“Paraguay kann Gebietsansprüche stellen“

Der argentinische Historiker Felipe Pigna sprach im Rahmen einer Pressekonferenz über die Auswirkungen des Triple Allianz Krieges (1864-1870) auf der internationalen Buchmesse 2015 (FIL) in Asunción. Diese ist noch bis 3. Mai für Besucher geöffnet, und zwar im Centro de Convenciones, gegenüber dem Mcal. López Shopping Zentrum, wo auch vom 8. bis 10. Mai die Deutschlandmesse stattfindet, der Eintritt ist bei beiden Veranstaltungen frei.

„Der Krieg in unserem Land war nicht beliebt, viele Menschen wurden dabei getötet“, sagte Pigna. Er erinnerte daran, dass argentinische Intellektuelle wie José Hernández, Juan Bautista Alberdi, Juan Maria Guitérrez, Guido Spano und weitere für gegenläufige Aussagen zum “berüchtigten“ Krieg gegen Paraguay ins Exil geschickt wurden.

Er fügte an, Paraguay könne Landansprüche an Argentinien stellen. „Dies wäre eine Angelegenheit für die Regierung von Paraguay formelle Forderungen zu stellen, im Moment ist das noch nicht passiert aber sie haben das Recht es zu tun“.

Der Krieg war ungerecht, es war ein Völkermord und ein Geschäft für ein paar Leute. „Paraguay war extrem verschuldet, brasilianische und britische Banken waren die Gewinner“, sagte Pigna.

Er wies darauf hin, dass es auch Widersprüche gab, erst wurde López geadelt, parallel dazu hat er aber auch Paraguay zerstört. Ebenfalls proklamierte Pigna, Brasilien müsse alle Dokumente und Kriegstrophäen zurückgeben.

Diese und andere Ideen wurden bei der weiteren Podiumsdiskussion am Abend diskutiert. Auf dem Beitragsbild befindet sich Felipe Pigna in der Mitte, des Weiteren die argentinische Botschafterin Ana Maria Corradi und Eduardo Gómez.

Vor dem Triple Allianz Krieg gehörten die argentinischen Provinzen Formosa und Misiones sowie Teile des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso do Sul zu Paraguay.

Quelle: Ultima Hora

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4 Kommentare zu ““Paraguay kann Gebietsansprüche stellen“

  1. Gibt es eigentlich ein gutes Buch zu diesem Krieg, also ueber politische Hintergruende, Nutzniesser und Akteure im Hintergrund ? Mir scheint Paraguay war ein Testlauf fuer das was spaeter in Europa geschah und Heute im Nahen Osten passiert (und wen wir Pech haben in Europa nocheinmal geschehen wird…). Habe ein Schulbuch von hier gesehen, aber das beschrieb nur die Schlachten, ueber das was hinter den Kulissen vor sich ging stand nichts drin.

    1. ich möchte es nur grob umreissen. In Uruguay war ein Putschversuch und Paraguay wollte der Regierung militärisch zu Hilfe eilen. Dies ging allerdings nur durch argentinisches und brasilianisches Territorium, die wiederum zu den Putschisten Uruguays standen. So kam es zu einem Krieg zwischen PY einerseits und Bra+Arg. andererseits. Nachdem der Putschversuch in Uruguay gelungen war, eilten auch die uruguaischen Militärs dazu um Bra+Arg beizustehen. So entstand letztendlich ein Krieg gegen 3 Staaten. Das ist aber alles sehr ausführlich bei Wikipedia beschrieben.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Tripel-Allianz-Krieg
      Was das alles mit der Gegenwart oder gar mit der Zukunft zu tun haben soll, ist mir absolut schleierhaft. Vielleicht hat ja sogar die Teutoburger Schlacht was mit dem Nahen Osten zu tun oder sogar mit dem zukünftigen Krieg in Europa. Frau Ingenieurin, nicht nur das Universum ist unendlich, wie Albert Einstein so schön zu pflegen sagte.

  2. Um Gebietsansprüche stellen zu können, braucht man nur ein großes Mundwerk.
    Um Gebietsansprüche umsetzen zu können braucht man zusätzlich ein starkes Militär.

    Ich denke einen Teil davon kann Paraguay schon umsetzen, könnt ihrs erraten?

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