnet 65 Euro auf für das Essen, also Proviant, für 2 Personen im Monat.
Klar, der Paraguayer sieht ja ein Restaurant auch niemals von innen. Das begreifen viele Deutsche nicht und rechnen hier mit der Ausgehkultur der Deutschen und setzen alles auf ein überteuertes Restaurant für den verwöhnten Gaumen.
Wenn man ins Restaurant in Paraguay geht geht es um das Volumen der Proportionen und nicht um ein paar kleinliche Geschmacksdrüsen auf der verwöhnten deutschen Zunge. Man will satt werden im Restaurant für so wenig Geld wie möglich. Daher die Hausfrauenküche die im Restaurant gefragt ist und nicht der Gourmetkoch.
Das deutsche Restaurant das jüngst pleite ging hatte nicht verstanden daß eine Hausfrauenküche beim Restaurant erwartet wird und nicht französische Gourmetkochs mit Mikroproportionen von denen nicht mal eine Fliege satt wird.
Bei Geschäftsessen ändert sich der Fokus aber nicht beim allgemeinen Kunden.
Daher, der Paraguayer kommt mit 65 Euro Proviant (selbst zubereiten bitteschön!) im Monat aus bei einem 2 Personenhaushalt.
+ 100.000 Gs für Tigo Fernsehanschluß und 120.000 Gs für den Telefonanschluß (Smartphone SIM Karte) pro Monat. Mit 700.000 Gs kommt der Paraguayische Haushalt gut über die Runden. Solange der Proviant nicht steigt ist alles in ordnung, wie Nudeln, Zucker, Salz, Reis. Fleisch, Tomatenextrakt, Öl, Schmalz und Zwiebeln als einziges Gemüse was der Paraguayer ißt. Da Zwiebeln immer gegessen werden und diese Antibiotika enthalten so bleibt der Paraguayer meist recht stabil bei Gesundheit. Eier bekommt er oft vom Arbeitgeber geschonken. Wird das Benzin zu teuer so legt er auch schnell das Motorrad ab. Einer meiner Arbeiter konnte sich das Fahrrad nicht mehr leisten, so daß es abgelegt wurde und er nun zu Fuß unterwegs ist. Es wird eben auch bei den Armen reduziert wenn was zu teuer wird.
Daher ist es nicht undenkbar wenn die Deutschen das Auto mal weglassen. Dann kommen sie schnell mit 300 Euro recht gut zurecht wenn sie ein Eigenheim besitzen. Fernseh lassen sie auch weg und behalten nur den Internetanschluß bei (so mache ich es). Ich habe kein Fernsehen schon seit Jahrzehnte nicht aber dafür eine recht gute Internetverbindung und mittlerweile tower PC equipment (das die wenigsten lust hätten zu stehlen) wie z.B. mein Neubau nun zuerst 32 GB RAM hatte und nun aber 64 GB DDR4 3200 MT/s – daher “kommen” meine Kommentare nun auf einmal “durch”. Ich wollte das eigentlich von euch finanzieren lassen.
Der Paraguayer der Armenschicht braucht einen guten Tigo Telefonplan da das meist seine einzige Zugangsquelle zum Internet ist. Daher hat mein Arbeiter rund 120.000 Gs als Tigo Plan und ich aber 35.000 Gs/m da ich da kein Internet brauche per Telefonanbieter. So spart man sich und selbst ist der Mann…
Ihre 1000 Euro/M entstammen der Wohlstandsverwahrlosung der ersten Welt und sind total unrealistisch und ein Schlag ins Gesicht für die Einheimischen. Klar, da ist was zu holen und das sehen auch die Armen und planen den Bruch.
Mit 150 Euro schafft es mein Arbeiter bequem sich einzukleiden samt Frau. Er hat wenigstens bis jetzt immer Kleider an gehabt. Klar, mehrfach geflickt und wieder zerrissen aber er lief nie nackt rum. Auch ich flicke meine Kleider wenns geht selber.
Verachte also nie einen Mann der mit geflickten Kleidern herumläuft – er ist zwar arm aber er arbeitet oft für billig damit die reichen Fuzzies aus Deutschland billige Lebensmittel endlos in den Hals gepfropft bekommen. Und das noch für fast umsonst. Daher geben immer mehr das Landleben auf und ziehen in die Stadt um sich da als Räuber zu versuchen.
Die Familienbande der Paraguayer ersetzen hier oft die Staatsubventionen. Mein Arbeiter baut sich nun eine 5 Zimmerwohnung auf für rund 1234 Euro wo er den Bauherren (einen seiner Verwandten) etwa 125 Euro für die Arbeit zahlt.
Und das ist der Grund warum die meisten Wohnungen in Paraguay bei der Unterschicht und Mittelschicht Eigentumswohnungen sind. Mietwohnungen sind hier recht selten in Paraguay da eine Mietwohnung eigentlich nur zur Abzocke von jemandem Fremden angesehen wird. Dieser hohe Prozentsatz an Eigentumswohnungen reduziert die Lebenskosten der Armenschicht drastisch und ermöglicht so ein lebenserhaltendes Leben mit etwa 65 Euro pro Monat gesetzt Wohnung und Wasser ist frei.
Die Inflation in Paraguay hält sich vor allem bei den Dienstleistungen auf so daß wenn man ein Auto hat leicht in der Tat 10.000 Euro weg sind soll das Ding repariert werden. Die meisten Armen haben daher kein Auto.
Meine Internetverbindung ist per Funkantenne und die beläuft sich zwischen rund 200 mbps und 700 mbps. Hat man Glasfaser in den Ballungszentren ist es natürlich schneller.
Ironischerweise lebe ich und die meisten Paraguayer der Unterschicht hier nach den Idealen der Bündnis ’90 Die Grünen – also ohne Auto und nur auf Minimalflamme ganz und gar. Die meisten leben hier schon die grünen Ideale in der Praktik. Trotzdem ist hier niemand Grün sondern meist alle Konservativ – leben aber so wie es die Grünen in Deutschland gerne hätten. Ironischerweise aber wahr.
Z.B. Hier heizt man kaum im Winter. So spart man Energie und CO2 Emissionen. Wenn geheizt wird heizt man nur in dem Zimmer in dem man sich aufhält, wie ich gerade. Das übrige Haus bleibt kalt – zieh Jacke an und Wollmütze im Haus wenns nicht genehm ist. Und so lebt der Paraguayer ungewollt nach den grünen Idealen.
Solche Verschwendungen wie Zentralheizung oder Zentralklimaanlage gibt es hier nicht in den Häusern – in Geschäften ja. In den Eigenheimen kühlt und heizt man immer nur das Zimmer in dem man sich befindet – alle anderen werden nie klimatisiert. Also grüner gehts schon kaum mehr. Geheizt wird hier immer mit den sogenannten tragbaren Raumheizern die meist zwischen 700 Watt und 2000 Watt haben. Wie man sie oft in Wohnwagen benutzt an Strom wenn mal die Zentralheizung ausgefallen ist.
Fußbodenheizung ist hier vollkommen unbekannt – zieh Socken an wenn die Füße kalt werden.
Lukas 24,34 Der HERR ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!
Mit dem Aufkommen der Informationsdichte, sprich Internet, gleichen sich die Lebensstandards weltweit immer mehr an.
In den 1990gern noch war der Weihnachtsmann hier nach Paraguay gekommen wenn ein paar Kanadier die rückwanderten Container voll Sachen mitbrachten nach Paraguay. All das Schöne gab es hier schlichtweg nicht.
Heute aber bekommt man mit ein paar Abstrichen praktisch all die Sachen in Paraguay die ähnliche Qualität haben.
In Paraguay bekommt man Makita, DeWalt, Consul, Whirlpool, Remington, Severin und Black&Decker – da bedarf es keiner Bosch, Liebherr, Kitchen Aid oder Severin mitgebracht aus Deutschland.
Meine Rasierer der Marke Conair kommen allerdings alle aus den USA (110 V) von Amazon da ich gewöhnliche Beard Trimmer als Rasiererersatz benutze da diese schneller sind, keine Batterie haben (geplante Obsoleszenz da die Batterie stechuhrartig nach 3 Jahren kaputt ist und es keinen Ersatz gibt da das Modell nicht mehr produziert wird – kauf neu du Idiot!) und weit günstiger im Unterhalt. Bei traditionellen Phillips Rasierern muß man ständig die teuren Scheibenklingen wechseln da diese abstumpfen. Nicht so bei einem Bart & Schnäuzer Klippergerät das nie stumpf wird und an Strom immer zuverlässig funktioniert.
So all diesen Schnickschnack braucht man sich nicht mehr in Containern mitbringen. Einige Dummköpfe tun es allerdings heute noch in der irrigen Annahme Paraguay wäre noch in den ’80gern stehen geblieben.
Das bedeutet aber daß sich die Lebenshaltungskosten langsam angleichen und somit der Fritz aus Deutschland oder Mike aus Kanada nun nichtmehr in Paraguay wie Kleinkönige leben können von den mitgebrachten Euronen oder Dollars.
Du kommst hier gut und gerne aus mit 150 Euro oder USD wenn du in einem Zelt das Eremitenleben oder als Bettler leben willst. Dann wärst du der König der Bettler denn die lokalen Armen die auf der Straße leben haben keine gesicherten 150 Euro Einkommen sondern nichts. Auf der Straße lebt allerdings in Paraguay kaum jemand da es ein warmes Land ist. Die Obdachlosen kennt man hierzulande als Ocupas oder Sin Tierras – die landlosen Bauern. Die zwar landlos sind aber kaum Bauern da sie chronisch arbeitsscheu sind sondern von linken politischen Parteien als Druckmittel ausgehalten werden um die Wirtschaft empfindlich zu stören.
Mit zunehmender Drogensucht werden aber immer mehr Menschen auf der Straße leben und hauptberuflich als Dieb, Mörder und Räuber unterwegs sein. Der Junge der die Lehrerin letzt erstach war 15 Jahre, ein bekannter Drogenabhängiger, hatte am Vortag schlechte Noten bekommen und schon da die Lehrerin bedroht ihm doch gute Noten zu geben ansonsten setze es was und kam am nächsten Tag wieder um die Rektorin abzustechen. Da die Drogen in der Schule von Schülern oder eventuell Lehrern verhökert werden so wollen diese nicht der Schule verwiesen werden. Mein Angestellter behauptete die Rektorin hätte den Jungen der Schule verwiesen wegen chronischer Drogensucht. Da kann er nicht mehr auf den Schulhof um eben die Drogen zu kaufen.
Eine Alternative wäre sich einen Wohnwagen wie diesen aus Deutschland mitzubringen.
Wie wärs mit diesem Modell für den armen Auswanderer der gut in einen Container reinpassen dürfte:
Aliner Evolution – 2023 Model – https://www.youtube.com/watch?v=vOPuFx6U5c4
Sie müssen nur die Platzangst und Klaustrophobie überwinden…
Kasettentoilette ist drinnen und auch die Dusche wenn man den Boden aufklappt.
Ansonsten muß jedes Haus in Paraguay gefängnisartig vergittert und abgesichert sein. Was anderes ist unrealistisch.
Gäbe es Baumhäuser so wären die auch eine Alternative denn der Paraguayer kraxelt nicht gerne auf einen Baum hinauf steigt aber dafür umso gerner über Mauern.
Ein Wohnwagenanhänger als Haus ist eine Alternative. Oder eben ein Wohnmobil. Beim Wohnanhänger muß man sich in Paraguay eben nur einen kleinen Traktor kaufen um den zu ziehen (vergessen sie hier die Pick-Ups) aber wenn man ein Wohnmobil hat so ist es auch schnell mobil gemacht wenn das Pflaster auf einer Stelle zu heiß wird. Werden sie in Ostparaguay ständig ausgeraubt so deichseln sie an und ab gehts in den Chaco. Da müssen sie nur noch sehen daß sie ständig Wasser zur Verfügung haben – aber die Sicherheit vor Banditen ist da höher.
Vorausgesetzt sie leben vom Geld aus der alten Heimat.
Sollten sie hier arbeiten müssen so wirds brenzlig. Deutsche dürften aber vermehrt in den Chaco ziehen und bei den Mennoniten arbeiten wenn sie nicht zu weit links stehen, denn da dürften sie am wenigsten abgezockt werden. In der Zukunft wird es um die Sicherheit gehen die zunehmend wichtiger wird. Und da bieten sich eben harsche Klimazonen eher an da die Kriminellen sich eher auf fruchtige Gebiete konzentrieren wo man leichter zu etwas kommt.
Da hat man wenigstens eine gratis Wohnung denn den kann man noch irgendwo abstellen bzw ohne Regulierungsbehörden auf dem in Paraguay erworbenen Grundstück abstellen. Manko: Er ist nicht einbruchssicher.
Das Ding muß der Neueinwanderer auch an einen Baum mit einer großen Kette angeschlossen haben sonst karren die Paraguayer dein Minihäusle weg indem sie die ganze Großsippe herbeirufen als Zugkraft.
Ein Wohnwagen wäre eine Alternative. Nur eben ist der nicht einbruchssicher.
Hüpfindianer
Guter Kommentar, wie ich finde. Woher hast du die Info vom 15-jährigen Schüler, der seine Lehrerin abgemurkst hat: “…ein bekannter Drogenabhängiger, hatte am Vortag schlechte Noten bekommen…”? Naja, irgend einen Grund wird es wohl gegeben haben.
Jelly
Da ich ja eher hier, als drüben, aufgewachsen bin, kann ich ja mal aufzeigen wie mein Mann und unseren Lebensunterhalt gestalten:
Er ist derzeit Kellner und verdient bei 49 Stunden in der Woche 1.200.000,00 PYG (ca. 160,00 EUR). Mit dem Trinkgeld wird er wohl auf 200,00 EUR kommen.
Ich bin digitaler Nomade und es kommt ganz darauf an, wie schnell und wie oft ich arbeite. Ich arbeite maximal sechs Tage die Woche, aber eher fünf. Wenn ich ganz wenig mache, sind es 220,00 EUR im Monat (1.650.000,00 PYG); wenn ich normal arbeite sind es 500,00 EUR (3.750.000,00 PYG) und wenn ich mich wirklich ran setze sind’s knapp 900,00 EUR (6.750.00,00 PYG).
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Schulden haben wir keine und auch keine laufenden Verträge. Wir zahlen aktuell 750.000,00 PYG für die Miete, Strom und Internet inklusive (ca. 100,00 EUR).
Wir haben noch keine Waschmaschine (sparen auf einen Lavasecaropa, weil Trocknen im Winter immer so eine Sache ist); also bringen wir zwei- bis dreimal die Woche Wäsche zur Wäscherei. Das kostet im Monat ca. 160.000,00 – 250.000,00 PYG (ca. 21,00 – 35,00 EUR).
Wir haben noch kein Auto, dafür ein Motorrad. Einmal die Woche fahren wir zur Familie auf’s Land, ansonsten sind es 120.000,00 PYG monatlich für Sprit, mit der Fahrt zur Familie sind es insgesamt 280.000,00 PYG für Sprit (ca. 40,00 EUR).
Beim Essen wird es etwas komplizierter. Er ist laktoseintolerant und bekommt schnell Nierensteine, und ich bin gegen ein paar Sachen allergisch. Wir rechnen mit 1.500.000,00 – 2.000.000,00 PYG für Essen im Monat (200,00 – 270,00 EUR).
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Alles, was danach an Geld übrig bleibt, wird auf die Seite gelegt. Sei es für Reparaturkosten, neue Kleidung, medizinische Notfälle, eigenes Auto oder eben für’s Eigenheim. Es sind also zwischen 2.550.000,00 PYG (ca. 340,00 EUR ) und 3.500.000,00 PYG (ca. 470,00 EUR) im Monat, für uns zwei Erwachsene.
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Ich weiß aber noch aus meiner Kindheit hier, meine Mutter hat denselben Fehler gemacht wie viele damals und nicht darauf geachtet, wohin das Geld geht und … am Ende war nichts mehr da, so dass wir auch ganz strickt mit 10.000,00 PYG am Tag an Essensgeld auskommen mussten; also pro Person 10.000,00 PYG (das waren damals keine 2,00 EUR pro Tag). Heute wären es wohl eher 20.000,00 – 30.000,00 PYG (2,5 – 4,00 EUR); mein Mann und ich hatten das in den letzten Jahren mal zwangsweise über ein halbes Jahr hinweg gemacht. War machbar. War nicht schön, aber machbar. Der Rest war für Strom und Internet, wie damals in meiner Kindheit auch.
Gamma Ray
Danke für deine Ausführungen, aber lass doch die Riesennummern mit den Dezimalzahlen einfach weg.
Sag doch einfach 3,5 Mio. Gs anstatt 3.500.000,00 PYG