Petta, der paraguayische Caligula

Asunción: Zuerst hieß es schulfrei bis Ende de Jahres, dann kamen die Lebensmittelpakete und nun gibts ohne Hausaufgaben keine Unterstützung mehr. Was gut gemeint sein soll wirkt wie Erpressung.

Bildungsminister Eduardo Petta, versucht die Schüler zu einer Art virtuellem Schulplan samt. Umsetzung aufzufordern und baute in diese Maßnahme das System Lebensmittelpakete für gemachte Hausaufgaben ein, welche die Lehrer logischerweise überprüfen müssen. Inwiefern der Plan humanitär umsetzbar ist bleibt abzuwarten, da Kinder mit weniger Intellekt keine Lebensmittel bekommen dürften.

Normalerweise haben die Schulen eine Schulspeisung. Die dafür aufgewendeten Lebensmittel sowie das Frühstück werden jetzt als Pakete an die Schüler übergeben, anscheinend jedoch nur wenn die Hausaufgaben gemacht wurden. Die Schülervereinigung Unepy ließ mit Protest nicht auf sich warten.

Gaius Caesar Augustus Germanicus, postum bekannt als Caligula war kurz nach dem Beginn der Zeitrechnung für seine Gewaltherrschaft und Intrigen bekannt, was nun Petta den neuen Spitznamen einbrachte.

Wochenblatt / Abc Color

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14 Kommentare zu “Petta, der paraguayische Caligula

  1. Ja, der Bildungsmister taugt etwas. Jedenfalls hat er das richtige Parteibuch. Immerhin müssen die Schüler zur Zeit nicht einmal mehr auch die 7 bis 11 Uhr täglich Schul besuchen. Könnens dafür mehr lernen von Papa und Mama in der Zwischenzeit.

  2. Wie, was jetzt? Nun gibt es außer einem tirolerischem “Professor” Caligula auch noch einen paraguayischen Caligula? Das ist nun wirklich zu viel des Guten! Hoffentlich tun die sich nicht zusammen, denn das könnte nur im Desaster enden. Aber nun besser zum eigentlichen Thema: Es ist doch hinlänglich bekannt, daß die Paraguayer selten auf guten Zuruf, dafür eher unter Druck reagieren. Insofern kann ich den Bildungsminister sehr gut verstehen, denn er kennt seine Papenheimer. Ohne Sanktionen (hier die Lebensmittelpakete) werden sich wohl die meisten Schüler Hausaufgaben versagen. Folglich funktioniert das nur mit sofort spürbaren Sanktionen – oder überhaupt nicht!

    1. Robin Mannilein: Bitte keinen falschen Neid. Meinetwegen können Sie jeden Tag unter Bezug auf mich “Professor” in Gänsefüßchen schreiben. Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich ein tiroler Professorchen bin, wenn auch im Ruhestand, und zwar ohne Gänsefüßchen. Daran kann ich nun mal nichts ändern. Genausowenig wie ich etwas daran ändern kann, dass sie ein erfolgreicher Schrotthändler und Laienprediger aus Deutschland sind. Schrotthändler kann eigentlich jeder werden,, ein Professorchen noch lange nicht.

  3. Vielleicht sollte man ja die Gehälter der Politiker auch von ihrem Arbeitseifer abhängig machen. Ich denke da wäre nicht nur Py am Ende des Jahres um einiges reicher.
    Bin mal gespannt was denen sonst noch an Mist alles einfällt. Vielleicht sollten der Minister und seine Helfer erst mal dafür sorgen das ein ordentlicher Unterricht über Whatsapp stattfindet . Das dürfte dann irgend wann auch mal schwierig werden. Den ohne Arbeit kann man schlecht die Handyrechnung monatlich bezahlen. Aber wie überall auf der Welt wird nichts bis zu Ende gedacht.

    1. So wie ich das verstanden habe müssen die Lehrer und -innen hierzulande schon “Licenciada” sein. Gut, ich kenne eine Lehrerin, lic., sie erteilt Unterricht in Castellano (Spanisch). Ob sie das auch wirklich ist, kann ich nicht beurteilen, hierzulande wird ja noch viel gesagt. Jedenfalls bezahlt sie keine Müllabfuhr (produziert wahrscheinlich keinen Müll, weil es den Beatmeten ausm Beatmetenhäuschen egal zu sein scheint, kenne ich schon seit sechs Jahren) und bei der man samstags auch mal ein leere Bierbückssentürmchen vorfindet.
      Andererseits habe ich einen Mathematiklehrer kennen gelernt, den meine Sportkameraden auch wirklich mit “Profesor” angesprochen haben (anscheinend seine Schüler). Mir gegenüber hat er sich jedoch als Student in Maschinenbau vorgestellt.
      So denke ich, dass man hierzulande eher gute Amigos haben muss, um als Professor tätig zu sein. Jedenfalls ist mir nichts von Lehrerseminar bekannt. Noch dass hier die Mentalität von “lebenslangem lernen” herrschen würde.
      Ich denke, ein abgeschlossenen Studium auf dem Fachgebiet genügt. Das impliziert, dass pädagogische Fähigkeiten fehlen.
      Gut, ich denke auch, dass es bei einer solchen Führung wie dem Ministerium für Erziehung und Bildung MEC, einem 3-te Weltland an und für sich und sonstig politischen Faktoren auch nicht gerade einfach ist hierzulande als Lehrer tätig zu sein. Es fehlt an Bildung und vor allem an Geld.
      Den meisten ist es recht, was anderes ist auch zu erwarten in einem Land, in dem die Steuerlast doch niedrig ist. Wenig Geld vorhanden (2% des BIP) für öffentliche Schulen. Für wen also keine Kinder hat ist es gerecht. Wer Kinder hat muss halt mittels Privatschule mehr bezahlen. Wobei es hier sehr große Unterschiede gibt: Von einer Privatschule für 200 Mil (ca. 28 Euro) pro Monat (ohne Einschreibgebühr von 1 Mio.) ist natürlich auch nicht viel zu erwarten. Aber 200 Mil ist für viele Menschen, die ihr Geld hierzulande verdienen, schon viel Geld. Und dann habens meist mehr als ein Kind.
      Also alles sehr problematisch im Paragauy: Ohne Steuererhöhung bekommt dieses Land nie ein besseres Bildungssystem, obwohl man von dem, was die Korruption auffrisst, sicher etwas besser dastehen könnte.
      Ich denke, dass die Corona-Krise nun von vielen Staaten (nicht nur PY) zum Anlass genommen wird, um tief gehende Veränderungen herbeizuführen.Vieles wie bargeldloser Zahlungsverkehr, Hintertüren in verschlüsselte Kommunikation, Steuerreformen.
      Daher wird es in Paragauy bald zu Steuererhöhungen kommen, sobald es wieder aufwärts geht. So meine Einschätzung. Jetzt wo der Paragauy 1 Milliarde Staatsanleihen samt Zins zurück bezahlen muss für Löhne und Boni seiner Staatsbedienstein, die wegen Corona zuhause verbringen mussten. Also eine Milliarde US$ + Zinsen mehr Schulden für Luft.
      Ob dies aufgehen wird? Ja. Es wird. Es muss ja weiter gehen. Die Frage, wie viele Menschen auf der Strecke bleiben werden stelle ich mir schon gar nicht. Das ist dann etwas für die Historiker.

      1. Die Lehrer sind nicht automatisch Licenciados, sondern nur nach einem Aufbaustudium. Hier herrscht diese oesterreichische Lebensform vor, jeden mit seinem Titelchen anzusprechen. Auch Titeltraeger untereinander! Auch ist es hier ueblich, jeden Rechtsanwalt mit Dr.zu betiteln, auch wenn 90 % es gar nicht sind.
        Ich mache das gar nicht, Vorname oder Familienname und fertig.
        Bei der Wiener Staatsoper konnte man bis vor ein paar Jahren bei der Onlinekartenbestellung zwischen 180 Titeln waehlen. Nachdem der Spiegel das mal beleuchtete, war das Schauspiel beendet.

  4. Moodle ist ein freies (anm. kostenloses) objektorientiertes Kursmanagementsystem und eine Lernplattform. Die Software bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung kooperativer Lehr- und Lernmethoden.
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    Moodle hat einen hohen Verbreitungsgrad, was die über 107.000 registrierten Installationen mit 174 Millionen Nutzern in 20 Millionen Kursen in 230 Ländern und autonomen Gebieten zeigen.
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    Moodle stellt virtuelle Kursräume zur Verfügung. In diesen werden Arbeitsmaterialien und Lernaktivitäten bereitgestellt. Jeder Kurs kann so konfiguriert werden, dass nur angemeldete Teilnehmer diesen besuchen können, Gäste zugelassen sind oder zur Teilnahme ein Passwort erforderlich ist.
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    Arbeitsmaterialien in Kursen sind Texte, Links und Dateien. Lernaktivitäten sind Foren, Test, Aufgabe, Lektion, Wiki etc. Die Anordnung von Arbeitsmaterialien und Lernaktivitäten erlauben unterschiedliche didaktische Szenarien, die einem instruktionalistischen oder konstruktivistischen Lernmodell folgen können.
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    Mit einer „Aufgabe“ kann der Lehrende eine Übung vorgeben, die von Kursteilnehmern bearbeitet werden muss und dann als Text oder hochzuladende Datei termingerecht abzugeben ist. Dies können beispielsweise Ausarbeitungen, Präsentationen oder Berichte sein.
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    Neben den weiteren Kommunikationsmodulen wie Chat, Forum und dem Mitteilungssystem (Messenger) beinhaltet Moodle auch eine Wikifunktion, die das gemeinsame Arbeiten an Texten ermöglicht. Blogs können im System direkt betrieben werden. Ein Testmodul zur bewerteten Abfrage der Lernerfolge kann über diverse Fragetypen – wie z. B. Multiple-Choice, Zuordnung und freien Text – verwendet werden. Lernlektionen können direkt in Moodle angelegt werden.
    Auszüge aus Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Moodle

    Ich will nicht behaupten virtuelle Lernplattformen seien das Nonplusultra. Aber sowas auf die Beine zu stellen geht nicht im Paragauy. Die Probleme liegen schon darin, dass die Schüler ihre Fresspakete erhalten. Und was bisher die Schüler nicht konsumierten wurde und wird auch gerne von den Lehrern mit nach Hause genommen. Um die täglich Milch mussten sich die Lehrer bisher wenig sorgen machen.

      1. Ja. Das stimmt. In vielen Fällen in und rund um Asuncion kommuniziert die Lehrerschaft seit Jahren mit den Eltern im Grupo (WathsUpp). ZB. wenn wieder einmal bei den Eltern für Anstrich, Klimaanlage oder Sonstwas gebettelt werden will. Aufm Campo – im Inland – wird das vermutlich anders aussehen. Leider funktioniert die Postzustellung ja nur im Centro einer Stadt, etwas außerhalb muss mans abholen.
        Von dem her ist ein zum Präsenzunterricht ergänzender virtueller Unterricht nicht durchführbar in diesem 3.-Weltland. Aber WathsUpp, Facebock, Müllabfackeln und Biersauf funktionieren schon ganz gut. Ist ja immerhin …

  5. Wenn man ueber das Netz das alles machen kann, dann spart man sich doch die ganzen Pauker, bis auf ein paar Kontrolleure (Schroeder:Faule Saecke) und die ganzen teuren Immobilien, die sowieso teilweise einsturzgefaehrdet sind.

  6. @Papa und Mama
    der Titel Profesor ( in Castellano nur mit einem S ) bedeutet schlicht und einfach LEHRER.
    Der (deutschsprachige) Professor heisst auf Spanisch Catedrático, hier nennt man ihn Docente.
    Der profesor hat also mit dem Professor nichts zu tun.

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