Pfarrer reißt Grotte ab: “Profit steht über dem Glauben“

Ñemby: Einwohner aus der Stadt Ñemby sind empört, weil ein polnischer Priester eine Grotte der Jungfrau von Caacupé einfach abreißen ließ. Betroffene beklagen, dass “der Profit über dem Glauben steht“.

Hugo Cespedes wohnt in Ñemby und ist einer der Betroffenen von der Aktion. Er sagte, dass die katholischen Gläubigen empört seien, weil der Priester Tadeo Brzuszek das Heiligtum einfach zerstörte.

„Wir glauben, dass die Entscheidung völlig absurd ist. Seit letztem Jahr warten wir auf einen endgültigen Beschluss über die Grotte aus dem Bistum San Lorenzo, der aber noch nicht vorliegt“, erklärte Cespedes. Er erinnerte daran, dass bereits die Bischofskonferenz in Paraguay (CEP) im November letzten Jahres eine Intervention in der Pfarrei von Brzuszek angeordnet habe, weil zu Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung gekommen sei. Seit 2008 existiert eine formelle Anzeige gegen den Geistlichen, der seit mehreren Jahren, zusammen mit der Kongregation von San Miguel Arcángel, die aus Priestern polnischer Herkunft besteht, für die Glaubensgemeinschaft verantwortlich ist.

Der Konflikt wegen der Grotte entstand im September letzten Jahres. Brzuszek entwickelte ein Projekt, um die Geschäftsräume in der Pfarrei zu erweitern, was den Abriss des Heiligtums der Jungfrau von Caacupé beinhaltete.

„Die Grotte hat bei der Erweiterung gestört und für den Pfarrer wenig Einnahmen gebracht. Also beschloss er, auf anderer Seite mehr herauszuholen“, klagte Cespedes.

Die Bewohner aus Ñemby bedauern, dass “der Gewinn den Glauben dominiert“ und versicherten, dass “es inakzeptabel ist, wenn das Geldverdienen ein geistiges historisches Erbe der Priestergemeinschaft ist“.

„Wenn so etwas passiert, wird morgen die Kirche abgerissen und man kann dort shoppen gehen. Erst letztes Jahr haben wir angeprangert, dass der Priester unsere Kirchengemeinde in einen Markt verwandelt“, erklärte Cespedes.

An der zerstörten Grotte gibt es jetzt eine dauerhafte Mahnwache. Zudem will man darauf bestehen, dass eine schnelle Intervention in der Pfarrei von Ñemby erfolgt, um den Vorfall zu klären.

Wochenblatt / Hoy / Ultima Hora

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3 Kommentare zu “Pfarrer reißt Grotte ab: “Profit steht über dem Glauben“

    1. Sie verwechseln etwas.Das Volk Israel fertigte sich währen der Flucht aus Ägypten ein goldenes Kalb um dieses anstelle von Gott anzubeten. Der Grund war, daß sie Moses nach ihrem Gefühl zu lange allein ließ und so suchten sie einen Gott-Ersatz – genau wie heute. Schon Jesus prangerte den Handel und die Gewinnsucht der damaligen Kirchen (Tempel) an. So trieb er mit der Peitsche die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel. Aber die Menschen sind wie sie sind. Davon sind Pfarrer,Bischöfe und andere Würdenträger keinesfalls ausgenommen. Schöne Sonntagspredigten halten und danach geht alles weiter wie bisher. Sie “predigen Wasser und saufen den Wein” – doch niemand von diesen Heuchlern sollte sich täuschen, sie empfangen “alle den Lohn, den sie sich verdient haben”

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