Asunción: Der Präsident der Republik, Santiago Peña, kündigte einen Schritt an, der für drei Departements einen einschlagenden Wechsel zur Folge hat – die Asphaltierung von 75 km der Ruta X, von San Cristóbal in Alto Paraná über Caazapá bis nach Paso Yobái im Departement Guairá.
“Zusammen mit der Ministerin für öffentliche Bauten, Claudia Centurión, die damals Direktorin für Strategische Projekte war, träumten wir von einem Projekt was schlüsselfertig übergeben werden sollte. Die Verbindung beginnt in San Cristóbal, führt über Caazapá um dann bis nach Paso Yobái zu kommen. Damit wird ein echter Wachstum und Entwicklung geschaffen, damit Produkte schneller zu den industriellen Zentren kommen und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes verbessert wird“, so Santiago Peña.
Peña hob hervor, dass der Bau, bisher bekannt als “Ruta de la Integración” binnen drei Jahren beendet sein soll, um bestmögliche Qualität bei geringsten Kosten zu bewerkstelligen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ungefähr 100 Millionen US-Dollar.
¡Fortaleceremos la conectividad vial en Alto Paraná, Caazapá y Guairá! Anunciamos la pavimentación de la Ruta 10, que irá desde la ciudad de San Cristóbal hasta Paso Yobái, para impulsar el desarrollo en la región. pic.twitter.com/hqHpJfbe6P
— Santiago Peña (@SantiPenap) June 19, 2024
Wochenblatt / MOPC
Heinz1965
Das wird Abdos Familie freuen, die das Herzstück der hiesigen Asphalt Mafia sind ? Was ist mit der Ankündigung zukünftig Beton statt Asphalt Straßen zu bauen ?
Land Of Confusion
“Peña hob hervor, dass der Bau, bisher bekannt als “Ruta de la Integración” binnen drei Jahren beendet sein soll, um bestmögliche Qualität bei geringsten Kosten zu bewerkstelligen.”
Umgekehrt: Schlechtmöglichste Qualität zu maximalsten Kosten. Bei so einem Bau wollen viele, obwohl gar nicht dran beteiligt, mitverdienen.
Letztens habe ich mit einem Ingenieur gesprochen, der mir bestätigt hat, dass im Strassenbau grassierende Korruption herrscht. Und er als Subunternehmer ist das letzte Glied in der Kette und kriegt für Arbeiten (die die große Baufirma im Prinzip selbst machen könnte, aber preislich eben uninteressant ist und einfach weitervergibt) unter Umständen nach Monaten erst die Kohle für die Leistung. Wenn es dringend ist, muss geschmiert werden, sonst geht er bankrott.
Ali Bert
Wer in Deutschland für die öffentliche Hand gearbeitet hat wird gerade bei Kommunen öfter mit dem Hinweis auf die „angespannte Haushaltslage“ vertröstet. Da sind drei Monate Zahlungsziel eher die Regel als die Ausnahme. Mahnungen sollte man sich tunlichst verkneifen, sonst wird man in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. Ich weiss nicht ob es dazu eine Statistik gibt, aber aus meiner Erfahrung sind durch diese Praxis eine doch recht nennenswerte Anzahl Betriebe in den Ruin getrieben worden.
Land Of Confusion
Naja…in Deutschland ist eher die Regel, dass innerhalb von 21 Tagen (festgelegt in der VOB) die Rechnungen schon vom Auftraggeber gezahlt werden. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Vorstellbar, dass Grün- oder SPD-geführte Kommunen besonders schlampig sind. Hier in Paraguay sind aber ewig sich hinziehende Zahlungen für Bauleistungen die Regel, aus gewissen Gründen: Irre Bürokratie, unzuverlässige Beamte und unter Umständen auch Machtspielchen von Seiten der Minister oder Bürgermeister, die das Geld nur rausrücken, wenn man ihnen ein Geschenkchen macht.
Ali Bert
… und hier noch ein Auszug aus der DHZ vom 19.03.2020:
„… Dieses Problem ist weit verbreitet: Laut Inkasso-Trendumfrage 2019 des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) monieren 89 Prozent der befragten Unternehmer das schlechte Zahlungsverhalten öffentlicher Auftraggeber. BDIU-Präsidentin Kirsten Pedd kann das nicht nachvollziehen: “Die Einnahmen durch Steuern und Abgaben sind gut, das Geld ist also da.” Teilweise fehle schlicht das Personal in den Behörden, um Aufträge abzunehmen und Rechnungen freizugeben. “Es kann aber nicht sein, dass Handwerker oder Baubetriebe ein halbes Jahr oder länger auf das Geld aus öffentlichen Aufträgen warten müssen, gleichzeitig aber die Finanzämter sofort die Vorsteuer aus diesen Verträgen kassieren”, so Pedd. “Manchen Auftragnehmer treibt dieses Verhalten der öffentlichen Hand sogar in die Insolvenz. Das ist ein Skandal.”
Ali Bert
Nun, ich komme aus der Branche und die VOB ist mir wohl bekannt. Es hat auch rein gar nichts mit politischen Ansichten zu tun. Mein einziges Zugeständnis ist, das ich ja nun schon eine Weile aus dem Geschäft bin und meine Informationen daher nicht mehr unbedingt aktuell. Bis vor einigen Jahren war dies allerdings noch so:
https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/haushalt-finanzen/schlechte-zahlungsmoral-der-kommunen_146_371818.html