Paraguay: „Ein Paradies für Kriminelle“

Asunción: Der mittlerweile ausgewiesene Drogenschmuggler und Mörder Marcelo Pinhero, alias Piloto, empfing einen Korrespondent der New York Times bevor er Minuten später Lidia Meza umbrachte. Hier das Interview.

Der Anführer der Organisation Comando Vermelho, Marcelo Pinheiro Veiga wurde nur Minuten vor dem Mord an Lidia Meza von Ernesto Londoño interviewt. Dieser kam auf Wunsch der New York Times in das Hochsicherheitsgefängnis und schilderte seine Eindrücke sowie die Aussagen des Kriminellen.

Während des Interviews erklärte Pinheiro unter anderem sich in Brasilien umringt zu fühlen, weswegen seine einzige Option Paraguay war. Pinheiro beschrieb Paraguay als „Paradies für Kriminelle. Die Schmiergeldzahlungen an hochrangige Polizisten waren so selbstverständlich, dass es schon einen Tarifkatalog gab und nach Rang und Einfluss unterschieden wurde“.

Er sagte weiter, „dass er einem Polizeichef 100.000 US-Dollar zahlte um die Regeln festzulegen und sein Vertrauen zu gewinnen. Monatlich zahlte er ihm dann 5.000 US-Dollar, während anderen mit geringerem Rang nur 2.000 US-Dollar erhielten“.

Marcelo Pinheiro sagte bei einer Pressekonferenz, die er vor dem Interview abhielt, dass er Kommissar Abel Cañete, damaliger Polizeichef von Alto Paraná für Schutz bezahlte d.h. für Aktionen die zu seiner Festnahme führen sollen informiert.

Obwohl nicht mehr Teil des Interviews bezieht sich der Artikel der New York Times auch auf den nachfolgenden Mord an Lidia Meza, die angeblich für 1.000.000 Guaranies überzeugt wurde ihn zu besuchen und dies mit ihrem Leben bezahlen musste. Der kolumbianische Journalist Ernesto Londoño erklärte danach, dass das Interview mit Pinheiro und der darauffolgende Mord ihn verängstigten als jede vorangegangene Kriegsberichterstattung.

Wochenblatt / New York Times

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7 Kommentare zu “Paraguay: „Ein Paradies für Kriminelle“

  1. „Ein Paradies für Kriminelle“

    wo er recht hat, hat er recht…… das muss ja sehr erschreckend sein zu lesen für paraguayfans hier in diesem forum, nichts mit auswanderer ” paradies “

    1. Paraguay kein Paradies? Das ich nicht lache! Wer auf der Suche nach gutem Fleisch im und am Herd in Paraguay nicht fündig wird, der findet es nirgendwo! Sorry für den Machismus. Man hat mir beigebracht Integrationsbereitschaft zu zeigen

  2. Das in den Beitrag steht, ist ja nun wirklich nichts neues.Es müssen nur noch Namen folgen.Selbst wenn die Beamten,die Abgeordneten, die Herren Senatoren mal alles Beichten müssten.Werden sich so einige fragen müssen wer nicht Geschmiert war. Das ist nichts neues!
    Hier hilft nur die chinesische Volksmedizin, ab einer gewissen Summe Schmiergeld.Todesstrafe.
    Auch wenn die Todesstrafe abgeschafft wurde im Zivillernbereich kann sie auch wieder einführen.
    Genickschuss und Fort.Auf Grund der viele Straftäter,der Ökonomie,des Umweltschutzes,der Nachhaltigkeit wäre die Anschaffung und Verwendung er Fallschwertmaschine besser.Ist kein Verbrecher mehr da, wird auch keiner Geschmiert.

    1. Ich weiss nicht, ob eine Todesstrafe diese Fälle reduzieren würden, da die Drahtzieher (egal ob Narcos oder Politiker) sich so überlegen fühlen und meinen, sie werden eh nicht entdeckt. Ausserdem geht so vieles über Mittelsmänner. Und in paraguay ist so gut wie jeder käuflich, Gewissen gibt es doch kaum hier. Eine hundertprozentige Schuldzuweisung ist da sehr schwierig.
      Der Pinheiro hat natürlich keine Namen gesagt, da irgendwann, wenn er wieder auf freiem Fuss ist, auf diese Leute zählen kann.

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