Paraguays “digitale Rohre”

Asunción: Wir haben erst vor zehn Tagen gesehen, wie schwach die Entwässerungsstruktur in Paraguay ist. Sie sind knapp, unzureichend und veraltet, was zu ernsthaften Schäden führt, sowohl für die Menschen als auch für die Wirtschaft. Wenn sie am meisten gebraucht werden, um ihre volle Leistungsfähigkeit zu entfalten, wird ihre beklagenswerte Situation am deutlichsten.

In der digitalen Welt sind diese Leitungen die Zugangsnetze, die uns zu den Rechenzentren führen, in denen die Server und die Infrastruktur, die uns den Zugang zur Welt ermöglichen, sowie unsere digitalen Anwendungen, Websites oder sozialen Netzwerke betrieben werden.

Wie in der physischen Welt haben diese Leitungen Abschnitte, die sich auf die Hauptleitung, die nationale, die regionale und die lokale Ebene sowie auf die letzte Meile bis zum Nutzer erstrecken. Im Allgemeinen sind Backbones große Glasfasernetze, die Zugangsnetze zu großen Knotenpunkten oder Zugangskonzentratoren außerhalb unseres Landes führen. Viele dieser Knotenpunkte sind an unterseeische Glasfaserkabel angeschlossen und befinden sich daher in Küstenregionen, und da unser Land ein Land umgeben von von anderen Ländern ist, müssen diese Zentren über viele Kilometer lange Backbones erreicht werden.

Auf nationaler Ebene lassen sich die paraguayischen Netze in private Netze, die im Allgemeinen von Telefongesellschaften oder anderen privaten Betreibern betrieben werden, und das staatliche Glasfasernetz unterteilen. Beide Netze sind kilometerlang und verbinden die Städte unseres Landes miteinander, ohne 100 % der Städte abzudecken. Sie erreichen viele Städte entsprechend ihrer Größe und Bedeutung, lassen aber die kleineren Städte außen vor, die nicht über ein Glasfasernetz verfügen, das näher an den Nutzer heranreicht. Aus diesem Grund wird die Nachfrage nach Zugangsnetzen in kleineren ländlichen Gebieten durch drahtlose Dienste oder Mobilfunknetze oder einfach gar nicht gedeckt. Diese Situation bedeutet, dass die Kapazitäten, die die entlegensten und unbesiedelten Gebiete unseres Landes erreichen, weit von den Mindestkapazitäten entfernt sind, die für die Bereitstellung digitaler Dienste für Bildung, Gesundheit oder Sozialschutz erforderlich sind, so dass wir über die Bemühungen um die Digitalisierung von Diensten hinaus unsere Netze mit einem starken Fokus auf die am meisten gefährdete und abgelegene Bevölkerung stärken müssen.

Wenn wir von der letzten Meile sprechen, meinen wir die Technologien, die von den nationalen oder regionalen Netzen bis zu den Wohnungen oder Mobiltelefonen der Bürger reichen. Da die geografische Abdeckung und die Kapazitäten von Fernleitungen oder nationalen Diensten unzureichend sind, führt die steigende Nachfrage von Bürgern und Unternehmen nach dem Zugang zu digitalen Diensten und dem Internet dazu, dass diese Dienste überlastet sind und es zu Überschwemmungen kommt. Nur in diesem Fall ist der Schaden kurzfristig nicht sichtbar. Aber mittel- und langfristig wird er enorm sein, weil er die Zugangsmöglichkeiten zum digitalen Lernen, zu Videogesprächen oder zur Telemedizin einschränkt, die die besten Spezialisten für Gesundheitsfragen in die Hände unserer abgelegenen Bevölkerung bringt und Ferndiagnosen ermöglicht.

Die gute Nachricht ist, dass sowohl private Unternehmen als auch Bemühungen, Glasfaser in die Schulen zu bringen, im Gange sind. Es ist zu hoffen, dass sich diese Situation an die Nachfrage anpasst, um diese technologische Schuld zu begleichen, die wir bei den schwachen Bürgern oder denjenigen haben, die weit von den städtischen Zentren entfernt sind. Und so die große digitale Kluft und den Zustand der Diskriminierung überwinden, den wir alle vermeiden wollen.

Wochenblatt / Última Hora

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8 Kommentare zu “Paraguays “digitale Rohre”

  1. Erst vor 10 Tagen haben die festgestellt, das die Entwässerungsstruktur nicht funktioniert. Waren die, die letzten 20 Jahre blind und sind jetzt, kurz vor den Wahlen, wieder sehend geworden?

    1. Asu säuft jedes mal ab, wenn es etwas stärker regnet. Damit verbunden natürlich Strom Ausfall und somit Internet. Aber seid 10 Tagen haben die das erst gemerkt. Aber es wird sich auch nach den Wahlen nichts ändern. Die Amigos, die auch keine Ahnung haben, werden ausgetauscht, dann geht es weiter wie gewohnt.

  2. Wenn man natürlich neue Straßen baut und Keine Rohre für Entwässerung legt, passiert sowas immer wieder. Aber die Rohre kosten ja mucho Plata, da bleibt dann nicht genügend Plata für die Amigos. Aber seit 10 Tagen haben die es festgestellt. Leben diese “Fachkräfte” erst 10 Tage in PY ?

      1. Nick wenn Du mal vom Campo kommst, weil Du nach Asu musst, dann in ein Schlagloch fährst, was vorher nicht da war, Dir die Achse des Autos zelegt, denkst Du auch sicherlich anders.

        1. In wie fern soll ich dann anders denken. Nein, ich stimme Dir doch vollkommen zu. Denkst Du die Straßen hier bei mir in der Pampa sind besser als in Asu? Hahaha, guter Witz! Eher umgekehrt. Der einzige Grund warum ich noch keinen Achsbruch hatte ist, weil ich ein eher langsamer, gemütlicher und vorsichtiger Fahrer bin und die mein Landcruiser etwas mehr wegsteckt. Aber ich weiß nicht wie oft ich schon meine Reifen flicken lassen musste.
          Vom Strom, Wasser und Abwasser bin ich größtenteils autark. Eine Stromleitung der Ande habe ich zwar, die Abnahme ist aber durch EIgenproduktion verringert und durch Notstromaggregate gedeckt. Abwasser geht in einen 3-Kammer-Septiktank und Wasser kommt aus einem Tiefbrunnen.
          Das waren zwar anfangs hohe Investitionskosten, aber es hat mir schon so manche Nerven gespart und irgendwann (ich rechne das nicht aus, wann) werden die sich auch rentiert haben.
          Irgendwann (ich nicht mehr, vielleicht irgendwann meine Tochter) wird nochmal in eine Kleinkläranlage (oder vielleicht gibt es ja bis dahin was noch besseres) investiert und dann ist gut.

          1. Klar Nick, auch ich habe Stromversorgung mehr oder weniger für viele Stunden nicht gratis aber habe diese.Wasser habe ich auch aus 4 Tiefbrunnen, nicht nur aus Pfützen, 30 Meter unter der Erde. Aber es ging ja nur darum, das die Zustände in Asu eine Katastophe sind. Aber Milionen haben dies nicht. Die müssen täglich zur Arbeit fahren und können es nicht aus finanziellen Mitteln bewerkstelligen.

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