Asunción: Paraguays Behörden haben Berichte bestätigt, denen zufolge ein Viehzuchtunternehmen von einem der reichsten Männer Spaniens den Wald eines unkontaktierten Volkes illegal zerstört hat.
Das betroffene Unternehmen Carlos Casado SA ist im Besitz des spanischen Bau- und Immobiliengiganten Grupo San José. Jacinto Rey González ist Geschäftsführer beider Unternehmen und Mehrheitsaktionär von Grupo San José.
Anfang des Monats enthüllte die Menschenrechtsorganisation Survival International, dass paraguayische Behörden das Grundstück Carlos Casados durchsucht und dabei ungenehmigte, großflächige Abholzung entdeckt hatten.
Diese Bäume wurden illegal von Carlos Casado gefällt und sollten zu Zäunen verarbeitet werden. © Survival |
Der rapide schwindende Wald ist die letzte Zuflucht unkontaktierter Ayoreo-Indianer.
Grupo San José hat jedes Wissen über die Aktivitäten von Casado bestritten. Carlos Casado selbst hat erklärt, keine illegalen Arbeiten durchzuführen. In einer Mitteilung auf der Webseite des Unternehmens erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Diego Eduardo León: “[Wir] dementieren kategorisch jedwede unerlaubte Abholzung in Paraguay”.
Doch in einem Schreiben des paraguayischen Umweltministeriums an eine Ayoreo-Organisation wird bestätigt, dass Arbeiten, wie der Bau von Wasserbecken und einer Straße, durch das Unternehmen vorgenommen wurden und dass dafür nicht die erforderlichen Genehmigungen vorlagen.
These Ayoreo were contacted in 2004. Their relatives remain hiding in the area Carlos Casado is destroying. © GAT/ Survival |
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Ich hoffe Carlos Casado wird nicht weiterhin leugnen, was die Behörden in Paraguay bestätigt haben. Das Unternehmen hat mit der Zerstörung des Waldes auf dem angestammten Gebiet der Ayoreo rechtswidrig und unverantwortlich gehandelt. Es wurde zweifelsfrei festgestellt, dass unkontaktierte Ayoreo in dem Gebiet leben, da ihr übriger Wald bereits fast völlig zerstört wurde. Das Gebiet muss unverzüglich geschützt und den Ayoreo übergeben werden.”
(Pressemitteilung Survival International)
Eddy
in Paraguay kann immernoch jeder Geldhai machen was er will. In einigen Jahren wird Paraguay keinen Wald mehr haben, nur noch Felder mit Gen-Soja…
BlueByte
Wo liegt jetzt das Problem? In der Korruption, dh. das betroffene Unternehmen Carlos Casado SA wird straffrei davon kommen, oder in der rechtsmässigen Anwendung von Gesetzen, welche illegale Handlungen auch ahnden und abstrafen?
Kopfschüttler
Ich verstehe die Aufregung nicht , , ,
brasilanische “Großkonzerne” machen es seit Jahren doch genau so und da wird doch auch nichts unternommen.
In einer Demokratie heisst es doch “Gleiches Recht für Alle !” Also dann auch doch beim “UNrecht !!!